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Hil­fe­kärt­chen: — Unter wel­chen Be­din­gun­gen kön­nen Samen kei­men?

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Ver­mu­tun­gen/Hy­po­the­sen :

Zur Kei­mung be­nö­tig­ten Samen Was­ser, Licht, Erde, Wärme und Luft (Sau­er­stoff).

 

Ar­beits­auf­trag :

Plant ein Ex­pe­ri­ment, mit dem ihr diese Hy­po­the­sen über­prü­fen könnt. Ver­sucht für jeden ein­zel­nen Schritt zu be­grün­den, warum ihr ihn so durch­füh­ren wollt. No­tiert die ge­plan­te Ver­suchs­durch­füh­rung und er­stellt eine Liste der be­nö­tig­ten Ma­te­ria­li­en.

 

Hilfe 1

Was genau ist eure Auf­ga­be? For­mu­liert den Ar­beits­auf­trag noch­mals mit ei­ge­nen Wor­ten.

Ant­wort 1

Wir ver­mu­ten, dass Samen zum Kei­men Was­ser, Erde, Licht, Luft oder Wärme be­nö­ti­gen. Wir sol­len nun ein Ex­pe­ri­ment pla­nen, das uns zeigt, wel­che die­ser fünf Be­din­gun­gen für das Kei­men von Samen wirk­lich not­wen­dig sind und wel­che nicht.

 

Hilfe 2

Hol­ger sät Senf­sa­men in einen Topf mit feuch­ter Erde und stellt sie auf das Fens­ter­brett über die Hei­zung. Nach we­ni­gen Tagen kei­men die Samen.

  • Über­legt zu­nächst, wel­che der fünf Be­din­gun­gen Was­ser, Erde, Licht, Luft und Wärme er­füllt sind.
  • Was hat Hol­ger mit sei­nem Ex­pe­ri­ment ge­zeigt und was konn­te er mit sei­nem Ex­pe­ri­ment nicht zei­gen?

Ant­wort 2

Unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen sind alle fünf Be­din­gun­gen er­füllt. Hol­ger konn­te also zei­gen, dass Senf­sa­men mit aus­rei­chend Was­ser, Erde, Licht, Luft und Wärme kei­men. Was er aber nicht be­wei­sen kann, ist, dass alle diese fünf Fak­to­ren für die Kei­mung auch wirk­lich not­wen­dig sind. Denn viel­leicht wür­den die Samen ja auch ohne Licht kei­men.

Mit wel­chen Ver­suchs­an­sät­zen muss Hol­ger sein Ex­pe­ri­ment er­wei­tern, um zu klä­ren, wel­che der fünf Be­din­gun­gen für die Kei­mung wirk­lich not­wen­dig sind?

 

Hilfe 3

Paula sät Senf­sa­men in zwei Töpfe mit feuch­ter Erde. Den ers­ten stellt sie auf das Fens­ter­brett über die Hei­zung, den zwei­ten in den dunk­len, kal­ten Kel­ler.

  • Über­legt zu­nächst, wel­che der fünf Be­din­gun­gen Was­ser, Erde, Licht, Luft und Wärme je­weils er­füllt sind.
  • Was kann Paula mit ihrem Ex­pe­ri­ment zei­gen und was kann sie mit ihrem Ex­pe­ri­ment nicht zei­gen?

Ant­wort 3

Für die Samen im ers­ten Topf auf dem Fens­ter­brett sind alle fünf Be­din­gun­gen Was­ser, Erde, Licht, Luft und Wärme er­füllt. Im dunk­len Kel­ler feh­len Licht und Wärme. Wenn die Samen im ers­ten Topf kei­men, hat Paula ge­zeigt, dass Kres­se­sa­men mit aus­rei­chend Was­ser, Erde, Licht, Luft und Wärme kei­men. Wenn die Samen im zwei­ten Topf nicht kei­men, weiß sie nicht, ob Licht oder Wärme für die Kei­mung not­wen­dig sind oder ob beide Be­din­gun­gen er­füllt sein müs­sen.

 

Hilfe 4

Wie muss ein Ex­pe­ri­ment aus­se­hen, mit dem ihr un­ter­su­chen könnt, ob ein be­stimm­ter Fak­tor, zum Bei­spiel Licht, zur Kei­mung un­be­dingt not­wen­dig ist oder nicht?

Ant­wort 4

Man be­nö­tigt zwei Ver­suchs­an­sät­ze: Man sät Senf­sa­men in zwei Töpfe mit feuch­ter Erde und stellt beide ne­ben­ein­an­der auf das Fens­ter­brett über die Hei­zung. Einer der bei­den Töpfe wird je­doch ver­dun­kelt, indem man ihn zum Bei­spiel unter eine Papp­schach­tel stellt (die man täg­lich zum Lüf­ten kurz an­hebt). Wenn die Senf­sa­men im ab­ge­dun­kel­ten Topf nicht kei­men, weiß man, dass Licht zum Kei­men un­be­dingt not­wen­dig ist. Kei­men sie auch im Dun­keln, hat man ge­zeigt, dass Licht nicht not­wen­dig ist.

 

Hilfe 5

Wel­che Ver­suchs­an­sät­ze sind not­wen­dig, um für jede der fünf Be­din­gun­gen her­aus­zu­fin­den, ob sie zur Kei­mung un­be­dingt not­wen­dig ist oder nicht?

Ant­wort 5

Ins­ge­samt sind sechs Ver­suchs­an­sät­ze not­wen­dig: Ein An­satz, bei dem alle fünf Be­din­gun­gen er­füllt sind, und dann fünf wei­te­re, bei denen je­weils eine der fünf Be­din­gun­gen nicht er­füllt ist. Nur dann weiß man von jeder Be­din­gung, ob sie für das Kei­men der Kres­se­sa­men not­wen­dig ist oder nicht.

 

Hilfe 6

Um zu un­ter­su­chen, wel­che Be­din­gun­gen für die Kei­mung not­wen­dig sind, ver­wen­det Anja Senf­sa­men und setzt diese ver­schie­de­nen Be­din­gun­gen aus. Das ge­naue Vor­ge­hen hat sie in Form einer Ta­bel­le no­tiert.

An­satz

Erde

Was­ser

Licht

Wärme

Luft

1

+

+

+

+

+

2

-

+

+

+

+

3

+

-

+

+

+

4

+

+

-

+

+

5

+

+

+

-

+

6

+

+

+

+

-

+ be­deu­tet vor­han­den, - be­deu­tet nicht vor­han­den.

  • Be­schrei­be Anjas Ver­suchs­an­sät­ze und er­stel­le eine Liste der be­nö­tig­ten Ma­te­ria­li­en.
  • Über­prü­fe, ob man mit die­sen sechs An­sät­zen her­aus­fin­den kann, wel­che Be­din­gun­gen zur Kei­mung not­wen­dig sind und wel­che nicht.
  • Er­klä­re die Be­deu­tung von An­satz 1.

Ant­wort 6

An­satz 1: Die Samen wer­den in einen Topf mit feuch­ter Erde gesät und an einen hel­len, war­men Ort ge­stellt, z. B. ans Fens­ter­brett über die Hei­zung.

An­satz 2: Die Samen wer­den in einen Topf mit feuch­ter Watte oder feuch­tem Sand gesät und an einen hel­len, war­men Ort ge­stellt.

An­satz 3: Die Samen wer­den in einen Topf mit tro­cke­ner Erde gesät und an einen hel­len, war­men Ort ge­stellt.

An­satz 4: Die Samen wer­den in einen Topf mit feuch­ter Erde gesät, an einen hel­len, war­men Ort ge­stellt und mit einer Papp­schach­tel ver­dun­kelt.

An­satz 5: Die Samen wer­den in einen Topf mit feuch­ter Erde gesät und an einen hel­len, aber kal­ten Ort ge­stellt, z. B. ans Kel­ler­fens­ter oder ins Freie.

An­satz 6: Die Samen wer­den in einen Topf mit feuch­ter Erde gesät und an einen hel­len, war­men Ort ge­stellt. Über den Topf wird eine Plas­tik­tü­te ge­stülpt, die Luft ab­ge­saugt und die Tüte fest ver­schlos­sen.

Ma­te­ri­al: Senf­sa­men, sechs Blu­men­töp­fe, Erde, Watte oder Sand, Papp­schach­tel, Plas­tik­tü­te, Gum­mi­ring

Anjas Ver­su­che sind aus­sa­ge­kräf­tig. Ge­gen­über dem ers­ten An­satz, bei dem alle Be­din­gun­gen er­füllt sind, wird je­weils nur eine der Be­din­gun­gen ver­än­dert. Kei­men die Samen ohne diese Be­din­gung nicht mehr, ist die Be­din­gung für die Kei­mung un­be­dingt not­wen­dig. Kei­men die Samen trotz­dem, kann man dar­aus schlie­ßen, dass diese Be­din­gung nicht not­wen­dig ist.

Der erste An­satz dient als Kon­trollan­satz. Er „kon­trol­liert“ die Un­ter­su­chungs­me­tho­de, hier wird ge­prüft, ob die Samen über­haupt keim­fä­hig sind.

 

Hil­fe­kärt­chen (Druck­vor­la­ge)

 

 

Kei­mung und Wachs­tum: Her­un­ter­la­den [doc] [760 KB]

Kei­mung und Wachs­tum: Her­un­ter­la­den [pdf] [3,8 MB]

 

 

Wei­ter zu Mög­li­che Ver­suchs­an­sät­ze