Funktionale Spezifikation ... Black-Box
Infobox
Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Vermutlich fällt uns in unserem Alltag nicht auf, mit wie vielen Black-Boxes wir täglich umgehen. Keiner überlegt
sich die
innere Funktionsweise
eines Staubsaugers oder die einer Spülmaschine, wenn wir diese Haushaltsgeräte einsetzen. In gleicher Weise werden in der Sek I die Elektronikbausteine
Diode
,
Transistor
oder komplexere TTL-Bausteine behandelt - nur in einer
funktionalen Spezifikation
... d.h. man interessiert sich nur für die
Eingangs- und Ausgangssignale und die Eingangs- und Ausgangsversorgungsleitungen. Man weiß genau, welche Eingangssignale zu welchen Ausgangssignalen ... welche Aktivitäten am Eingang zu welchen Aktivitäten am
Ausgang führen. Wie der Baustein im Inneren funktioniert, ist dabei völlig uninteressant.
Diese Beschränkung auf die
funktionale Spezifikation
ist eine Notwendigkeit, weil der
innere Aufbau
- z.B. von
Mikrocontrollern - so komplex ist, dass ein kompletter Überblick aller Funktionen eines solchen modernen Bausteins eventuell das
Fassungs- oder Verständnisvermögen
eines einzelnen Menschen überschreiten würde.
UND ganz wesentlich: Das Verständnis des komplexen Inneren des Bausteins ist für die
Nutzung
überhaupt
nicht notwendig.
Ähnlich
funktioniert die Physik
auch in der Mikroebene. Quantenobjekte werden über ihre Eigenschaften beschrieben - Atome als Black-Box behandelt ... denn eine
Veranschaulichung
ist aus prinzipiellen Gründen nicht
möglich.
Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser Unterrichtsthematik ist die hinreichend ausführliche Diskussion der beiden
Begrifflichkeiten:
Funktionale Spezifikation einer Black Box
(Genau Angabe des In- und Output) und
Funktionsweise einer Black Box
(Hypothesen oder Wissen über die
innere Funktionsweise
, über den
inneren Aufbau
).
Material
- Datenlogger und passende Sensoren
- Voltmeter, Batterie ... evtl. Oszillsokop ... evtl. Funktionsgenerator
- Optische Hilfsmittel
Datenlogger - Themenfächer 1
-
Wählen Sie einen der vorliegenden Sensoren, die mit einem Schwierigkeitsgrad bewertet sind (1 ganz leicht ... 10 extrem schwer): 01 Lichtschranke, 02 Anemometer, 03 Drehbewegungsensor, 04 Ultraschallbewegungssensor, 05 Schalldrucksensor, 06 Drucksensor, 07 Infrarotsensor, 08 Kraftsensor, 09 Beschleunigungssensor,) und diskutieren Sie mit Ihrem Team den Unterschied zwischen der sogenannten
Funktionalen Spezifikation
des Sensors alsBlack Box
und seinerFunktionsweise
. -
Die Bedienungsanleitungen der Sensoren behandelt den Sensor als
Black Box
und liefertnur
eins funktionale Spezifikation. Analysieren Sie - soweit das möglich ist - die Funktionsweise des Sensors ... also überlegen Sie (stellen Sie Hypothesen auf), wie diese Black Box im Inneren wohl funktionieren mag. -
Für die Bewertung wesentlich ist NICHT ein
exakter Treffer
, sondern die verbale Argumentation, die in einem Werkstattbuch festgehalten wird.
Elektrische Black-Box
Ihr Team wählt von den vorliegenden
Schaltbrettern
eines aus. Die Schaltung auf dem Brett ist durch einen
Becher versteckt. Die Schaltbretter enthalten sogenannte
Vierpole
... d.h. die Summe der Ein- und Ausgangsleitungen ist vier. Es ist nicht erkennbar, welches die Ein- und Ausgangsleitungen sind. In der
elektrischen Black
Box
sind maximal 4 elektrische - bzw. einfache elektronische Bauteile (Transistor, Diode) verborgen.
Die Aufgabe Ihres Teams besteht darin, den inneren Schaltungsaufbau durch Experimente herauszubekommen. Wesentlich für die Bewertung ist NICHT ein exakter Treffer! Wesentlich für die Bewertung ist die Hypothese - bzw. Vorhersage - auf welche inneren Schaltung man auf Grund welcher experimenteller Randbedingungen schließen kann.
Optische Black-Box
Ihr Team wählt von den vorliegenden
optischen Black-Boxen
eine aus. Völlig analog zur
elektrischen Black-
Box
- siehe oben - soll man ohne Zerstörung der Röhre herausbekommen, welches optische Bauteil in der
Röhre verbaut ist. Bewertet wird die verbale Darstellung, welcher Input zu welchem Output führt. Auch diese
Teamarbeit kann als Themenfächer ausgeführt werden, da die Röhren unterschiedlich
schwer
sind.
Download des gesamten Workshops
Workshop 2: Erfindungen: Herunterladen [pdf] [433 KB]
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