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In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Im Phy­sik­bil­dungs­stan­dard steht ver­bind­lich in den

Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

Phy­si­ka­li­sches Wis­sen be­steht nicht nur aus Fak­ten­wis­sen und aus der Kennt­nis von Be­zeich­nun­gen, Be­grif­fen und For­meln . Wich­tig ist auch das Ver­ständ­nis von grund­le­gen­den phy­si­ka­li­schen Kon­zep­ten und Mo­del­len , deren Trag­fä­hig­keit stän­dig hin­ter­fragt wer­den muss, um die Gren­zen phy­si­ka­li­schen Den­kens er­ken­nen zu kön­nen. Schluss­fol­ge­run­gen zu zie­hen be­darf der Fä­hig­keit, In­for­ma­tio­nen und Daten auf der Grund­la­ge phy­si­ka­li­scher Ge­set­ze zu be­ur­tei­len, aus­zu­wäh­len und an­zu­wen­den.

Das im Phy­sik­un­ter­richt er­wor­be­ne Grund­la­gen­wis­sen und die dort ge­lern­ten Fach­me­tho­den kön­nen im All­tag ge­winn­brin­gend ein­ge­setzt wer­den. Neben der Ent­wick­lung ko­gni­ti­ver Fä­hig­kei­ten muss der Phy­sik­un­ter­richt auch die emo­tio­na­len Be­dürf­nis­se der Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­rück­sich­ti­gen und ihre per­so­na­le und so­zia­le Kom­pe­tenz för­dern. So wer­den bei Team­ar­beit und im Phy­sik-Prak­ti­kum vor allem die ko­ope­ra­ti­ven Fä­hig­kei­ten ent­wi­ckelt ...

Vor­aus­set­zung für den Auf­bau eines trag­fä­hi­gen Phy­sik­ver­ständ­nis­ses ist eine hin­rei­chen­de Le­se­fä­hig­keit . Sie wird in der Phy­sik mit der Fä­hig­keit zur Ver­ba­li­sie­rung phy­si­ka­li­scher Pro­blem­stel­lun­gen, zur Ver­an­schau­li­chung in Bil­dern, zur Be­nut­zung der Fach­spra­che und zur Dar­stel­lung in einer ma­the­ma­ti­schen Schreib­wei­se wei­ter aus­ge­baut.
Kom­pe­ten­z­er­werb
Die Fach­me­tho­den der Phy­sik wer­den an ge­eig­ne­ten Phy­sik-In­hal­ten ver­mit­telt, hier­bei spie­len phy­si­ka­li­sche Kon­zep­te, Mo­del­le und Struk­tu­ren eine wich­ti­ge Rolle. Fach­me­tho­den und Fach­in­hal­te bauen eine für an­de­re Fä­cher/Fä­cher­ver­bün­de nutz­ba­re Denk- und Ar­beits­hal­tung auf.

Die Phy­sik er­for­dert ein kla­res Er­fas­sen und Mit­tei­len von Sach­ver­hal­ten, die Be­ob­ach­tung von quan­ti­ta­tiv er­fass­ba­ren Grö­ßen, die For­mu­lie­rung von Hy­po­the­sen und Mo­dell­vor­stel­lun­gen und dar­aus re­sul­tie­ren­den Vor­her­sa­gen, die ex­pe­ri­men­tell über­prüft wer­den kön­nen. Hier­bei ist die Re­du­zie­rung von kom­ple­xen Rand­be­din­gun­gen auf eine ex­pe­ri­men­tell er­fass­ba­re Pro­blem­si­tua­ti­on ein ent­schei­den­der Fak­tor.

Der Phy­sik­un­ter­richt bie­tet viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten, die sprach­li­che Bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu för­dern, da neben ma­the­ma­ti­schen For­mu­lie­run­gen auch das Spre­chen, das Schrei­ben und das Ar­gu­men­tie­ren eine wich­ti­ge Rolle spie­len.
Di­dak­ti­sche Grund­sät­ze
Am An­fang eines Phy­sik­ver­ständ­nis­ses steht die Aus­ein­an­der­set­zung mit den Vor­stel­lun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die sie in den Un­ter­richt mit­brin­gen. Phä­no­me­ne füh­ren zu phy­si­ka­li­schen Fra­ge­stel­lun­gen. Er­klä­run­gen wer­den in Bil­dern, Mo­del­len und Ex­pe­ri­men­ten ver­an­schau­licht und schritt­wei­se mit­hil­fe der phy­si­ka­li­schen Fach­spra­che ge­fasst ....

Hand­lungs­ori­en­tier­tes und ent­de­cken­des Ler­nen und Ar­bei­ten in Teams - auch im Phy­sik­prak­ti­kum - sind tra­gen­de Säu­len des Phy­sik­un­ter­richts. Diese Hand­lungs­ori­en­tie­rung er­mög­licht einen dif­fe­ren­zier­ten Un­ter­richt , so­dass jede Schü­le­rin und jeder Schü­ler eine Chan­ce hat, auf der ei­ge­nen Stufe des Kön­nens zu ar­bei­ten.

Wich­tig ist auch der Um­gang mit Feh­lern oder fach­sprach­lich nicht kor­rek­ten Aus­drucks­wei­sen. Feh­ler wer­den in der Lern­pha­se zwangs­läu­fig ge­macht und ge­hö­ren zum Lern­pro­zess; Feh­ler kön­nen als Lern­chan­ce ge­nutzt wer­den. Vor allem im hand­lungs­ori­en­tier­ten Un­ter­richt , bei der Team­ar­beit oder im Phy­sik-Prak­ti­kum kön­nen die Denk- und Ar­beits­we­ge der ein­zel­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­ob­ach­tet wer­den. Auf diese Weise kann die Lehr­kraft bei in­di­vi­du­el­len Pro­ble­men hel­fen.

Durch of­fe­ne Pro­blem­stel­lun­gen und ent­de­cken­des Ler­nen wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur Suche nach ei­ge­nen Lö­sungs­we­gen an­ge­regt. Ihre ei­ge­ne An­stren­gungs­be­reit­schaft und Krea­ti­vi­tät wer­den u. a. durch Re­fe­ra­te und ei­ge­ne Ex­pe­ri­men­tal­vor­trä­ge ge­för­dert und der ei­ge­ne Kom­pe­tenz­zu­wachs wird er­kannt. Leh­re­rin­nen und Leh­rer kön­nen aus den an­ge­wand­ten Stra­te­gi­en Denk- und Lern­we­ge er­ken­nen und den fol­gen­den Un­ter­richt da­nach or­ga­ni­sie­ren.
In den Hin­wei­sen zur Kurs­stu­fe steht:
Den 4-stün­di­gen Phy­sik­kurs zeich­net ein hoher Grad an Selbst­stän­dig­keit der Schü­le­rin­nen und Schü­ler vor allem beim Ex­pe­ri­men­tie­ren, in ein­zel­nen Fäl­len aber auch bei der Wis­sens­ge­ne­rie­rung, aus.

In die­sen Vor­ga­ben sind die Be­grif­fe Mo­dell und Mo­dell­vor­stel­lung zen­tra­le - aber auch deut­ba­re Be­grif­fe. In dem fol­gen­den Text wer­den un­ter­schied­li­che Ge­sich­ter die­ser Be­grif­fe an­ge­spro­chen.

Ganz we­sent­lich ist hier­bei, dass man die hier zi­tier­ten Vor­ga­ben aus den Bil­dungs­stan­dards wohl kaum in einem Fron­tal­un­ter­richt - oder in einem klein­schrit­tig aus­ge­ar­bei­te­ten Prak­ti­kum - er­rei­chen kann. Ein hoher Grad an Selbst­stän­dig­keit bei der Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sem The­men­feld schließt einen leh­rer­zen­trier­ten - bzw. ge­führ­ten - Un­ter­richt voll­stän­dig aus.

Alle Pro­blem­stel­lun­gen soll­ten - wo immer mög­lich - so an­ge­legt sein, dass eine Viel­falt an Lö­sungs­we­gen mög­lich ist. In kei­nem Fall steht die spe­zi­ell ge­wähl­te Pro­blem­stel­lung - oder die ver­wen­de­te Soft­ware - im Mit­tel­punkt! Diese Rand­be­din­gun­gen sind nur Mit­telt zum Zweck und der Weg ist hier das Ziel . Der Weg der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu einer Lö­sung und die dabei er­wor­be­nen Fach­me­tho­den spie­len die zen­tra­le Rolle.

Nur unter die­ser Be­din­gung kann die Aus­ein­an­der­set­zung mit den fol­gen­den Pro­blem­stel­lun­gen einen Sinn ma­chen.

We­sent­li­che Grund­la­gen in dem hier an­ge­spro­chen Mo­dell­feld wer­den schon in den Klas­sen­stu­fen der SI trag­fä­hig an­ge­legt. In der Kurs­stu­fe er­folgt nun eine Ver­tie­fung mit einem hohen Grad an Selbst­stän­dig­keit - vor allem - aber nicht NUR - beim Ex­pe­ri­men­tie­ren.

Soll­ten man auf einen Schü­ler­grup­pe tref­fen, die in der SI weit­ge­hend nur leh­rer­zen­trier­te Un­ter­richts­va­ri­an­ten ken­nen ge­lernt haben, dann be­steht hier ein be­son­de­rer Hand­lungs­be­darf.

Hin­wei­se:

Wenn man zu die­ser The­ma­tik eine Leh­rer­fort­bil­dung or­ga­ni­siert, steht man vor einem gan­zen Fä­cher an Pro­ble­men:

  1. Zeit­fens­ter - Ein klei­nes Zeit­fens­ter von 1,5 Stun­den oder we­ni­ger lie­fert kei­nen Spiel­raum die Viel­falt die­ses The­men­be­reichs in hin­rei­chen­der Weise zu be­han­deln.
  2. Vor­aus­set­zun­gen - Wenn man bei allen Zu­hö­re­rin­nen und Zu­hö­rern damit rech­nen kann, dass die Viel­falt die­ses The­men­be­reichs in allen Ein­zel­hei­ten be­kannt ist, dann wäre es eine idea­le Vor­aus­set­zung, die aber im Re­gel­fall nicht vor­lie­gen wird. Die Dar­stel­lung kann also nicht nur auf einer di­dak­ti­schen Me­ta­ebe­ne er­fol­gen.
  3. Me­tho­den­viel­falt - Wenn man nur auf Zu­hö­re­rin­nen und Zu­hö­rer trifft, die eine aus­ge­präg­te Me­tho­den­viel­falt im Un­ter­richt prak­ti­zie­ren, dann rennt man mit Ar­beits­for­men, die sich durch einen hohen Grad an Selbst­stän­dig­keit aus­zeich­nen, of­fe­ne Türen ein. Im Re­gel­fall ist das aber flä­chen­de­ckend zum ak­tu­el­len Zeit­punkt noch nicht der Fall.

Or­ga­ni­siert man die­sen The­men­be­reich in der Leh­rer­fort­bil­dung als Vor­trag mit De­mons­tra­ti­on , dann ist das even­tu­ell kon­tra­pro­duk­tiv:

Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die gerne leh­rer­zen­triert un­ter­rich­ten, wer­den durch diese leh­rer­zen­trier­te Vor­tags­wei­se in ihrem Vor­ge­hen be­stärkt und or­ga­ni­sie­ren die­sen The­men­kom­plex even­tu­ell eben­falls fron­tal leh­rer­zen­triert ... even­tu­ell sogar mit Blick auf die schrift­li­che Ab­itursprü­fung ... und er­rei­chen damit si­cher keine der hier an­ge­streb­ten Kom­pe­ten­zen.

Or­ga­ni­siert man die­sen The­men­be­reich aber kol­le­gen­zen­triert - das heißt: or­ga­ni­siert man einen Work­shop, in dem die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen die­ses The­men­feld selbst er­ar­bei­ten müs­sen - muss man mit Ge­gen­wind rech­nen. Man­che Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen emp­fin­den diese Ar­beits­wei­se even­tu­ell un­ef­fek­tiv , weil man diese Ar­beits­wei­se selbst nicht ge­wohnt ist und mit Blick auf den ei­ge­nen Un­ter­richt ab­lehnt. Und da man in die­ser Or­ga­ni­sa­ti­ons­form nicht alle As­pek­te die­ser The­ma­tik be­han­deln kann, blei­ben bis­her nicht be­kann­te Fel­der eine Her­aus­for­de­rung für eine Leh­rer­heim­ar­beit ... mit Blick auf das volle De­pu­tat und an­de­re Ver­pflich­tun­gen si­cher ein Pro­blem.

Ach­tung

Damit keine recht­li­chen Pro­ble­me ent­ste­hen, muss man drin­gend auf fol­gen­de Rand­be­din­gun­gen hin­wei­sen:

Alle Pro­gram­me, die bei Leh­rer­fort­bil­dun­gen an­ge­se­hen, aus­pro­biert oder gar aus­ge­tauscht wer­den, dür­fen selbst­ver­ständ­lich NICHT im ei­ge­nen Un­ter­richt ein­ge­setzt wer­den!

Bei allen Pro­gram­men, die man pri­vat oder im Un­ter­richt nut­zen will, muss man sich ge­wis­sen­haft davon über­zeu­gen, ob diese Nut­zung der Autor/Ver­lag oder die Per­son, die die Rech­te an die­sem Pro­gramm be­sitzt, in dem Rah­men er­laubt, der in der ent­spre­chen­den Si­tua­ti­on vor­liegt.

Pro­gram­me, bei denen der Autor - oder Rech­te­be­sit­zer - nicht be­kannt ist, dür­fen unter kei­nen Um­stän­den pri­vat oder im Un­ter­richt ein­ge­setzt wer­den. Aus den oben ge­nann­ten Grün­den ist es na­tür­lich ver­bo­ten, Pro­gram­me die­ser Art (ohne aus­drück­li­che Er­laub­nis des Au­tors/Ver­la­ges oder der Per­son, die diese Rech­te be­sitzt) auf einer ei­ge­nen Home­page oder auf einem Ser­ver ab­zu­le­gen - völ­lig un­ab­hän­gig davon, ob er öf­fent­lich zu­gäng­lich ist oder nicht.

... per­sön­li­che Bitte

Bei Pro­gram­men, die aus­drück­lich er­lau­ben, dass man sie kos­ten­los als Heim­nut­zer ein­set­zen darf, soll­ten - WENN man sie für Haus­ar­bei­ten ein­setzt - als Schul­li­zenz er­wor­ben wer­den. Wenn wir wol­len, dass gute Pro­gram­me auf den Markt kom­men, müs­sen wir auch dafür sor­gen, dass die Au­to­ren in einem fai­ren Rah­men für ihre Ar­beit ho­no­riert wer­den.

Down­load des ge­sam­ten Work­shops

Work­shop 2: Er­fin­dun­gen: Her­un­ter­la­den [pdf] [433 KB]

 

Wei­ter mit Mo­del­le