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Lö­sungs­hin­wei­se Ar­beits­blatt 3: — Wie ori­en­tie­ren sich Zug­vö­gel?

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Ver­such 1

Ver­suchs­fra­ge: Wis­sen Stare von Ge­burt an, wo ihr Win­ter­quar­tier liegt?

Durch­füh­rung : Alte und junge, im nörd­li­chen Mit­tel­eu­ro­pa ge­schlüpf­te Stare, die auf dem Weg in ihre Win­ter­ge­bie­te in West­frank­reich und im Süden der Bri­ti­schen In­seln waren, wur­den in Hol­land auf dem Durch­zug ge­fan­gen und mit dem Flug­zeug 600 Ki­lo­me­ter süd­lich in die Schweiz trans­por­tiert.

Be­ob­ach­tung : Ring­fun­de er­ga­ben, dass die Alt­sta­re trotz­dem in ihre üb­li­chen Win­ter­quar­tie­re ge­fun­den hat­ten, wäh­rend prak­tisch alle Jung­sta­re in Süd­frank­reich und Nord­spa­ni­en, also rund 600 km süd­lich, über­win­ter­ten. Dort über­win­ter­ten sie dann auch wäh­rend der fol­gen­den Jahre, in denen sie nicht ge­fan­gen und ver­frach­tet wur­den.

Fol­ge­rung : Jung­sta­re wer­den auf ihr ers­tes Win­ter­quar­tier für immer fest­ge­legt und kön­nen die­ses spä­ter auch dann er­rei­chen, wenn man sie durch Ver­frach­tung ir­ri­tiert.

Beim ers­ten Flug ins Win­ter­ge­biet „wis­sen“ sie nicht, wo ihr ei­gent­li­ches Ziel liegt. Sie schei­nen nur über die Rich­tung in­for­miert zu sein, in die sie flie­gen müs­sen, und über die Länge der Flug­stre­cke.

Nach einer Ver­frach­tung set­zen sie des­halb den Flug par­al­lel um eine ent­spre­chen­de Stre­cke ver­scho­ben fort.

 

Ver­such 2

Ver­suchs­fra­ge: Wel­che Be­deu­tung hat der Seh­sinn für die Ori­en­tie­rung der Tau­ben?

Durch­füh­rung : Brief­tau­ben wur­den in ei­ni­ger Ent­fer­nung ihres Tau­ben­schlags ge­fan­gen und man legte ihnen trübe Kon­takt­lin­sen über die Augen.

Be­ob­ach­tung : Die Tau­ben kehr­ten ge­nau­so be­stimmt zu ihrem Schlag zu­rück wie ihre Art­ge­nos­sen ohne trübe Lin­sen. Die Tau­ben mit den trü­ben Kon­takt­lin­sen hat­ten je­doch Schwie­rig­kei­ten, den Ein­gang in den Schlag zu fin­den.

Fol­ge­rung : Das Bild­se­hen mit den Augen spielt bei der Ori­en­tie­rung der Tau­ben al­len­falls eine un­ter­ge­ord­ne­te Rolle. Le­dig­lich in der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung des Schla­ges ist das Bild­se­hen be­deut­sam.

 

Ver­such 3

Wel­che Be­deu­tung hat der Son­nen­stand für die Ori­en­tie­rung der Stare?

Durch­füh­rung a : Stare, die un­mit­tel­bar vor dem Ab­flug in ihr Win­ter­quar­tier stan­den, wur­den ge­fan­gen und in einen son­nen­be­schie­ne­nen Käfig ge­setzt.

Be­ob­ach­tung a : Die Vögel hüpf­ten nicht wahl­los im Käfig umher, son­dern be­vor­zug­ten ihre an­ge­stamm­te Zug­rich­tung.

Durch­füh­rung b : Stare, die un­mit­tel­bar vor dem Ab­flug in ihr Win­ter­quar­tier stan­den, wur­den ge­fan­gen und in einen son­nen­be­schie­ne­nen Käfig ge­setzt. Der Ein­falls­win­kel des Son­nen­lichts wurde je­doch mit­hil­fe eines Spie­gels ver­än­dert.

Be­ob­ach­tung b : Die be­vor­zug­te Rich­tung der Stare ver­schob sich um den ent­spre­chen­den Win­kel­be­trag.

Fol­ge­rung : Stare ori­en­tie­ren sich am Son­nen­stand.

 

Ver­such 4

Ver­suchs­fra­ge: Wel­che Be­deu­tung hat das Erd­ma­gnet­feld für die Ori­en­tie­rung der Rot­kehl­chen?

Durch­füh­rung : Rot­kehl­chen wur­den in einem spe­zi­el­len Käfig ge­hal­ten, in dem das Erd­ma­gnet­feld ab­ge­schirmt und die Vögel einem künst­li­chen Ma­gnet­feld aus­ge­setzt wur­den.

Be­ob­ach­tung : Je nach Rich­tung des Ma­gnet­felds ver­än­der­ten die Vögel ihr Zug­ver­hal­ten.

Fol­ge­rung : Vögel kön­nen das Ma­gnet­feld der Erde wahr­neh­men und zur Ori­en­tie­rung nut­zen.

 

Ver­such 5

Ver­suchs­fra­ge: Wel­che Be­deu­tung hat der Ster­nen­him­mel für die Ori­en­tie­rung der Fin­ken?

Durch­füh­rung a : Frisch ge­schlüpf­te Fin­ken wur­den von den El­tern­vö­geln ge­trennt und von Hand auf­ge­zo­gen. Sie be­ka­men als Jung­tie­re nie­mals den Ster­nen­him­mel zu sehen.

Be­ob­ach­tung a : Die Tiere waren spä­ter auf dem Zug ins Win­ter­quar­tier nicht in der Lage, sich wie ihre frei le­ben­den Art­ge­nos­sen zu ori­en­tie­ren.

Durch­füh­rung b : Hand­auf­ge­zo­ge­nen Fin­ken wurde in einem Pla­ne­ta­ri­um zwi­schen dem Flüg­ge­wer­den und dem ers­ten Herbst­zug ein um den Nord­stern ro­tie­ren­der Ster­nen­him­mel dar­ge­bo­ten.

Be­ob­ach­tung b : Die Tiere zei­gen wie ihre unter frei­em Him­mel auf­ge­wach­se­nen Art­ge­nos­sen ein nach Süden aus­ge­rich­te­tes Zug­ver­hal­ten.

Fol­ge­rung : Fin­ken kön­nen sich an­hand des Stern­him­mels ori­en­tie­ren, die­ser Ster­nen­kom­pass muss er­lernt wer­den .

 

 

Ar­beits­blatt 3 Wie ori­en­tie­ren sich Zug­vö­gel?: Her­un­ter­la­den [doc] [85 KB]

Ar­beits­blatt 3 Wie ori­en­tie­ren sich Zug­vö­gel?: Her­un­ter­la­den [pdf] [91 KB]

 

 

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