Aufgabe 1
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Klausur Mensch I: Erwartungshorizont
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Interpretiere das ‚Gleichnis vom barmherzigen Vater‘ (Lk 15,11-32) unter dem Schwerpunkt des vorbehaltlosen Geliebtseins durch den Vater.
Kompetenzorientierte Lösungshinweise:
Hintergrund des Erwartungshorizontes dieser Prüfungsaufgabe war eine unterrichtliche Behandlung unter der hermeneutischen Konstruktion (vgl. Eingangsstunden) eines menschlichen Miteinanders. Insofern handelt es sich um eine halboffene Aufgabenstellung. Die SuS wissen um die drei Perspektiven zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Gleichnis und können so das Gleichnis sachgemäß analysieren bzw. auf der Basis methodisch reflektierten Deutens zu einem schlüssigen Gesamturteil zu kommen. Gerade dieses zuletzt genannte Lernziel soll durch die Aufgabenstellung 1b verdeutlicht werden. Auch ist eine mögliche Konkretion der Forderung nach einer „Theologischen Argumentation“ (H. Rupp)angezielt.
Die EPA-Kompetenzen Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit, Deutungs- und Urteilsfähigkeit werden in diesem mittleren Anforderungsbereich angesprochen/erwartet. Konkret bedeutet dies: das selbständige Erklären, Bearbeiten oder Ordnen bekannter Inhalte und das Anwenden gelernter Inhalte auf einen neuen Sachverhalt.
Mögliche inhaltlich orientierte Schülerantworten können sein:
- Großherzigkeit des Vaters als Kern: Großherzigkeit gibt Freiheit
- Die äußere Freiheit führt in die innere Entfremdung
- Wendung zur Wahrheit der eigenen Existenz: „wie nach Hause kommen“
- Wiederkehr der wesentlichen Eigenschaft des Vaters: Großzügigkeit und Güte („Ich bin Gott, kein Mensch“ Hos 11,9)
- Der ältere Bruder blieb zu Hause und hat sich dabei selbst entäußert: er sieht nur ‚Unrecht‘
- Gott ist kein Gesetz-Gott, sondern Liebe – daraus schöpft der Mensch seine Freiheit und sein Selbstverständnis)
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Stelle hierzu in Relation/Beziehung, wie in den ersten Kapiteln des Buches Genesis der in Freiheit gestellte Mensch gesehen wird.
Mögliche inhaltlich orientierte Schülerantworten können sein:
- Gen 1 stellt den Menschen als Krone der Schöpfung dar: ‚Ebenbild Gottes‘
- Gen 2 sieht den Menschen als Mittelpunkt der Schöpfung und bindet ihn ‚in „communio“ mit Gott und allem Geschaffenen
- „Gott gibt den Rahmen vor“: Gen 3-4 offenbaren den Rahmen menschlichen Verhaltens, Verfehlungen begründen sich in der ‚Selbstverliebtheit‘. Gott bleibt der Liebende und Sorgende
- Weil Gott Liebe ist, ist sein Gestaltungsprinzip die Freiheit und nicht das Gesetz
- Die Fähigkeit zur Verantwortung (Können) geht dabei allen Forderungen (Sollen) voraus
- Jesus zeigt durch sein „Reden und Tun“ (insbesondere in Lk 15), dass ‚Ebenbild-Sein‘ und „in-communio-Sein“ möglich sind.
Klausur Mensch I:
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