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Sue­ton, div. Lul. 81-82: Die Iden des März – Aus­wer­tung und Re­sü­mee

Cae­sars Er­mor­dung – Aus­wer­tung

  1. eschrei­be die Träu­me Cae­sars und die sei­ner Frau. Stel­le Ver­mu­tun­gen an, wel­che un­ter­schied­li­chen Ein­stel­lun­gen der Autor mit den Träu­men dar­stel­len woll­te.
  2. Be­schrei­be die Ge­dan­ken und Ge­füh­le in der Curia an­we­sen­den Per­so­nen, auch mit Hilfe des Tex­tes. Stel­le Wör­ter und Be­grif­fe zu­sam­men, die diese Ge­dan­ken und Ge­füh­le schil­dern.
  3. Be­schrei­be das Ge­mäl­de (Jean-Léon Gérôme, 1867). Links steht im Vor­der­grund eine Sta­tue des Cn. Pom­pei­us, wei­ter rechts im Licht eine Sta­tue der Stadt­göt­tin Roma. - Stel­le Ver­mu­tun­gen an, wel­che Per­so­nen dar­ge­stellt sein könn­ten. Er­klä­re des Ver­hal­ten der Be­tei­lig­ten nach der Er­mor­dung Cae­sars mit Hilfe des Tex­tes und dei­ner Lek­türe­kenn­tis. -
  4. Münze

    Bild­quel­le: Bru­tus Eid Mar.​jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons, be­ar­bei­tet.

    Im Jahr 42 v. Chr. ließ M. Iuni­us Bru­tus, einer der Ver­schwö­rer, diese Münze prä­gen und ver­brei­ten. Sie zeigt auf der Rück­sei­te einen pil­leus (eine Mütze, wie sie Skla­ven bei ihrer Frei­las­sung be­ka­men, zwi­schen zwei Dol­chen. Dar­un­ter die In­schrift „EID MAR“ = idi­bus Mar­tiis1). -

  5. Stim­men über die Er­mor­dung Cae­sars: Fasse die Aus­sa­gen der ein­zel­nen Texte in ei­ge­nen Wor­ten zu­sam­men. Ori­en­tie­re dich dabei an mo­ra­li­schen, po­li­ti­schen, his­to­ri­schen und sach­li­chen Kri­te­ri­en.

    1. Ci­ce­ro im Ok­to­ber 44 v. Chr. (Phil. 2, 114): Diese, [un­se­re Be­frei­er], haben getan, was nie­mand zuvor getan hatte. Sie haben mit ihren Schwer­tern nicht einen an­ge­grif­fen, der die Kö­nigs­herr­schaft an­streb­te, son­dern einen, der König war. Diese Tat ist schon al­lei­ne für sich be­trach­tet herr­lich und gött­lich, und zu­gleich als Vor­bild zur Nach­ah­mung zumal sie einen sol­chen Ruhm er­langt haben, dass er kaum vom Him­mel ge­fasst wer­den kann.
    2. Cas­si­us Dio, ein grie­chi­scher His­to­ri­ker des 2. Jhd. n. Chr., lässt Mar­cus An­to­ni­us in sei­ner Lei­chen­re­de auf Cae­sar sagen: „ Aber die­ser Vater [des gan­zen rö­mi­schen Vol­kes], die­ser pon­ti­fex ma­xi­mus, die­ser Un­an­tast­ba­re, die­ser Held, die­ser Gott starb, o weh, er starb nicht von einer Krank­heit be­zwun­gen, nicht vom Alter ge­schwächt, nicht drau­ßen im Krieg an einer Ver­wun­dung, nicht von einer un­er­klär­li­chen hö­he­ren Macht da­hin­ge­rafft, son­dern hier, in­ner­halb der Stadt­mau­ern durch einen Mord­an­schlag, durch die Hand von Mit­bür­gern, durch die Hand von Freun­den, er, der ihnen oft seine Gnade er­wie­sen hatte.“
    3. Dante Al­li­ghie­ri, ein ita­lie­ni­scher Dich­ter des 13. Jhd., be­schreibt, wie im tiefs­ten Höl­len­kreis Satan selbst die drei schlimms­ten aller Sün­der auf Ewig­keit in sei­nen drei Mäu­lern zer­kaut: „Diese Seele da, wel­che die schlimms­te Stra­fe er­lei­det, ist Judas Isch­a­ri­ot, der den Kopf drin­nen hat und die Beine nach außen streckt. Die an­de­ren bei­den hän­gen den Kopf nach unten; der, wel­cher vom schwar­zen Maul her­ab­hängt, ist Bru­tus; sieh, wie er sich win­det, und er gibt kei­nen Laut von sich. Und der an­de­re ist Cas­si­us, der einen so star­ken Kör­per­bau hat.“
    4. Jo­hann Wolf­gang Goe­the, Zur Far­ben­leh­re (Bd. 2; 1819): „Die Römer waren aus einem engen, sitt­li­chen, be­que­men, be­hag­li­chen, bür­ger­li­chen Zu­stand zur gro­ßen Brei­te der Welt­herr­schaft ge­langt, ohne ihre Be­schränkt­heit ab­zu­le­gen. Sie waren Kö­ni­ge ge­wor­den und woll­ten nach wie vor Haus­vä­ter, Gat­ten, Freun­de blei­ben; und wie wenig selbst die bes­se­ren be­grif­fen, was Re­gie­ren heißt, sieht man an der ab­ge­schmack­tes­ten That, die je­mals be­gan­gen wor­den, an der Er­mor­dung Cae­sars.“
    5. Georg Fried­rich Wil­helm Hegel, ein deut­scher Phi­lo­soph (Vor­le­sun­gen über die Phi­lo­so­phie der Ge­schich­te, 1822/23, Kap. 33): „Trotz­dem sehen wir, daß die edels­ten Män­ner Roms da­für­hal­ten, die Herr­schaft Cä­sars sei etwas Zu­fäl­li­ges, und der ganze Zu­stand des­sel­ben sei an seine In­di­vi­dua­li­tät ge­bun­den: so Ci­ce­ro, so Bru­tus und Cas­si­us; sie glaub­ten, wenn dies eine In­di­vi­du­um ent­fernt sei, so sei auch von selbst die Re­pu­blik wie­der da. Durch die­sen merk­wür­di­gen Irr­tum be­fan­gen, er­mor­de­ten Bru­tus, ein höchst edles In­di­vi­du­um, und Cas­si­us, tat­kräf­ti­ger als Ci­ce­ro, den Mann, des­sen Tu­gen­den sie schätz­ten. Un­mit­tel­bar dar­auf aber zeig­te es sich, daß nur einer den rö­mi­schen Staat lei­ten könne, [denn das Macht­va­ku­um nach Cae­sars Tod führ­te zu neuen Bür­ger­krie­gen].“
    6. Caesars Tod

      Bild­quel­le: Jean-Léon Gérôme - The Death of Cae­sar - Wal­ters 37884.​jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

      Der His­to­ri­ker Karl Christ (Krise und Un­ter­gang der rö­mi­schen Re­pu­blik, Darm­stadt 1979, 392): „Was die Ver­schwö­rer woll­ten, waren somit der Tod des Ty­rann und die Frei­heit. Ty­rann war Cae­sar in den Augen des Bru­tus und Cas­si­us ohne Frage (…). Die li­ber­tas aber, die sie for­der­ten, war kei­nes­wegs eine so­zu­sa­gen ab­so­lu­te und to­ta­le Frei­heit für alle Römer oder gar der Reichs­bür­ger, son­dern die li­ber­tas im Sinne der Se­nats­a­ris­to­kra­tie, (…), ohne Rück­sicht auf die For­de­run­gen von Hee­ren und Pro­vin­zen. Nicht zu­letzt dar­aus re­sul­tier­te spä­ter die un­er­war­tet ne­ga­ti­ve Re­so­nanz der rö­mi­schen Öf­fent­lich­keit und des rö­mi­schen Rei­ches auf die Tat.“

 

1 Die Vor­der­sei­te zeigt M. Iuni­us Bru­tus im Pro­fil. Die In­schrift nennt links den Münz­meis­ter L. PLAET(orius) CEST[ianus), oben und rechts BRUT(us) IMP(era­tor), wo­durch Bru­tus als sieg­rei­cher Feld­herr be­zeich­net wird.

 

Sue­ton: Her­un­ter­la­den [doc][4 MB]

Sue­ton: Her­un­ter­la­den [pdf][1,2 MB]

 

Wei­ter zu Er­war­tungs­ho­ri­zont