Ansichten zur PND
Infobox
Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Ja-Nein-Abfrage (Schwarz-Weiß-Spiel) mit anschließender Diskussion (Gründe, alternativer Standpunkt, Reflexion)
Folgenden Aussagen stimme ich voll und ganz zu:
- Erleichtert die Eltern, weil es die Sorge vor einer Erkrankung des Kindes nehmen kann!
- Alle Kinder haben eine Lebensberechtigung!
- Ermöglicht eine rechtzeitige Planung im Falle einer Behinderung!
- Sollte zur Pflichtuntersuchung aller Schwangeren gemacht werden!
- Die PND ist eine präventive und nicht eine eugenische Maßnahme!
- Dadurch verstärkt sich die Ausgrenzung von Behinderten!
- Spart Kosten im Gesundheitswesen!
- Sicherheit wird nur vorgetäuscht!
- Ruft Ängste hervor!
- Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ermöglicht dem betroffenen Kind in vielen Fällen ein nahezu normales Leben!
- Belastet die Eltern sehr stark, weil sie unter Umständen eine schwerwiegende Entscheidung treffen müssen!
- Versicherungen könnten Druck auf die Eltern ausüben!
- Die Gesellschaft könnte Druck auf die Eltern ausüben!
- Durch die PND wird die Schwangerschaft zu einer Schwangerschaft auf Probe!
Soll Michael bei seinen Kindern eine PND durchführen lassen?
- An dieser Stelle kann eine Dilemmadiskussion oder Aquariumsdiskussion stattfinden
-
Michael leidet am Marfan-Syndrom. Seine Frau ist gesund. Beide suchen eine Beratungsstelle auf, um sich über das mögliche Risiko betroffene Kinder zu bekommen aufklären zu lassen.
Wie könnte so ein Beratungsgespräch verlaufen. Stellt die Szene in einem Rollenspiel dar. -
Gibt es - möglicherweise moralisch weniger problematische - Alternativen?
Verzicht auf Kinderwunsch
Verzicht auf eigene Kinder
Hilfen für Eltern
BZgA Infoheft „Pränataldiagnostik“, S. 29-32; „Unser Kind ist krank oder behindert“.
Die Schüler/Innen sollen mit dem Material Informationen sammeln und darstellen, welche Angebote und Hilfen Eltern mit kranken oder behinderten Kindern in Anspruch nehmen können. Das Wissen um solche Hilfen kann die Entscheidungsfindung für ein behindertes Kind positiv beeinflussen.
Bestellmöglichkeit: http://www.bzga.de/infomaterialien/familienplanung/praenataldiagnostik/
Aufgabenvorschlag
In den USA macht der Slogan in der Tagespresse die Runde: „Jeder Dollar für die Frühdiagnostik spart fünf Dollar für die Betreuung eines Menschen mit Behinderungen.“ In einem bekannten Fall einer amerikanischen Mutter, bei der in der Schwangerschaft pränatal Trisomie 21 diagnostiziert wurde, hat sich eine Krankenversicherung geweigert, die Kosten für die zukünftige Behandlung zu übernehmen.
Schreibe dazu aus deiner Sicht einen Leserbrief.
Zur Vorbereitung sollten die Schüler/Innen bereits Material „Gründe für oder gegen die Inanspruchnahme der PND“ bearbeitet haben.
Weitere Anregungen
Um das Thema pränatale Diagnostik gibt es eine Vielzahl an Problemfeldern. Im Folgenden sind einige aufgezählt. Diese könnten von Schülergruppen recherchiert und vorgestellt werden (Plakat, Marktplatz, Wandzeitung).
- Wirtschaftliche Interessen
- Gesetzliche Grundlage (Gentechnik-Gesetz)
- Kommerzialisierung genetischer Beratung und Diagnostik
- Gesundheitsvorsorge und gesellschaftliche Wertung (Druck auf werdende Eltern, gezielte Selektion kranken oder behinderten Lebens, Designerbabys, Geschwister als Organspender,..)
- Was ist normal, gesund, erwünscht?
- Behindertes Leben könnte immer mehr als „vermeidbar“ angesehen werden; Behinderte oder Eltern von Behinderten könnten zusätzlich diskriminiert werden
- „genetische Qualitätskontrolle“
- Prädiktive Diagnose (z.B. Chorea Huntington): Segen und Fluch; Vorbeugende Hilfe oder allgegenwärtige Bedrohung; Nichtwissen kann unter Umständen mehr Lebensqualität bedeuten
- Datenschutz, Private Versicherungen, Arbeitgeber, straf- und zivilrechtliche Verfahren (Gendiagnostikgesetz, 2010)
Marfan-Syndrom: Herunterladen [doc] [96 KB]
Marfan-Syndrom: Herunterladen [docx] [64 KB]
Marfan-Syndrom: Herunterladen [pdf] [511 KB]
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