Stunde 7: Film and music
(1) Muntz
Als Einstieg wird ein Screenshot von Muntz gezeigt (Folie: Screenshot – Muntz from below [0:56:47] <127>). Die Sus beschreiben das Bild und erkennen weitere filmspezifische Mittel (die entsprechenden Vokabeln werden eingeführt) und deren Wirkung, z.B.:
- Durch die Kameraposition (low angle shot) wirkt Muntz riesig.
- Die gelbliche Beleuchtung und der starke Schatten verleihen seinen Zügen etwas Dämonisches.
- Der Eispickel in seiner Hand wirkt bedrohlich.
- Die Helme mit den goggles wirken wie Totenschädel oder Jagdtrophäen und verheißen nicht Gutes.
(2) Film and music: die Verfolgungsjagd [0:58:00-1:00:25]
Das Gespräch zwischen Carl und Muntz hat die SuS auf den zentralen Konflikt zwischen Protagonist und Antagonist vorbereitet. Nun soll exemplarisch gezeigt werden, wie ab jetzt Spannung aufgebaut wird. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Musik, die unsere Wahrnehmung gezielt auf einzelne Elemente der Handlung lenkt.
Zunächst wir den SuS die kurze Verfolgungsjagd [0:58:00-1:00:25] ohne Ton vorgespielt. Danach werden die SuS gefragt, wie sie sich die Musik zu dieser Szene vorstellen:
- What music do you expect?
- What instruments? Human voice (singer? voice-over?)
- How many instruments? Just one?
- High / low voices / instruments?
- Rhythm?
- Any additional sound effects?
Die SuS sollen sich nun vorstellen, sie seien der Regisseur, der den bereits fertig abgedrehten Film einem Komponisten zeigt, der die Musik schreiben soll. Der Komponist möchte wissen, ob zwei Vorschläge in die richtige Richtung gehen.
Die Sequenz wird den SuS zwei weitere Male ohne Ton gezeigt. Dazu spielt zweimal Musik von der CD. Die Auswahl der Stücke bleibt natürlich völlig der Lehrkraft überlassen – alles könnte interessant sein: Pop, Jazz oder Klassik; Musik, die einigermaßen zur Handlung passt oder aber auch überhaupt nicht (dann ließe sich diskutieren, warum). Im Folgenden werden zwei Vorschläge gemacht, die als vielversprechend erachtet werden; die Musik sollte jeweils in dem Augenblick einsetzen, in dem die Hunde in Hintergrund die beleuchtete Rampe hinunter rennen, während Carl und Russell im Vordergrund den Anker des Ballons lösen ([0:58:09]):
Viewing with music 1: Giuseppe Verdi: Requiem / „Dies Irae“
(auf jeder gängigen CD-Aufnahme des Stücks: Track 2); einen ersten Eindruck kann man hier bekommen:
- https://www.youtube.com/watch?v=LsZEv7kAllo [ab 09:21]
- https://www.youtube.com/watch?v=RGhfll2Ly6s [ab 09:07]
Hörenswerte CD-Aufnahme: Verdi, Giuseppe. Requiem / Quattro pezzi sacri. Monteverdi Choir / Orchestre revolutionnaire et romantique. John Eliot Gardiner (cond.). Philips Classics: 1995.
Fragen an die SuS:
- What effect is created? How?
- Which visual elements are highlighted?
- How is the scene structured?
Mögliche Antworten:
- Die Musik wirkt außerordentlich dramatisch und aggressiv (Paukenschläge und schrille Piccolo-Flöten / laut singender Chor)
- Die Paukenschläge am Anfang fallen mit den herab polternden Felsen zusammen
- als Russell über die Klippe geschleudert wird, verändert sich die Musik: sie wird leiser und ruhiger, bleibt dann allerdings auch so. Ab hier passt die Musik nicht mehr recht zur Handlung ...
- ... bis zu der Stelle, als die Hunde abdrehen. Das Ende der Bedrohung und die sich daraus ergebende Verschnaufspause für die Helden fällt mit einer Zäsur in der Musik zusammen, in der durch die leisen Trompetensignale ein neuer Abschnitt eingeleitet wird.
- Der lateinische Text lenkt nicht von der Handlung ab (weil er für die meisten Zuhörer unverständlich ist), erinnert aber ein wenig an „Kirchenmusik“ (es ist tatsächlich geistliche Musik, die aber sehr stark der Oper verhaftet ist)
- Wollen wir in dieser Szene wirklich einen Chor hören?
Viewing with music 2: Igor Stravinsky: Le sacre du printemps / „Les augures printainiers – danses des adolescentes (The augurs of spring dances of the young girls)“ (in der Partitur: Ziffer 13; (auf jeder gängigen CD-Aufnahme des Stücks: Track 2);
einen ersten Eindruck kann man hier bekommen:
- https://www.youtube.com/watch?v=_J6bHTNaeeQ [ab 03:19]
- https://www.youtube.com/watch?v=XedawBHB-uc [ab 03:17]
Hörenswerte CD-Aufnahme: Stravinsky, Igor. The Rite of Spring / Scriabin, Alexander. The Poem of Extasy. Kirov Orchestra, Valery Gergiev (cond.). Philips Classics: 2001.
Fragen an die SuS:
- What effect is created? How?
- Which visual elements are highlighted?
- How is the scene structured?
Mögliche Antworten:
- Die Musik wirkt außerordentlich dramatisch und aggressiv (dissonante, sehr rhythmische Akkorde in den Streichern).
- die schrillen Einwürfe der Holzbläser fallen mit den drohenden Gebärden zusammen, wenn Kevin seinen Schnabel öffnet
- als Dug stürzt, hören wir ein Poltern in den Pauken
- als Russell über die Klippe geschleudert wird, wird die Musik abrupt leiser; Schwindel erregende Wirkung – ist Russell tot?
- Nein – die Musik geht weiter, in einem etwas anderen Rhythmus und ein wenig leiser. Das passt gut dazu, dass die Hunde nun auf der anderen Seite der Schlucht rennen.
- Als Carl, Kevin und Russell endlich ankommen und die Gefahr gebannt ist, bäumt sich die Musik zu neuer Dramatik auf – das passt überhaupt nicht.
Viewing with music 3: diesmal mit Ton, also mit der originalen Musik
Fragen an die SuS:
- What effect is created? How?
- Which visual elements are highlighted?
- How is the scene structured?
Mögliche Antworten:
- die Musik wirkt recht dramatisch (aber auch recht brav).
- Die Musik erinnert ein wenig an Stravinsky (dissonante Streicher-Akkorde) (kein Wunder; welcher Filmkomponist hat nicht bei Stravinsky abgekupfert?)
- Etliche Elemente der Handlung werden durch zusätzliche sound effects und Ausrufe der Charaktere hervorgehoben.
- Zwischendrin ertönt (ohne erkennbaren Bezug) das Titelmotiv des Films.
- Als Dug das Kommando übernimmt, ertönt ein Trompetensignal.
- Als Alpha sich ihm entgegen stellt, hören wir Geigen.
- Als Carl, Kevin und Russell endlich ankommen und die Gefahr gebannt ist, hört die Musik auf.
(3) Muntz gets Kevin [1:03:42-1:04:59]
Ein weiteres die Spannung steigerndes Moment ist der Augenblick, in dem sich der Protagonist zwischen zwei Übeln entscheiden muss. Im Falle Carls ist dies das Dilemma, ob er Kevin helfen oder sein Haus löschen soll. Die SuS spekulieren darüber, was Carl durch den Kopf geht (und wiederholen dabei sowohl modal auxiliaries als auch conditional sentences type 1) (Folie: Choices<128>).
Kevin wird von Muntz gefangen. Eine Lösung des Konflikts rückt dadurch in eine nicht greifbare Ferne. Kenner und Liebhaber der aristotelischen Dramentheorie erkennen unschwer das retardierende Moment. Dies gibt Carl die Zeit, zu ein paar Erkenntnissen zu gelangen.
(4) How will the film go on?
Hier können nun die SuS zu Vermutungen angeregt werden, wie der Konflikt ausgetragen und gelöst wird. Der sprachliche Ertrag ist nicht allzu hoch: die SuS müssen wieder die will-future tense verwenden (die ihnen erfahrungsgemäß in Klasse nicht mehr allzu große Schwierigkeiten bereitet, so dass kein erhöhter Übungsbedarf besteht). Dagegen besteht hier aber die Möglichkeit, noch einmal eine Synopse des bisherigen Inhalts zu geben und außerdem Vorwissen der SuS zu aktivieren, wie konventionellerweise in Filmen (oder allgemein fiktionalen Werken) ein Konflikt aufgebaut, ausgetragen und schließlich gelöst wird. Die actionreiche und für das Hörverständnis kaum ergiebige Sequenz inklusive Showdown [1:09:00-1:23:23] wird allerdings bewusst als Cliffhanger für die abschließende Gesamtbetrachtung des Films aufgespart.
(5) Carl gets to Paradise Falls [1:05:00-1:08:59]
(6) Homework: analyse film reviews
Als Hausaufgabe sollen die SuS drei film reviews anhand gezielter Leitfragen analysieren. AB: HW5: Analysing film reviews<129>.Eine Differenzierung kann über die Anzahl der zu analysierenden reviews erfolgen. Die hier angegebenen Reviews stehen u. U. zum Zeitpunkt der Durchführung der Unterrichtseinheit nicht mehr im Internet zur Verfügung. Es sollte aber nicht schwer sein, geeignete Alternativen zu finden.
Einführung in die Unterrichtseinheit: Herunterladen [doc][232 KB]
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