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Auf­ga­be 2

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Klau­sur Mensch I: Er­war­tungs­ho­ri­zont


Ent­fal­te die theo­lo­gi­sche Lehre vom Ge­wis­sen und die Po­si­ti­on der Kir­che nach dem II. Va­ti­ka­ni­schen Kon­zil. Setze Dich hier­bei mit dem Pro­blem Or­gan­spen­de aus­ein­an­der.

  • Kom­pe­tenz­ori­en­tier­te Lö­sungs­hin­wei­se:

    Die SuS soll­ten un­ter­schied­li­chen Ar­gu­men­ta­ti­ons­ty­pen dar­stel­len und zu einer ei­ge­nen be­grün­de­ten Ent­schei­dung zum Pro­blem Or­gan­spen­de kom­men. Grund­la­ge hier­für war eine Po­di­ums­ver­an­stal­tung mit dem lei­ten­den Chef­arzt einer Trans­plan­ta­ti­ons­kli­nik. Auch As­pek­te der De­bat­ten der Ab­ge­ord­ne­ten im Deut­schen Bun­des­tag wären ge­eig­ne­te Ar­gu­men­ta­ti­ons­punk­te. Die bei­den christ­li­chen Kir­chen be­zeich­nen die Be­reit­schaft zur Spen­de von Or­ga­nen als Zei­chen der Nächs­ten­lie­be und der So­li­da­ri­sie­rung mit Kran­ken und Be­hin­der­ten. Auch die Frage der Würde und der Pie­tät kön­nen im kon­kre­ten Fall Grün­de für eine Gü­ter­ab­wä­gung sein. Or­gan­spen­de ist in die­sem Sinne keine Chris­ten­pflicht, wohl aber eine her­aus­ra­gen­de Mög­lich­keit zur tä­ti­gen christ­li­chen Nächs­ten­lie­be

  • In­halt­lich ori­en­tier­te Lö­sungs­hin­wei­se:

    • All­ge­mein ist das Ge­wis­sen eine Er­fah­rungs­wirk­lich­keit, eine Art „in­ne­re Stim­me“.
    • Im AT wird es be­son­ders auf das In­ne­re be­zo­gen (Gott prüft den Men­schen auf Herz und Nie­ren, vgl. Ps7).
    • Die an­ti­ke Phi­lo­so­phie spricht auch vom „gött­li­chen Fun­ken“ und meint: syn­ei­de­sis bzw. con­sci­en­tia [zu­sam­men be­trach­ten; Ge­wis­sen]
    • In der Neu­zeit wird das Ge­wis­sen un­ter­schied­lich ein­ge­ord­net: als ‚in­ne­rer Ge­richts­hof‘ (Kant), als ‚tiefe Krän­kung‘ (Nietz­sche), als ‚au­to­ri­täts­hö­ri­ges Über-Ich‘ (Freud) bzw. C.G. Jung un­ter­schei­det zwi­schen einer ‚mo­ra­li­schen Ge­wis­sens­re­gung‘ und einem ‚ethi­schen Ent­schei­dungs­ge­wis­sen‘.
    • Die­ses Ent­schei­dungs­or­gan ist gleich­sam eine An­la­ge, die ge­bil­det wer­den muss, damit ein kon­kre­ter Ge­wis­sens­spruch (Ent­schei­dung) er­fol­gen kann.
    • GS 16 (Vat. II) zeigt auf, dass der Mensch sich die­ses Ge­setz nicht selbst gibt, son­dern eine Stim­me in ihm zum Tun des Guten bzw. Un­ter­las­sen des Bösen auf­ruft
    • Im Ge­wis­sen er­kennt der Gläu­bi­ge jenes Ge­setz, das in der Liebe zu Gott und in der Liebe zum Nächs­ten seine Er­fül­lung fin­det: grö­ßer als das Ge­setz der Hei­den (Röm 2).

 

Er­war­tungs­ho­ri­zont Auf­ga­be 3


Klau­sur Mensch I: Her­un­ter­la­den [pdf] [375 KB]