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Vor­über­le­gun­gen und me­tho­di­sche Hin­wei­se

Eine we­sent­li­che Neue­rung im Bil­dungs­plan von 2016 sind die Leit­per­spek­ti­ven, wel­che, wie der Be­griff schon sagt, be­stimm­te Blick­win­kel dar­stel­len, unter denen im Un­ter­richt er­ar­bei­te­te Pro­blem­stel­lun­gen, The­men und Texte be­trach­tet wer­den sol­len. Es geht mit an­de­ren Wor­ten we­ni­ger darum, die SuS im Un­ter­richt ex­pli­zit auf diese Per­spek­ti­ven zu ver­wei­sen, son­dern eher um eine werte- und per­spek­ti­ven­ge­lei­te­te Un­ter­richts­ge­stal­tung.

Wie diese auch über im Fach La­tein pro­blem- und vor allem zwang­los ge­lin­gen kann, soll die hier prä­sen­tier­te Lek­tü­re­aus­ga­be des Iu­di­ci­um Iovis bei­spiel­haft – für alle Leit­per­spek­ti­ven – de­mons­trie­ren1 Selbst­re­dend sind die Leit­per­spek­ti­ven auch in an­de­re Un­ter­richts­the­men und ins­be­son­de­re in die wei­te­ren auf die­ser Web­site vor­ge­stell­ten Mo­du­le in­te­griert bzw. in­te­grier­bar, und eben­so selbst­ver­ständ­lich be­schränkt sich die Ein­heit zum Iu­di­ci­um Iovis nicht auf die Ver­mitt­lung von Leit­per­spek­ti­ven, son­dern deckt we­sent­li­che Ar­beits­be­rei­che des La­tei­ni­schen ab.

Zu­nächst über­ra­schen dürf­te je­doch die Tat­sa­che, dass das Iu­di­ci­um Iovis einen wert­vol­len Bei­trag zur Re­fle­xi­on über die Leit­per­spek­ti­ve „Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ im en­ge­ren Sinne leis­ten kann.

Der volle Werk­tit­tel lau­tet:

Iu­di­ci­um Iovis in valle amo­e­n­i­ta­tis ha­b­itum, ad quod mor­ta­lis homo a terra trac­tus prop­ter mon­ti­fo­di­nas in Monte Niveo ali­is­que mul­tis per­fec­tas ac demum par­ri­ci­dii ac­cu­sa­tus.

(Das Ge­richt Ju­pi­ters, ab­ge­hal­ten im Tale der Schön­heit, bei dem der sterb­li­che Mensch von der Erde wegen des Berg­baus am Schnee­berg und an vie­len an­de­ren Ber­gen [zur Re­chen­schaft] ge­zo­gen und schließ­lich des Mut­ter­mor­des an­ge­klagt ist)

Wie der Titel schon an­deu­tet, geht es in die­sem al­le­go­risch zu ver­ste­hen­den Text also we­sent­lich um die Frage, wie der Mensch mit der Erde und ihren Res­sour­cen um­ge­hen soll.2 Ein au­ßer­ge­wöhn­lich ak­tu­el­les Pro­blem für einen Text, der drei Jahre nach der Ent­de­ckung Ame­ri­kas, also anno 1495, im Buch­druck er­schien.

Die in die­ser Ein­füh­rung er­läu­ter­ten his­to­ri­schen In­for­ma­tio­nen und Hin­ter­grün­de die­nen einer ers­ten Ori­en­tie­rung; sie sind nicht als ein Ad­ditum zu be­grei­fen, das sich die Lehr­per­son al­ler­erst er­ar­bei­tet muss, um es dann den SuS nach ei­ge­ner Pla­nung zu ver­mit­teln, viel­mehr ist die Aus­ga­be so kon­zi­piert, dass die Lern­grup­pe sich die ent­spre­chen­den Punk­te nach und nach selbst er­ar­bei­ten kann; die Ar­beits­auf­trä­ge sind ent­spre­chend for­mu­liert, für an­spruchs­vol­le­re Auf­ga­ben­stel­lun­gen wer­den Lö­sungs­hin­wei­se ge­bo­ten, aus­ge­hend von wel­chen die Lehr­per­son falls nötig Hil­fe­stel­lung geben kann.


1 Vgl. die ta­bel­la­ri­sche Über­sicht.

2 Dazu aus­führ­lich GRO­BER, UL­RICH 2010: Die Ent­de­ckung der Nach­hal­tig­keit. Kul­tur­ge­schich­te eines Be­griffs, Mün­chen: Antje Kunst­mann; DERS. 2010: Wem ge­hört die Erde? In: DIE ZEIT 10, 2010 ( http://​www.​zeit.​de/​2010/​10/​A-​Erz­ge­bir­ge

 

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