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Ar­gu­men­ta­ti­on und Stil­mit­tel

Be­reits der Autor emp­fiehlt das Werk im vor­an­ge­stell­ten Wid­mungs­brief als Mus­ter für rhe­to­ri­sche Übun­gen, an dem Stu­den­ten ler­nen kön­nen, wie Ge­richts­re­den kon­zi­piert sind. Daher eig­net sich das Iu­di­ci­um Iovis in her­vor­ra­gen­der Weise dazu, SuSn zu ver­mit­teln, wie rhe­to­ri­sche Tech­ni­ken be­wusst ein­ge­setzt wer­den, um beim Hörer (oder Leser) un­be­wusst ihre Wir­kung zu ent­fal­ten.

Da eine sol­che Wir­kung nur schwer in einer frem­den noch dazu nicht mehr ge­spro­che­nen Spra­che zu er­fas­sen ist, wurde als Ein­stieg ein Satz aus der po­li­ti­schen Rede einer zeit­ge­nös­si­schen deut­schen Po­li­ti­ke­rin ge­wählt (S. 11). An die­sem Bei­spiel soll al­ler­erst die rhe­to­ri­sche Ge­stal­tung im Kon­trast zu einem mög­li­chen nüch­ter­nen Ent­wurf, wel­cher die Aus­sa­ge­ab­sicht ex­pli­zit macht, er­fasst wer­den. Nach die­ser Vor­übung über­tra­gen die SuS dann ihre Er­kennt­nis­se sys­te­ma­ti­sie­ren und auf den la­tei­ni­schen Text. Die­ser An­satz soll die SuS in einem letz­ten Schritt dazu füh­ren, die Wir­kungs­ab­sicht rhe­to­ri­scher Mit­tel tat­säch­lich zu ver­ste­hen – und über das lei­der allzu häu­fi­ge „Es ver­stärkt.“ hin­aus­zu­ge­lan­gen.

Das Ver­fah­ren lässt sich sehr gut auf jeden an­de­ren rhe­to­ri­schen Text, v. a. auf den in Klas­se 9 oder 10 meist ge­le­se­nen Red­ner Ci­ce­ro über­tra­gen. Zudem ist der Text­ab­schnitt zur Ein­füh­rung der sti­lis­ti­schen Mit­tel pas­sen­der­wei­se so ge­wählt, dass sich darin fast alle Stil­mit­tel fin­den, die auch für La­tein 2 im Bil­dungs­plan zur Ein­füh­rung (Klas­sen 9/10 – 3.2.4) vor­ge­se­hen sind. Wie­der­ho­lun­gen und Er­wei­te­run­gen der sti­lis­ti­schen Ana­ly­se fol­gen und mün­den schließ­lich in den Auf­trag zur Pro­duk­ti­on des Teils einer Rede, wel­che sich zur Ver­mitt­lung ihrer In­ten­ti­on ver­schie­de­ner Stil­mit­tel be­dient.

Auch die Wir­kung, wel­che durch eine spe­zi­fi­sche An­ord­nung von Ar­gu­men­ten und Satz­tei­len er­zielt wer­den kann, er­pro­ben die SuS prak­tisch und im Ver­gleich zu an­de­ren Ver­sio­nen auf ver­schie­de­nen Stu­fen (S. 17f). Das Raf­fi­ne­ment schein­bar lo­gi­scher Ar­gu­men­ta­ti­on soll am ar­gu­men­ta­ti­ven In­stru­ment des Ent­hy­mems durch­schaut – und nach Mög­lich­keit durch ei­ge­ne Ar­gu­men­te durch­bro­chen wer­den. In einer ei­ge­nen Auf­ga­be wird für die ra­tio­na­le und emo­tio­na­le Wir­kung von Rede sen­si­bi­li­siert (S. 21). Neben Auf­ga­ben zur ty­pi­schen Glie­de­rung einer Rede wird der prak­ti­sche As­pekt noch­mals be­son­ders deut­lich in einer Wahl­auf­ga­be zur vom Red­ner ein­ge­setz­ten Ges­tik, wie sie de­tail­liert bei Quin­ti­li­an be­schrie­ben wird (S. 26)

 

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Wei­ter zu Das Iu­di­ci­um Iovis des Pau­lus Nia­vis