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Unterscheidung Lern-/Leistungsaufgaben

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Der Erwerb von Wissen und Können folgt anderen Gesetzen als deren Überprüfung. Diese Unterscheidung von Aufgaben ist populär, seit Weinert (1999, S. 28-34) als Ergebnis von ihm betreuter Längsschnittprojekte auf die „völlig unterschiedlichen psychologischen Gesetzmäßigkeiten“ von „Lernen und Leisten“ verwiesen hat, auch wenn „Leistungen in der Regel vom vorhergehenden Lernen abhängen“.

Eine Aufgabe kann für die Lernsituation überaus geeignet sein und für die Leistungssituation denkbar ungünstig. Denn in einer Leistungssituation bemüht man sich in erster Linie darum, Erfolge zu erzielen und Misserfolge zu vermeiden. Demgegenüber geht es in Lernsituationen darum, Neues zu lernen, Wissenslücken zu schließen oder unklar Gebliebenes besser zu verstehen.

Während es in der Leistungssituation Fehler zu vermeiden gilt, sind sie in der Lernsituation ein Erkenntnismittel. Erfolgreicher Unterricht braucht nach Weinert beides, und in der Wahrnehmung der Schüler möglichst getrennt: viele entspannte Gelegenheiten zum intensiven Lernen und genügend anspruchsvolle Leistungssituationen. Folglich erscheint es sinnvoll, für beide Situationen unterschiedliche Aufgaben zu modellieren.

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Hinsichtlich ihres Einsatzes lassen sich also drei Gruppen von Leistungsaufgaben unterscheiden:

  • Aufgaben für Klassenarbeiten und Klausuren zur Überprüfung des Unterrichtserfolges,
  • Aufgaben für Zentrale Prüfungen zur Zertifizierung von Abschlüssen und
  • normierte Testaufgaben für „Assessments zur Bilanzierung von Lernergebnissen“.

Ihr Interesse gilt in erster Linie den Aufgaben für Zentrale Prüfungen zur Zertifizierung von Abschlüssen . Dabei spielen neben den Aspekten der Fachlichkeit und des Schwierigkeitsgrads einer Aufgabe auch die Unterscheidung von Rezeptions- und Produktionsleistungen eine zentrale Rolle. Textverstehen ist eine Rezeptionsleistung, also eine geistige Leistung und als solche nicht für andere wahrnehmbar.

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Grafik: Die verschiedenen Ebenen des Lesens (In: Rosebrock/Nix 2008, S. 16)

Das Verstehen fachlicher Texte ist eine hohe Anforderung. Deshalb ist der Erwerb von Textverstehenskompetenz Aufgabe aller Fächer – gerade auch der natur- und sozialwissenschaftlichen Fächer. Da Verstehensleistungen geistiger Art sind, brauchen sie Performanz, d. h. materiale Darstellung, um wahrnehmbar und kommunizierbar zu werden.

 

Formen der Überprüfung des Textverstehens


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