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Sach­in­for­ma­ti­on

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Die Ent­de­ckungs­ge­schich­te der Fo­to­syn­the­se

Nach den Ver­su­chen von van Hel­mont (s. Modul 1) stell­te sich die Frage, ob Be­stand­tei­le der Luft für die Nähr­stoff­pro­duk­ti­on der Pflan­zen von Be­deu­tung sind. Die ers­ten Bei­trä­ge zu die­ser Pro­ble­ma­tik leis­te­te Jo­seph Priest­ley gegen Ende des 18. Jahr­hun­derts.

Priest­ley be­ob­ach­te­te, dass eine Kerze in einen ab­ge­schlos­se­nen Be­häl­ter nach kur­zer Zeit er­losch. Eine Maus, die er in den glei­chen Be­häl­ter brach­te, starb nach kur­zer Zeit. Setz­te er Maus und Kerze zu­sam­men in den Be­häl­ter, er­losch die Kerze noch schnel­ler als sonst. Es schien als be­nö­tig­ten Maus und Kerze den glei­chen Be­stand­teil der Luft. Wenn nun aber auf der Erde stän­dig viele Le­be­we­sen atmen, dann müss­te die­ser Luft­be­stand­teil eines Tages ver­braucht sein.

Dazu mach­te Priest­ley 1771 die fol­gen­de wich­ti­ge Ent­de­ckung. Nach­dem er einen Min­ze­zweig in einen Glas­glo­cke ge­bracht hatte, in der zuvor eine bren­nen­de Kerze er­lo­schen war (17.8.1771), konn­te er 10 Tage spä­ter in die­ser ur­sprüng­lich ver­brauch­ten Luft wie­der eine Kerze zum Bren­nen brin­gen. Priest­ley res­u­mier­te: „Der Scha­den, der der At­mo­sphä­re stän­dig durch die At­mung einer solch gro­ßen Zahl von Le­be­we­sen ... und durch die Ver­we­sung pflanz­li­cher und tie­ri­scher Stof­fen zu­ge­fügt wird, wird, zu­min­dest teil­wei­se, durch das Pflan­zen­wachs­tum wie­der gut ge­macht.“ (aus Ben­nett R. Wille­ford: Jo­seph Priest­ley, Che­mie in un­se­rer Zeit, Ver­lag Wein­heim, Au­gust 1979, S. 111).

Die Be­deu­tung der Ar­beit Priest­leys liegt damit in der Ent­de­ckung des Gas­wech­sels bei Pflan­zen. Die Ar­bei­ten wur­den durch den hol­län­di­schen Arzt Ian In­gen­housz (1730-1799) er­wei­tert. Er konn­te zei­gen, dass der ent­schei­den­de An­teil der „schlech­ten“ Luft das Koh­len­stoff­di­oxid war und der­je­ni­ge der „guten“ Luft der Sau­er­stoff. Zeig­te auch die Be­deu­tung des Lichts für die Fo­to­syn­the­se auf.

Im Jahre 1804 be­wies der Schwei­zer  de Sau­su­re  durch sorg­fäl­ti­gen Ver­gleich des Ge­wichts der von der Pflan­ze pro­du­zier­ten or­ga­ni­schen Sub­stanz und des von ihr ab­ge­ge­be­nen Sau­er­stoffs mit der Menge des auf­ge­nom­me­nen Koh­len­stoff­di­oxids, dass zwi­schen den Aus­gangs­stof­fen und Re­ak­ti­ons­pro­duk­ten eine Dif­fe­renz be­steht. Dies konn­te nur dann er­klärt wer­den, wenn neben dem Koh­len­stoff­di­oxid auch das Was­ser zur Er­näh­rung der Pflan­ze bei­trägt. Damit war die qua­li­ta­ti­ve Be­schrei­bung der Pho­to­syn­the­se in ihren Grund­zü­gen ge­lun­gen:

Koh­len­stoff­di­oxid  +  Was­ser  (+ Licht) → or­ga­ni­sche Sub­stanz + Sau­er­stoff

In der Fol­ge­zeit be­stä­tig­te sich in wei­te­ren Ex­pe­ri­men­ten, dass die Stoff­men­ge des auf­ge­nom­me­nen CO 2 der Stoff­men­ge des ab­ge­ge­be­nen O 2 ent­spricht. Das or­ga­ni­sche Fo­to­syn­the­se­pro­dukt in den grü­nen Pflan­zen­tei­len er­wies sich als das Mo­no­sac­cha­rid Glu­co­se, das zum Po­ly­sac­cha­rid ver­knüpft wird.

 

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Modul 2: Aus Was­ser und CO 2 er­zeu­gen Pflan­zen Stär­ke und Sau­er­stoff: Her­un­ter­la­den [docx] [632 KB]

Modul 2: Aus Was­ser und CO 2 er­zeu­gen Pflan­zen Stär­ke und Sau­er­stoff: Her­un­ter­la­den [pdf] [859 KB]

Hil­fen: Her­un­ter­la­den [docx] [88 KB]