Methodisch-didaktische Überlegungen
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
I.b: Methodisch-didaktische Überlegungen und allgemeine Hinweise
Die dargestellte Lernsequenz versuchte die Frage nach Gott (immer wieder) an Lebenssituationen und Lebensfragen von Menschen anzuknüpfen, um so die theologische Rede von Gott in der anthropologischen Rede vom Menschen grundzulegen. (s.o. „Wer bin ich und wer ist dieser Gott für mich?“) Viele Menschen – insbesondere auch SuS – haben ihre Probleme und Schwierigkeiten mit diesem Gott oder lehnen einen Glauben an „ihn“ ab. Wer über dieses Phänomen ‚Glaube‘ nachdenkt und dies mit einer intellektuellen Redlichkeit tut, betreibt das, was wir ‚Theologie‘ nennen. Unter dem Eindruck einer Krise der westlich geprägten Welt und Kultur, seien folgende Stichworte eine hinreichende Begründung dafür, dass die allgemeinen klassisch systematischen Katechismusantworten nicht mehr greifen: „die wachsende Egozentrik , die Verdrängung des Leides anderer, der Konsumrausch , die Macht des Geldes , die Oberflächlichkeit unseres Lebens, das reiche Angebot an Sinnlosigkeiten usw.“ (W. Trutwin: Neues Forum Religion.Gott. Düsseldorf 2008. S.4)
Unter dem didaktischen Leitmotiv einer „gedeuteten Offenheit“ (F.Domeier) umfasste die Lernsequenz konsequent am Bildungsplan orientierte exemplarische Texte der Bibel, ausgewählte Aspekte des antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Denkens, aber auch gesellschaftliche Situationen oder konkrete lebensgeschichtliche Erfahrungen, die helfen sollten eine eigene ‚theologische Persönlichkeit‘ zu entwickeln. Zahlreiche Hinweise zu anderen behandelten UE (aber auch Fächern) sollten der Entwicklung eines ‚vernetzten Denkens‘ zuarbeiten. Relativ wenige Aufgabenformate waren während des Unterrichtens mit konkreten Operatorenformulierungen verbunden, während die Kompetenzorientierung und inhaltliche Struktur der EPA durchgängig präsent war. Die für die konkrete Weiterarbeit innerhalb der ZPG III angedachte ‚Kompetenzmatrix‘ bzw. die sog. „Kompetenzhäuser“ stellen hierfür unseren weiter entwickelten Überlegungsstand dar.
Exemplarisch erkennen lässt sich die Komplexität der formulierten EPA-Kompetenzen, in ihren je eigenen Wertigkeiten und Ausprägungen, an den ‚Gottesbildern in der Bildenden Kunst‘. Die im Unterricht verwendeten Kunstwerke wie der Isenheimer Altar von M. Grünewald, das Bild Le Rossignol von R. Magritte oder die Trinitätsikone von A. Rubljew sind nicht nur ein Bild, sondern auch Botschaft und Theologie. Eine angemessene Sprache kommt deshalb nicht um eine „(religiöse) Sprachlehre“ (H. Halbfas) herum, eine reine Objektivierbarkeit aber zugleich an ihre Grenzen. Hier braucht es auch eine ‚reflektierte Distanz‘ des Lehrers zur eigenen religiösen Person, zum zu unterrichtenden Gegenstand und zur quasi profanen Lebenswirklichkeit der SuS.
Klausur Gott I:
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