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Trai­nings­mo­dul 9: Rich­ti­ges Zi­tie­ren - Re­geln und Bei­spie­le

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Schü­ler­ar­beits­blatt:

Man un­ter­schei­det fol­gen­de Zi­tat­for­men:

  • di­rek­tes Zitat (1. - 5.)
  • in­di­rek­tes Zitat, auch Pa­ra­phra­se (6. und 7.)
  • Se­kund­är­zi­tat (8.)
  • Zitat im Zitat (9.)
  1. In einem di­rek­ten Zitat wer­den Aus­füh­run­gen von Drit­ten di­rekt in den ei­ge­nen Text über­nom­men. Diese Über­nah­men sind buch­sta­ben- und zei­chen­ge­treu un­ver­än­dert zu über­neh­men . Or­tho­gra­fi­sche Feh­ler oder Zei­chen­set­zungs­feh­ler sind nicht zu kor­ri­gie­ren; sie soll­ten aber im Text ge­kenn­zeich­net wer­den, ent­we­der mit einem „[sic!]“ oder einem „[!]“. Dies gilt aus­drück­lich nicht bei Tex­ten mit alter Recht­schrei­bung. Hier blei­ben Zi­ta­te un­kor­ri­giert und un­ge­kenn­zeich­net. Fremd­sprach­li­che Zi­ta­te sind im Ori­gi­nal zu zi­tie­ren.
  2. Ein di­rek­tes Zitat wird zwi­schen An­füh­rungs­stri­che ge­setzt, da­hin­ter folgt die Fund­stel­le ohne Zu­satz von „vgl.“ oder „siehe“ o. Ä. (siehe 7.) - Das Zitat soll in den Satz ein­ge­bun­den wer­den; Zi­ta­te in Klam­mern sind in der Schu­le nur in Aus­nah­me­fäl­len zu­läs­sig.
  3. Aus­las­sun­gen in einem Zitat, also die Nicht-Wie­der­ga­be aller Wör­ter oder Sätze aus einer Text­pas­sa­ge, sind durch drei Punk­te an­zu­deu­ten. Diese Punk­te wer­den in der Regel in ecki­ge Klam­mern ge­setzt (auch runde Klam­mern sind mög­lich). Bei Aus­las­sun­gen zu Be­ginn oder am Ende eines di­rek­ten Zi­tats ste­hen eben­falls Aus­las­sungs­zei­chen.
  4. Aus­las­sun­gen eines oder meh­re­rer Buch­sta­ben eines zi­tier­ten Wor­tes wer­den durch ecki­ge Leer­klam­mern ge­kenn­zeich­net . Ver­än­der­te Ein­zel­buch­sta­ben er­schei­nen eben­falls in ecki­ger Klam­mer.
  5. Not­wen­di­ge Zu­sät­ze in­ner­halb eines Zi­tats, z.B. zur Ver­voll­stän­di­gung eines Halb­sat­zes oder zur Er­gän­zung, ste­hen in ecki­gen Klam­mern und sind ei­ge­ne For­mu­lie­run­gen. Alle Her­vor­he­bun­gen , auch die ei­ge­nen, müs­sen bei di­rek­ten Zi­ta­ten immer deut­lich kennt­lich ge­macht wer­den. Ent­we­der man gibt bei am PC an­ge­fer­tig­ten Ar­bei­ten die Zi­ta­te in der glei­chen Weise - also fett­ge­druckt oder kur­siv oder un­ter­stri­chen - wie in der Ori­gi­nal­quel­le wie­der, oder man un­ter­streicht ge­ne­rell die im Ori­gi­nal be­son­ders her­vor­ge­ho­be­nen Stel­len. Da­hin­ter (oder in der ent­spre­chen­den Fuß­no­te) ist dann auf die even­tu­ell ab­wei­chen­de Her­vor­he­bung auf­merk­sam zu ma­chen. Will man sel­ber eine Stel­le im Zitat her­aus­he­ben, so ist dies ent­spre­chen an­zu­ge­ben.
  6. Bei einem in­di­rek­ten bzw. sinn­ge­mä­ßen Zitat han­delt es sich um jede Form der in­halt­li­chen An­leh­nung an Text­vor­la­gen oder der sinn­ge­mä­ßen Wie­der­ga­be frem­der Ge­dan­ken oder Aus­füh­run­gen in der ei­ge­nen Ar­beit. Es ist dar­auf zu ach­ten, dass nichts wört­lich aus der Vor­la­ge über­nom­men wird. Die Pa­ra­phra­se ist in der Regel in der Form der in­di­rek­ten Rede ab­zu­fas­sen, da es sich in fik­tio­na­len Tex­ten um Äu­ße­run­gen von Dra­men­fi­gu­ren, des Er­zäh­lers oder eines Ly­ri­schen Ichs oder bei Sach­t­ex­ten um eine vor­ge­tra­ge­ne Mei­nung han­delt.
  7. Die Quel­len wer­den beim in­di­rek­ten Zitat im Text (oder in der Fuß­no­te) mit einem „vgl.“ (=ver­glei­che) oder einem „s.“ (=siehe) an­ge­ge­ben.
  8. Bei einem Se­kund­är­zi­tat han­delt es sich um die Über­nah­me eines di­rek­ten Zi­tats aus einer Se­kun­där­quel­le, also einer Quel­le, die das Ori­gi­nal- oder Pri­m­är­zi­tat ver­wen­det. (Das wis­sen­schaft­lich ab­ge­si­cher­te Zitat hat al­ler­dings in der Regel nur eine Fund­stel­le, näm­lich die Ori­gi­nal­quel­le. Jedes Zitat muss an­hand der Ori­gi­nal­quel­le über­prüft wer­den. Nur wenn der Ori­gi­nal­text nicht be­schafft wer­den kann, ist aus­nahms­wei­se ein Se­kund­är­zi­tat zu­läs­sig. Es ist aber als sol­ches zu kenn­zeich­nen.
  9. Im di­rek­ten Zitat kön­nen auch wei­te­re wört­li­che Zi­ta­te ent­hal­ten sein, diese sind in ein­fa­che An­füh­rungs­zei­chen zu set­zen ( Zitat im Zitat ). Sie sind al­ler­dings mög­lichst zu ver­mei­den.

    Nach An­re­gun­gen aus Fred Be­cker, Zitat und Ma­nu­skript. Er­folg­reich re­cher­chie­ren - Rich­tig zi­tie­ren - For­mal kor­rekt ge­stal­ten, Scha­ef­fer-Poe­schel-Ver­lag. Stutt­gart 2007, S. 48ff. und unter Ver­wen­dung einer Be­ar­bei­tung von StD Ecke­hard Er­mert (Schorn­dorf) neu ge­ord­net, ver­än­dert und zu­sam­men­ge­stellt: Rü­di­ger Uti­kal

     

Er­läu­tern Sie an­hand des Re­gel­werks fol­gen­de Bei­spie­le:

Zitat

Er­läu­te­rung

Kö­ni­gin Eli­sa­beth ant­wor­tet ziem­lich un­ver­söhn­lich, Maria habe durch ihren Knie­fall die ihr ge­büh­ren­de Hal­tung ein­ge­nom­men, was of­fen­sicht­lich auch Got­tes Wille sei (vgl. V. 2257ff.).

 

Mor­ti­mer und seine Freun­de haben schon „das letz­te Sa­kra­ment empf[a]ngen“ (V. 2508) und sehen sich so für den Tod ge­rüs­tet.

 

Dies wird deut­lich, wenn Mor­ti­mer zu Maria sagt: „(...) Ver­sam­melt hab ich / in heim­li­cher Ka­pel­le die Ge­fähr­ten, / (...) Ab­lass ist uns er­teilt für alle Schul­den / (...)“ (V. 2502ff.)

 

Mor­ti­mer habe vor kei­ner Fol­ter Angst, auch wenn man eine „glü­hen­de[ ] Ei­senz­an­ge“ (V. 2538) ein­set­ze.

 

Kö­ni­gin Eli­sa­beth ant­wor­tet ihr in un­ver­söhn­li­chem Ton: „Ihr seid an Eurem Platz, Lady Maria!“ (V.2257; Her­vor­he­bung des Ver­fas­sers)

 

Maria er­mahnt Eli­sa­beth, an den „Wech­sel alles Mensch­li­chen“ (V. 2261) zu den­ken.

 

Ent­wer­fen Sie ein Trai­nings­blatt zum Zi­tie­ren für Ihren Kurs, das einen ak­tu­ell be­han­del­ten Sach­text zu­grun­de legt.

     

 

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