Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Produktion 5

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


S-Produktionen zu Jesus Christus III (Kursstufe)

Aufgabe 1a.

  • A: Wenn das Reden und Handeln des historischen Jesus außer Acht gelassen wird, dann wird das Christentum auf Hoffnung und Vertröstung auf das Leben nach dem Tod reduziert und zu einer „Rettungsanstalt“ (Halbfas, Z. 6) für alle Menschen mit Lebensängsten (Text 2, Z. 1-8)
  • B: Das A und O des christlichen Glaubens ist der Glaube an Auferstehung und ewiges Leben. (Text 1, Z. 8f.)
  • C: Das Christentum möchte in die Welt von heute hineinwirken, deshalb sollen wir alle das Reich Gottes suchen, Sorge tragen und uns als Nächsten erweisen. (Text 2, Z. 8-10)
  • D: Beim Glauben an die Auferstehung geht es nicht nur um Christi Auferstehung, sondern um unser eigenes ewiges Leben und die Essenz des christlichen Glaubens. (Text 1, Z. 4-7)


Aufgabe 1b.

  • Walter Simonis sieht die Auferstehung als das Wichtigste und Bedeutendste des christlichen Glaubens, ohne die unser Glaube nichtig wäre.

    Hubertus Halbfas jedoch ergänzt zur zentralen Bedeutung der Auferstehung noch das Leben und die Botschaft des historischen Jesus, die im Diesseits ihre Wirkung hat und nicht wie die Auferstehung Hoffnung und Vertröstung auf ein Leben nach dem Tod darstellt.


Aufgabe 2.

  • Jesus selbst sieht sich als Sprecher Gottes, nur durch ihn können wir zu Gott kommen (z.B. Mt 5, 21 ff.: „Ich aber sage Euch …“.

    Im Johannes-Evangelium sagt Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14, 6) oder in der Offenbarung spricht er vom „A und O“ unseres Glaubens. (Er macht uns Menschen deutlich, dass Gott unser Vater ist und wir ihn Abba nennen dürfen.)

    Jesus will, dass die Juden seiner Zeit wieder auf die Wurzel der Gesetze, die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes (Wort von der größeren Gerechtigkeit Mt 5, 17-20). Die Gesetze sollen nicht lieb- und seelenlos befolgt werden, sondern für den Menschen da sein. Außerdem beginnt das Nicht-Befolgen von Gesetzen bereits mit der Absicht und nicht erst mit der konkreten Tat (Bergpredigt, Mt 5, 21 ff.). Hier zeigt Jesus seine jüdische Erziehung und sein jüdische Erbe. Er selbst ist ein gesetzestreuer Jude, geht regelmäßig in die Synagoge und befolgt die Reinheitsgebote. Jedoch legt er die religiösen Gesetze anders aus und stellt Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit als Grundlage für diese in den Vordergrund. So kümmert er sich um Kranke und andere Ausgestoßene (z.B. Mahl mit den Sündern; z.B. Fußwaschung im Zusammenhang mit dem letzten Abendmahl: „Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“).


Aufgabe 3a.

  • Das Kunstwerk von Werner Hofmeister stellt ein orange-farbenes, großes Kunststoff-Kreuz dar. Anstelle der Inschrift „INRI“ trägt es den Namen „Tabula saltandi“ über dem gesamten Querbalken. Jesus ist nicht am Kreuz hängend dargestellt, sondern zwar in Kreuzigungsposition aber nach oben verschoben wie auf dem Kreuz stehend, was den Eindruck erweckt, als würde er abspringen.

    Er behält seine persönliche Identität durch die Haltung, die Frisur, das Lendentuch und die Kreuzigungsmerkmale ist er eindeutig als der historische Jesus zu erkennen.

    Gewöhnliche Kreuzigungsbilder zeigen Verzweiflung, Trauer und Hoffnungslosigkeit wegen Jesu Tod. Dieses Kunstwerk aber vermittelt Hoffnung und Aufbruchsstimmung. Jesus ist nun nicht mehr im Tode gefangen, sondern hat diesen überwunden. Er hat den Tod hinter sich gelassen und damit auch Krankheit, Elend und Leid. Mit der erhöhten Position steht er über dem Tod, er wurde auferweckt und lässt das irdische Leben hinter sich. Das zeigt sich in der großen Höhe, in der sich Jesus befindet an diesem Kreuz, und damit am Abstand zur irdischen Welt, welche er jetzt himmelwärts verlässt.

    Sein Sprung bedeutet das Eintauchen in Neues und das Hinter-sich-lassen von Altem. So beginnt Jesu neues, für uns unbekanntes Leben bei Gott. Auf diese Sprung-Metapher deutet auch schon die Inschrift „Tabula saltandi“, übersetzt „Sprungbrett“, hin. Sie beinhaltet Energie und Mut, mit der auch die Botschaft von der Auferstehung Jesu verbreitet wurde. Anstelle der Buchstaben „INRI“ finden sich ja Jesu Füße an dieser Stelle des Kreuzes. So hat er die doch etwas abfällige, negative Bezeichnung der damaligen Zeit für ihn überwunden.

    Bei dem Kunstwerk von Werner Hofmeister handelt es sich mehr um ein Auferstehungszeugnis als um ein typisches Bild von Jesus am Kreuz. Das gesamte Werk ist in freundlichem Orange gestaltet, was auch zu gewöhnlichen Kreuzesdarstellungen einen großen Kontrast darstellt. Es strahlt Hoffnung, Energie, Aufbruchsstimmung und Lebensfreude aus, womit es sich zudem von seiner Umgebung, z.B. einer Kreuzwegstation rechts vom Kreuz („rechts“ vom Kreuz aus gesehen) deutlich abhebt.

    Dieses Kreuz von Werner Hofmeister ist ein Zeichen für uns Christen, auch den Sprung zu machen und an Jesus Christus, sein Leben, seine Frohbotschaft, seine Kreuzigung und natürlich Auferstehung zu glauben.


Aufgabe 3b.

  • Die Auferstehung ist zweifellos eines der wichtigsten und bedeutendsten Bestandteile des christlichen Glaubens.

    Jesu Wirken und sein Leben sind natürlich auch bedeutend für uns Christen, wie Hubertus Halbfas anmerkt. Es schafft die Hoffnung und die Bereitschaft der Menschen, sich für andere und damit für das Reich Gottes auf Erden einzusetzen. Jesus ist ein großes Vorbild für alle und besticht mit aufopferungsvoller Nächstenliebe und gelebter Barmherzigkeit.

    Jedoch erst die Auferstehung Jesu und der Glaube an sie verschafft dem, was Jesus uns vorgelebt hat, Anspruch auf Gültigkeit und Wahrheit. Erst mit der Auferstehung wird letztlich deutlich, dass Jesus uns endgültig helfen kann. Er hat uns mit der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod erfüllt und uns unter anderem damit einen Sinn gegeben. Bei Gott Vater erwartet uns das wahre Leben, unser Platz, dort sind wir geborgen.

    Erst durch die Auferstehung, welche Menschen zur Verkündigung des Glaubens animierte und sie in ihm bestätigte, kann damit auch das mit dem Leben Jesu begonnene Reich Gottes von uns Christen weiter geführt werden. Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi ist weitreichender als die Taten des Menschen Jesus allein.

    Mit der Überwindung des Todes und der damit entstandenen Hoffnung auf ewiges Leben hat uns Menschen Jesus Christus die zentrale Angst um unser Leben genommen und durch Zuversicht ersetzt. Erst mit der Auferstehung, die uns Menschen den „Sprung“ in ein neues Leben ermöglicht, erhalten Leben und Wirken Jesu die eminent wichtige Bedeutung für uns Christen. Die Auferstehung ist damit ein Aufruf an uns alle zum Aufbruch und dem Neubeginn unseres Lebens nach Jesu Christi Haltung und Werten. Darin kann man Walter Simonis zustimmen.

Unterrichtlicher Kontext zu Jesus Christus IV


Jesus Christus III: Herunterladen [pdf] [431 KB]