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Pro­duk­ti­on 4

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


S-Pro­duk­tio­nen zu Jesus Chris­tus III (Kurs­stu­fe)

Auf­ga­be 1a.

  • A: Wenn das Reden und Han­deln des his­to­ri­schen Jesus außer Acht ge­las­sen wird, dann wird der re­du­ziert man das Chris­ten­tum auf Ver­trös­tung und Hoff­nung über den Tod hin­aus, macht es zu einer Ret­tungs­an­stalt, einer Be­die­nungs­agen­tur für Le­bens­ängst­li­che. (H. Halb­fas, vgl. Z. 3-8)
  • B: Das A und O des christ­li­chen Glau­bens ist an die Auf­er­ste­hung und das ewige Leben zu glau­ben. (W. Si­mo­nis, Z. 8-9).
  • C: Das Chris­ten­tum möch­te in die Welt von heute hin­ein­wir­ken, des­halb muss es die Her­aus­for­de­run­gen, das Reich Got­tes zu su­chen, sich als Nächs­ter zu er­wei­sen und sich der Rand­grup­pen an­zu­neh­men, be­ste­hen und in die­ser Weise hel­fen. (H. Halb­fas, vgl. Z.8 ff.)
  • D: Beim Glau­ben an die Auf­er­ste­hung geht es nicht nur um Chris­ti Auf­er­stan­den­sein, son­dern um uns selbst, um unser ewi­ges Leben. (W. Si­mo­nis, vgl. Z. 4-5)


Auf­ga­be 1b.

  • Die bei­den Theo­lo­gen strei­ten über den Kern­punkt des christ­li­chen Glau­bens, wobei Si­mo­nis den Kern in der Auf­er­ste­hung sieht und Halb­fas viel mehr als Kern­punk­te be­trach­tet. Für Halb­fas ge­hö­ren ge­sell­schaft­li­ches En­ga­ge­ment, Nächs­ten­lie­be usw. eben­falls zum Kern christ­li­chen Glau­bens.


Auf­ga­be 2.

Mt 8,1-4 – Hei­lung eines Aus­sät­zi­gen.

  • Das Le­bens­pro­gramm des his­to­ri­schen Jesus ist in vie­len Bi­bel­stel­len be­schrie­ben. Als zwei Bei­spie­le sol­len Mt 8, 1-4, die Hei­lung eines Aus­sät­zi­gen, und die Berg­pre­digt in Mt 5-7 die­nen. Jesus war ein Freund der Rand­grup­pen und ge­sell­schaft­lich Aus­ge­schlos­se­nen. In sei­nen Augen und Wor­ten gibt/gab es kei­nen Grund für deren Aus­schluss. Be­wusst setz­te sich Jesus für diese ein und ver­mit­tel­te da­durch, was Nächs­ten­lie­be ist. Die Hei­lung macht den Aus­sät­zi­gen wie­der rein von sei­ner Krank­heit. Jesus ver­mit­telt durch die Hei­lung, dass es keine Un­rein­heit vor Gott geben kann. Krank­heit galt als Un­rein­heit vor Gott. Er ist so­li­da­risch mit allen.

    In der Berg­pre­digt ver­mit­telt er, dass Ge­rech­tig­keit und Barm­her­zig­keit zu­sam­men ge­hö­ren und Grund­la­ge vom Zu­sam­men­le­ben der Men­schen ist. Damit wirft er ein neues Licht auf die jü­di­sche Tora.

    Mit den Wor­ten „Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben“ drückt Jesus in Kürze sein Le­bens­pro­gramm aus. Nur durch ihn kön­nen Men­schen das ewige Leben er­rei­chen. Jesus ist also „le­bens­wich­tig“.

    Das Le­bens­pro­gramm Jesu ist also die Ver­kün­di­gung von Nächs­ten­lie­be, Barm­her­zig­keit und Ge­rech­tig­keit eines so­li­da­ri­schen Got­tes und die stän­di­ge Rein­heit der Men­schen vor Gott.


Auf­ga­be 3a.

  • Das Kunst­werk von W. Hof­meis­ter zeigt ein oran­ge­far­be­nes Kreuz, auf des­sen Quer­bal­ken „Sprung­brett“ ge­schrie­ben steht. An der Spit­ze des Kreu­zes, wo nor­ma­ler­wei­se die Tafel INRI hängt, steht Jesus in der Po­si­ti­on eines Ge­kreu­zig­ten, leicht vor­ge­beugt. Seine Füße müss­ten den­noch mit Nä­geln in das Kreuz ge­schla­gen sein.

    Rechts vom Kreuz ist eine Kreuz­weg­sta­ti­on der Grab­le­gung. Das Kreuz steht tal­wärts und er­gänzt den bis­he­ri­gen Kreuz­weg um eine wei­te­re Sta­ti­on.

    Be­trach­tet man Jesus ge­nau­er, so kann man mei­nen, er steht auf dem Kreuz und holt mit den Armen aus, um Schwung zu holen.

    „Sprung­brett als Kreuz“. Die Po­si­ti­on Jesus auf/über dem Kreuz ver­mit­telt im Ge­gen­satz zur üb­li­chen Po­si­ti­on eine grö­ße­re Nähe zu Gott, dem ein­zi­gen, der auf­er­we­cken kann. Jesus strebt durch das Schwung­ho­len nach oben. Er will vom Kreuz weg­sprin­gen, es hin­ter sich las­sen.

    Ein Kreuz als Sprung­brett in das ewige Leben: Jesus strebt vom Zei­chen des Todes weg, be­hält aber sein Aus­se­hen, wie er zu Le­be­zei­ten aus­sah. Hier ist also eine Schnitt­stel­le von Leben und Tod sicht­bar. Das Kunst­werk zeigt, dass der Tod über­wind­bar ist, dass etwas nach dem Tod kommt.

    Auch der Kreuz­weg endet hier nicht mit dem Tod, son­dern mit dem Leben. Jesus hat den Tod über­wun­den, gibt den Men­schen Hoff­nung und mahnt zu­gleich, gegen den Tod wie Elend und Krieg usw. vor­zu­ge­hen. Oran­ge ist die Farbe der auf- und un­ter­ge­hen­den Sonne, Farbe für Tages- und Nacht­an­bruch, viel­leicht auch ein Me­ta­pher hier für Leben und Tod. Jesus lässt den Tod hin­ter sich, ist aber zu­gleich noch mit den Füßen am Kreuz damit ver­bun­den.

    Hof­meis­ter hat mit sei­nem Kunst­werk die Schnitt­stel­le zwi­schen Leben und Tod ge­zeigt, durch Jesu Hal­tung und Po­si­ti­on, die Über­wind­bar­keit des Todes, die Hoff­nung für die Men­schen auf ein ewi­ges Leben. Das Leben soll die letz­te Sta­ti­on sein und nicht der Tod.


Auf­ga­be 3b.

  • Ich will den Theo­lo­gen Halb­fas und Si­mo­nis etwas ver­mit­teln.

    Si­mo­nis hat Recht, wenn er be­haup­tet, die Auf­er­ste­hung sei das A und O des christl. Glau­bens. Sie ver­mit­telt den Sieg über den Tod, die Hoff­nung auf ein ewi­ges Leben. Aber der christ­li­che Glau­be muss sich auch auf das Dies­seits kon­zen­trie­ren. Glau­be und Kir­che müs­sen den Men­schen im Leben, im All­tag hel­fen, müs­sen sich für eine ge­rech­te­re Welt ein­set­zen. Sie müs­sen die Men­schen un­ter­stüt­zen, das Reich Got­tes auf Erden zu fin­den.

    Halb­fas er­gänzt mit sei­nen Aus­sa­gen sei­nen Kol­le­gen. Sie wi­der­spre­chen sich nicht. Wir dür­fen uns nicht zu sehr auf das Ziel kon­zen­trie­ren, son­dern müs­sen auch den Weg im Auge be­hal­ten.

    Des­halb ist die Aus­ein­an­der­set­zung in mei­nen Augen nicht nach­voll­zieh­bar. Wenn sich Si­mo­nis und Halb­fas zu­sam­men­set­zen und ihre Sicht­wei­sen ver­knüp­fen, er­hal­ten sie eine Sicht­wei­se, die den Kern des Glau­bens im Dies­seits und für das Jen­seits bil­det.


S-Pro­duk­ti­on 5


Jesus Chris­tus III: Her­un­ter­la­den [pdf] [431 KB]