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Ent­la­de­vor­gang Kon­den­sa­tor — mit Mo­dell­bil­dung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Hin­weis

Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass für jedes Ex­pe­ri­ment ent­spre­chend der ei­ge­nen Durch­füh­rung vor der erst­ma­li­gen Auf­nah­me der Tä­tig­keit eine Ge­fähr­dungs­be­ur­tei­lung durch­ge­führt und do­ku­men­tiert wer­den muss. Jede fach­kun­di­ge Nut­ze­rin/jeder fach­kun­di­ge Nut­zer muss die auf­ge­führ­ten In­hal­te ei­gen­ver­ant­wort­lich prü­fen und an die tat­säch­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten an­pas­sen.

Weder die Re­dak­ti­on des Leh­rer­fort­bil­dungs­ser­vers noch die Au­to­rin­nen und Au­to­ren der ver­öf­fent­lich­ten Ex­pe­ri­men­te über­neh­men jeg­li­che Haf­tung für di­rek­te oder in­di­rek­te Schä­den, die durch ex­ak­ten, ver­än­der­ten oder feh­ler­haf­ten Nach­bau und/oder Durch­füh­rung der Ex­pe­ri­men­te ent­ste­hen. Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie unter www.​gef​ahrs​toff​e-​schu­le-​bw.​de

Bezug zum Bil­dungs­plan

2. Phy­sik als theo­rie­ge­lei­te­te Er­fah­rungs­wis­sen­schaft
  1. Die SuS kön­nen die na­tur­wis­sen­schaft­li­che Ar­beits­wei­se Hy­po­the­se, Vor­her­sa­ge, Über­prü­fung im Ex­pe­ri­ment, Be­wer­tung, ... an­wen­den und re­flek­tie­ren.
  2. Die SuS kön­nen ein Mo­dell er­stel­len, mit einer ge­eig­ne­ten Soft­ware be­ar­bei­ten und die be­rech­ne­ten Er­geb­nis­se re­flek­tie­ren.
4. Spe­zi­fi­sches Me­tho­den­re­per­toire der Phy­sik
  1. Die SuS kön­nen Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen phy­si­ka­li­schen Grö­ßen un­ter­su­chen.
  2. Die SuS kön­nen Ex­pe­ri­men­te unter An­lei­tung pla­nen, durch­füh­ren, aus­wer­ten, gra­fisch ver­an­schau­li­chen und ein­fa­che Feh­ler­be­trach­tun­gen vor­neh­men.
  3. Die SuS kön­nen com­pu­ter­un­ter­stütz­te Mess­wert­er­fas­sungs- und Aus­wer­tungs­sys­te­me im Prak­ti­kum selbst­stän­dig ein­set­zen.
8. Grund­le­gen­de phy­si­ka­li­sche Grö­ßen

Die SuS kön­nen mit wei­te­ren grund­le­gen­den phy­si­ka­li­schen Grö­ßen um­ge­hen: elek­tri­sche Strom­stär­ke, elek­tri­sche Span­nung, elek­tri­sche La­dung, Ka­pa­zi­tät.

Un­ter­richt­li­cher Zu­sam­men­hang

Nach­dem die grund­le­gen­den Kenn­grö­ßen des Kon­den­sa­tors im Un­ter­richt be­han­delt wur­den, soll zu­nächst der Ent­la­de­vor­gang eines Kon­den­sa­tors un­ter­sucht, in­ter­pre­tiert und an­schlie­ßend mit einem Mo­dell nach­ge­bil­det wer­den. Die Theo­rie dazu wird im Un­ter­richt be­spro­chen oder durch an­ge­mes­se­ne Lek­tü­re er­ar­bei­tet.

Pro­blem­stel­lung

In Blitz­licht­ge­rä­ten wer­den Kon­den­sa­to­ren auf­ge­la­den und dann beim Aus­lö­sen ent­la­den. Dabei stel­len sie En­er­gie zur Ver­fü­gung, die eine Lampe in Licht um­setzt.

Ziel

Durch ei­ge­nes Ex­pe­ri­men­tie­ren ler­nen Sie die Be­son­der­hei­ten beim Ent­la­den eines Kon­den­sa­tors ken­nen. Sie ge­win­nen dabei mehr Si­cher­heit im Ex­pe­ri­men­tie­ren mit CASSY und ler­nen au­ßer­dem CASSY Lab als Mo­dell­bil­dungs­sys­tem zu nut­zen.

Auf­ga­ben­stel­lung

Un­ter­su­chen Sie den Ent­la­de­vor­gang eines Kon­den­sa­tors und bil­den Sie ihn in einem ge­eig­ne­ten Mo­dell nach.

Ge­rä­te
1 Kon­den­sa­tor 47 µF (578 38)
1 Wi­der­stand 10 kΩ (577 07)
1 Um­schal­ter
1 Schü­ler-Ex­pe­ri­men­tier­netz­ge­rät
1 Steck­sys­tem
1 Po­cket-CASSY (524 006) mit USB-Kabel mit 1 UIP-Sen­sor S (524 0621)
1 PC oder Lap­top

Durch­füh­rung

  1. Zeit-Span­nungs-Kenn­li­nie eines Kon­den­sa­tors
    1. Bauen Sie eine Schal­tung zum Auf- und Ent­la­den eines Kon­den­sa­tors mit einem Um­schal­ter auf.

      Schaltplan

      Ach­ten Sie bei Ver­wen­dung eines Elek­tro­lyt­kon­den­sa­tors auf die rich­ti­ge Po­lung!
    2. Schlie­ßen Sie das Mess­wert­er­fas­sungs­sys­tem so an, dass Sie die Span­nung am Kon­den­sa­tor mes­sen kön­nen.
    3. Neh­men Sie in CASSY Lab die not­wen­di­gen Ein­stel­lun­gen vor, um die t-U-Kenn­li­nie mes­sen zu kön­nen. Die Mes­sung soll au­to­ma­tisch star­ten, wenn die Span­nung am Kon­den­sa­tor beim Ent­la­den 9,0 V er­reicht hat. (Tipp: Trig­ger ein­stel­len!)
  2. Mo­dell­bil­dung
    1. Vor­be­rei­tung der Mo­dell­bil­dung
      1. Unter Ein­stel­lun­gen Icon Einstellungen Re­gis­ter­kar­te Pa­ra­me­ter/For­mel/FFT wäh­len.
      2. Fol­gen­de neue Grö­ßen ein­ge­ben:

        Ka­pa­zi­tät und Wi­der­stand sind Kon­stan­ten, die von den ver­wen­de­ten Ge­rä­ten ab­hän­gen. Sie kön­nen wäh­rend des Ver­suchs­ab­laufs ver­än­dert wer­den.

        Konstante Kapazität definieren

        Konstante Widerstand definieren

        Die Span­nung U C (t) = Q⋅C(t)/C ist die mo­men­tan am Kon­den­sa­tor an­lie­gen­de Span­nung.

        U=Q/C definieren

        Die Startspan­nung U 0 sei die Span­nung bei Be­ginn der Mes­sung des Ent­la­de­vor­gan­ges und kann in­di­vi­du­ell fest­ge­legt wer­den.

        Spannung zur Zeit 0s vorgeben

    2. Mo­dell­bil­dung

      Die Mo­dell­bil­dung er­folgt durch Ein­ga­be der Dif­fe­ren­zi­al­glei­chung für die La­dung beim Ent­la­de­vor­gang:

      dQ(t)/dt = - Q(t)/(RC)

      Differentialgleichung eingeben

      Vor­ge­hen:

      1. Neues Mo­dell wäh­len und Namen für das Mo­dell fest­le­gen.
      2. La­dung Q_C de­fi­nie­ren.
      3. An­fangs­wert für Q C (t = 0 s) ein­ge­ben: C*U0/1000000
      4. Dif­fe­ren­zi­al­glei­chung ein­ge­ben: (-QC/C*1000000)/(R*1000)
        Hin­weis: Die Fak­to­ren kom­men zu­stan­de, da die Ka­pa­zi­tät C in μF und der Wi­der­stand in kΩ ein­ge­ge­ben wur­den.
    3. Dar­stel­lung für Dia­gramm aus­wäh­len

      Einstellungen für das Diagramm eingeben

    4. Mess­pa­ra­me­ter an­zei­gen und ein­ge­ben

      Messparameter eingeben

Er­neu­te Durch­füh­rung des Ver­su­ches:

Mit Icon Messung starten bzw. stoppen oder F9. Die Kurve aus der Mo­dell­bil­dung wird au­to­ma­tisch mit­ge­zeich­net.

Zu­satz­auf­ga­ben:

Füh­ren Sie den Ver­such mit an­de­ren Wi­der­stän­den oder mit Kon­den­sa­to­ren an­de­rer Ka­pa­zi­tät durch. Ma­chen Sie Vor­her­sa­gen über den Ver­lauf der Kenn­li­ni­en.

Aus­wer­tung

Kennlinien auswerten

  1. Zeit-Span­nungs-Kenn­li­nie des Kon­den­sa­tors und Mo­dell­kur­ve
    1. In­ter­pre­tie­ren Sie den Ver­lauf der ent­stan­de­nen Kenn­li­ni­en. Fin­den Sie Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen Mo­dell und Re­al­ex­pe­ri­ment.
    2. Durch Ver­schie­ben der je­wei­li­gen Schie­be­reg­ler für Ka­pa­zi­tät, Wi­der­stand und Startspan­nung kann die Mo­dell­bil­dungs­kur­ve der Mess­kur­ve an­ge­nä­hert wer­den. Wel­che Ein­flüs­se haben Ka­pa­zi­tät, Wi­der­stand und Startspan­nung auf den Ent­la­de­vor­gang?
    3. Re­geln Sie so, dass Mo­dell und Ex­pe­ri­ment gut über­ein­stim­men. Be­grün­den Sie die Ab­wei­chun­gen zwi­schen Mo­dell und Ex­pe­ri­ment!
  2. Halb­werts­zeit des Kon­den­sa­tors
    1. Was ver­steht man unter der Halb­werts­zeit des Ent­la­de­vor­gangs?
    2. Be­stim­men Sie die Halb­werts­zeit für den von Ihnen ver­wen­de­ten Kon­den­sa­tor aus dem Ex­pe­ri­ment!
    3. In der Li­te­ra­tur fin­det man für die Halb­werts­zeit eines Kon­den­sa­tors fol­gen­de Glei­chung: T H  = R⋅C⋅ln2 ≈ 0,69⋅R⋅C. Ver­glei­chen Sie mit dem ex­pe­ri­men­tel­len Er­geb­nis.
  3. En­er­gie des elek­tri­schen Fel­des
    1. Der Kon­den­sa­tor ist Spei­cher von En­er­gie. Wie lässt sich die En­er­gie eines Kon­den­sa­tors be­rech­nen?
    2. Er­mit­teln Sie die im elek­tri­schen Feld des von Ihnen ver­wen­de­ten Kon­den­sa­tors ge­spei­cher­te En­er­gie durch Rech­nung!
    3. Über­prü­fen Sie das Er­geb­nis mit den ex­pe­ri­men­tel­len Wer­ten! (Hin­weis: Die Soft­ware CASSY-Lab er­mit­telt einen ne­ga­ti­ven Wert für die Flä­che unter der Ur­sprungs­ge­ra­den. Das liegt in der Art der in­ter­nen In­te­gra­ti­on und kommt zu­stan­de, da die Werte für U und Q beim Ent­la­den ab­neh­men.)

      Integral unter der Strom-Spannungs-Kurve

Ver­suchs­bei­spiel:

Auf­bau:

Aufbau

Down­load

Ent­la­de­vor­gang Kon­den­sa­tor Mo­dell­bil­dung: Her­un­ter­la­den [doc] [2,9 MB]

 

Wei­ter mit Cassy 1: In­duk­ti­on bei ro­tie­ren­dem Ma­gne­ten