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Produktion 1

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


S-Produktionen zu Jesus Christus III (Kursstufe)

Aufgabe 1a.

  • A: Wenn das Reden und Handeln des historischen Jesus außer Acht gelassen wird, dann steht die Auferstehung als Kern des Glaubens im Vordergrund. Mit diesem Gedanken würde die Persönlichkeit Jesu mit ihrer Botschaft (Liebe, Gerechtigkeit, Nächstenliebe) übergangen werden und das Christentum auf Vertröstung und Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod reduziert werden (H. Halbfas, vgl. Z. 5f./13)
  • B: Das A und O des christlichen Glaubens ist der Glaube an Jesu Auferstehung, die uns erlöst und an ein Leben nach dem Tod glauben lässt. Ohne die auferstehung geht der Sinndes christlichen Glaubens verloren und wird nichtig. (W. Simonis, vgl. Z. 6/8ff.)
  • C: Das Christentum möchte in die Welt von heute hineinwirken, deshalb sollten die eigentlichen Worte, die der historische Jesus verkündet hat , zum Beispiel die Nächstenliebe, auch weiterhin beibehalten, respektiert und gelebt werden. Sie sollten nicht nur Beiprogramm sein. Man soll sich durch das Christentum nicht nur Vertröstung suchen, sondern das neben der christliche Glaube soll durch seine Werte im heutigen Leben der Menschen präsent sein (H. Halbfas, vgl. Z. 8ff.)
  • D: Beim Glauben an die Auferstehung geht es nicht nur um die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Der Glaube an die Auferstehung existiert nur, wenn man auch an das Lebensprogramm Jesu glaubt und daran teilnimmt. Denn das Christentum bedeutet viel mehr als nur Vertröstung auf ein Leben nach dem Tod. (H. Halbfas, vgl. Z. 1ff.)


Aufgabe 1b.

  • Während Walter Simonis die Auferstehung als Kern des christlichen Glaubens sieht, ohne welche unser gesamter Glaube keinen Sinn ergäbe, sieht Hubertus Halbfas dies als Fehleinschätzung, da der christliche Glaube seiner Meinung nach auf viel mehr beruht (nämlich auf Werten, die Jesus durch sein Lebensprogramm vorgibt; z:B. den Wert der „Nächstenliebe“). Halbfas schätzt Simonis‘ Betonung der Auferstehung so ein, dass Glauben dann auf die „Begierde nach Rettung“ reduziert wird.


Aufgabe 2.

  • Durch die Bußtaufe Jesu durch Johannes bekommt Jesu den Blick für die eigene Sendung und entwickelt somit sein eigenes Lebensprogramm. Nicht die Familie ist Jesu Grund der eigenen Identität, sondern Jesu emanzipiert sich aus seiner Familie und sucht einen Gottesglauben, der ihm Gott zum Vater werden lässt.

    Jesu sucht den inneren Konflikt als Abwendung vom Materiellen, als Verneinung der eigenen Selbstüberhebung, indem er Gott als Vater annimmt und sich radikal der Nächstenliebe zuwendet. Das heißt: ganz besonders wichtig ist für ihn im Sinne Gottes zu handeln und Gottes Willen zu verkünden. So verkündet Jesu nämlich zum Beispiel Werte wie Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe und das Einhalten der 10 Gebote. Dabei gilt, dass man mit dem Herzen dabei sein muss, mit der Absicht fängt es an; und nicht das strikte Einhalten der Buchstabentreue.

    Dieses Lebensprogramm kann an zwei Bibelstellen verdeutlicht werden.

    Zum einen in Joh 8, 1-11 „Jesus und die Ehebrecherin“: Während die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden ist, treu dem Gesetz steinigen wollen, sammelt Jesus das Volk um sich und lehrt es. Er verlangt dabei von denjenigen, die frei von Sünden sind, den ersten Stein zu werfen und stellt damit das Volk auf die Probe. Einer nach dem anderen verlässt den Platz. Kein einziger verurteilt die frau. Auch Jesu spricht zu ihr: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ Jesu wendet sich also ganz besonders den Randgruppen zu, denn vor Gott gibt es keine Outlaws. Er zeigt damit, dass Gott ein liebender und verzeihender Gott ist. Er gibt den Menschen neue Hoffnung und neue Kraft sowie neue Chancen. Zudem zeigt er auf, dass niemand das Recht hat, über andere zu richten. Er lehrt, dass es ebenfalls ein Akt der Nächstenliebe ist zu verzeihen und nicht zu verurteilen, denn Fehler sind menschlich.

    Zudem radikalisiert er die Wurzeln des Glaubens. So zum Beispiel in seiner Bergpredigt, in den Antithesen (Mt 5,21ff.). In diesen spricht er unter anderem von der Liebe zu den Feinden: „ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“. Seine Nächsten zu lieben ist einfach, aber den Feind zu lieben stellt eine Herausforderung dar, die es im Sinne Gottes anzugehen gilt. Hier wird Jesus Lebensprogramm, welches sich größtenteils der Nächstenliebe widmet, besonders deutlich.


Aufgabe 3a.

  • Zu sehen ist ein schlichtes Kreuz mit einer Jesus-Figur, in Orange gehalten, welches vor einer kleinen Kapelle steht. Anders wie bei den gewohnten Kreuzdarstellungen jedoch ist, dass Jesus nicht am das Kreuz genagelt ist, sondern quasi über diesem schwebt. Die Füße sind am Längsbalken des Kreuzes oben befestigt, der Rest des Körpers schwebt in der Luft. Während die Beine und Füße zusammengehalten sind, sind die Arme weit ausgebreitet , so als wolle er jeden Moment abspringen. Das Kreuz als Sprungbrett ins Jenseits! So lautet auch der Titel der Installation „Tabula saltandi“, was übersetzt „Sprungbrett“ heißt.

    Jesus hat in dieser Darstellung den Tod besiegt und überwunden. Er ist nicht mehr ans Kreuz genagelt, sondern schwebt frei in der Luft, bestrahlt von der Sonne (die Installation ist im Freien), so dass alle düsteren Gedanken an den Tod verschwinden. Er kehrt in kein Diesseits zurück und lässt die irdische Welt zurück, wie die Himmelwärtsbewegung und das Schweben verdeutlichen.

    Allerdings behält er seine personale Identität, bleibt erkennbar als Jesu, der gelebt hat, wie man an den Gesichtszügen, an seiner Haltung, an der fröhlich warmen Farbe Orange erkennen kann. Die ausgebreiteten Arme symbolisieren die Frohbotschaft, die Jesu zu Lebzeiten verkündet hat. Jesus geht also als der Auferstandene in ein neues Leben ein (siehe er steht viel höher als der Betrachter; ist für den Betrachter fast unerreichbar) und bleibt doch dem Betrachter nah als der, der mit seiner Frohbotschaft das Leben der Menschen umkrempelte.

    Abschließend kann man sagen, dass diese Kreuzdarstellung wie ein Appell ist, die Frohbotschaft Jesu weiterzutragen, so wie es auch in Jesu in dieser Darstellung tut, und ein Appell, gegen die Vorboten des Todes im Leben, z.B. Krieg, Leid, Hunger, zu kämpfen.


Aufgabe 3b.

  • Ich finde, „Tabula saltandi“ spiegelt ein bisschen die Meinung von Walter Simonis wieder. Denn der Theologe Walter Simonis und auch der Künstler Werner Hofmeister betonen die Auferstehung und das Leben nach dem Tod. Darüber hinaus hat man aber das Gefühl, als würde Werner Hofmeister Jesu nicht nur auf die Auferstehung reduzieren, sondern Jesu Frohbotschaft und Werteverkündigung darstellen wollen. So eben auch die Nächstenliebe, auf welche sich auch der Theologe Hubertus Halbfas bezieht. Vielleicht kann man sagen, Jesu springt aus Nächstenliebe für die Menschen in den Tod und erlöst so die Menschen von allem Negativen.

 


S-Produktion 2


Jesus Christus III: Herunterladen [pdf] [431 KB]