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Dia­gno­se und Me­ta­ko­gni­ti­on

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Der Dia­gno­se­bo­gen, der aus zwei Tei­len be­steht, lei­tet Schü­le­rIn­nen an, ei­ge­ne und frem­de Texte kri­te­ri­en­ge­stützt zu un­ter­su­chen und zu be­ur­tei­len. Er soll dazu die­nen, Stär­ken und Schwä­chen eines Tex­tes her­aus­zu­fin­den, um eine an­schlie­ßen­de Über­ar­bei­tung vorzube­reiten.

Die Ver­ant­wor­tung für den Lern­fort­schritt liegt zu einem we­sent­li­chen Teil bei den Schü­le­rIn­nen. Sie sol­len er­ken­nen, dass ein Text nicht fer­tig ist, wenn man ihn aufge­schrieben hat, son­dern erst dann, wenn er einer kri­ti­schen Über­prü­fung stand­hält. Sie sol­len zudem er­ken­nen, dass sie an­hand von Kri­te­ri­en selbst her­aus­fin­den kön­nen, wie gut ihr Text ist bzw. an wel­chen Stel­len Ver­bes­se­run­gen vor­ge­nom­men wer­den müs­sen.

Dabei ist durch die Kom­bi­na­ti­on von Selbst­ein­schät­zung und Fremd­einschät­zung gewähr­leistet, dass eine ge­wis­se Kon­trol­le statt­fin­det und die Ur­tei­le nicht zu weit ausein­andergehen. Falls die Er­geb­nis­se von Selbst- und Fremd­einschät­zung sehr un­ter­schied­lich aus­fal­len, müs­sen die Schü­le­rIn­nen mit­ein­an­der ins Ge­spräch kom­men (ggf. mit Un­ter­stüt­zung durch die Lehr­kraft).

Ein wei­te­res wich­ti­ges An­lie­gen die­ses Ver­fah­rens ist es, den Schü­le­rIn­nen zu verdeut­lichen, dass Ur­tei­le über die Qua­li­tät von Tex­ten nur nach­voll­zieh­bar sind, wenn sie sich an den Tex­ten be­le­gen las­sen.

Zum Ver­fah­ren:

Das Ar­beits­blatt „Selbst­ein­schät­zung“ zwingt die Schü­le­rIn­nen dazu, sich in­ten­siv mit ihrem ei­ge­nen Text zu be­schäf­ti­gen. Dies ge­schieht in drei Schrit­ten:

  • Zu­nächst wer­den an­hand von Leit­fra­gen ei­ni­ge Merk­ma­le der Text­form wie­der­holt (linke Spal­te: „WIE­DER­HO­LE“).
  • Dar­auf folgt eine gründ­li­che Un­ter­su­chung des Tex­tes (mitt­le­re Spal­te: „ÜBER­PRFÜ­FE DEINE AR­BEIT“). Diese Phase ist der Kern der Ar­beit; sie ist nicht nur am wich­tigs­ten, son­dern dau­ert auch am längs­ten. Die Schü­le­rIn­nen sol­len in ihrem ei­ge­nen Text Mar­kie­run­gen vor­neh­men, damit sicht­bar wird, was sie und wie sie ge­schrie­ben haben. Es fällt den meis­ten an­fangs schwer, sich so lange mit dem ei­ge­nen Text zu be­fas­sen. Al­ler­dings er­ken­nen sie am Ende sehr deut­lich, wo Pro­ble­me und Ent­wick­lungs­be­rei­che lie­gen.
  • Da­nach zie­hen die Schü­le­rIn­nen Schluss­fol­ge­run­gen aus der Un­ter­su­chung und schät­zen ihre Ar­beit ein (rech­te Spal­te: „BE­UR­TEI­LE DICH“).

Das Ar­beits­blatt „Fremd­einschät­zung“ ist ähn­lich auf­ge­baut wie das Blatt „Selbst­ein­schätzung“. Es geht bei die­ser Art von Fremd­einschät­zung zum einen um die Über­prüfung der Selbst­ein­schät­zung, zum an­de­ren um eine Fremd­einschät­zung, die über eine reine Be­wer­tung hin­aus­geht. Das Ver­fah­ren er­folgt in zwei Schrit­ten:

  • Die Schü­le­rin­nen ach­ten auf die glei­chen As­pek­te wie bei der Un­ter­su­chung der ei­ge­nen Texte (linke Spal­te: „ACHTE AUF“). Sie schau­en sich die Mar­kie­run­gen an und neh­men dann eine ei­ge­ne Ein­schät­zung vor (mitt­le­re Spal­te: „BE­UR­TEI­LE“).
  • Die Schü­le­rIn­nen ma­chen so­dann kon­struk­ti­ve Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge (rech­te Spal­te: „AN­RE­GUN­GEN, VOR­SCHLÄ­GE ZUR ÜBER­AR­BEI­TUNG“).

 

Nach der Fremd­einschät­zung müs­sen die Schü­le­rIn­nen ihre Texte über­ar­bei­ten; dies wird wahr­schein­lich als Haus­auf­ga­be er­fol­gen. Wenn die Über­ar­bei­tung von der Lehr­kraft kon­trol­liert wird, soll­ten die Schü­le­rIn­nen den Dia­gno­se­bo­gen eben­falls vor­le­gen.

Prak­ti­sche Tipps:

  • Es ist emp­feh­lens­wert, die bei­den Ar­beits­blät­ter auf Vor­der- und Rück­sei­te eines Blat­tes zu ko­pie­ren.
  • Zur Durch­füh­rung be­nö­tigt man eine Dop­pel­stun­de. Wenn man 90 Mi­nu­ten für die Selbst- und Fremd­einschät­zung hat, bleibt am Ende er­fah­rungs­ge­mäß auch noch ge­nü­gend Zeit für ein aus­wer­ten­des Ab­schluss­ge­spräch im Ple­num.
  • Es hat sich be­währt, wenn die Schü­le­rIn­nen der Lehr­kraft die aus­ge­füll­te Selbst­ein­schätzung zei­gen, bevor die nächs­te Phase, die Fremd­einschät­zung, be­ginnt.

Wei­te­re Hin­wei­se:

Re­geln für Rück­mel­dun­gen

  • Wir gehen sorg­fäl­tig mit Sa­chen um, die uns nicht ge­hö­ren.
  • Wir schrei­ben nicht in die Texte von an­de­ren hin­ein, son­dern schrei­ben nur an den Rand.
  • Wir geben Rück­mel­dun­gen, ohne an­de­re Per­so­nen zu be­lei­di­gen.
  • Wir be­to­nen, was je­mand gut ge­macht hat.
  • Wir sagen ehr­lich, was nicht so gut ge­lun­gen ist. Dabei ver­su­chen wir immer Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge zu ma­chen, die der an­de­re um­set­zen kann.

 

Dia­gno­se und Me­ta­ko­gni­ti­on: Her­un­ter­la­den [docx] [144 KB]

Dia­gno­se und Me­ta­ko­gni­ti­on: Her­un­ter­la­den [pdf] [51 KB]