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Auf­ga­ben­be­schrei­bung

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Vi­si­ta de España – Una tarde con Flor y Ja­vier de Bur­gos
Eine Auf­ga­be zur Ein­füh­rung und Übung von Sprach­mitt­lungs­stra­te­gi­en

Von der schrift­li­chen Vor­la­ge in der Mut­ter­spra­che zum Spre­chen in der Fremd­spra­che

Die im Fol­gen­den vor­ge­stell­te Auf­ga­be ist für Ler­nen­de am Ende des ers­ten oder zu Be­ginn des zwei­ten Lern­jah­res ge­dacht. Sie lässt sich an jedes der üb­li­chen Lehr­wer­ke an­schlie­ßen. Die Namen Flor und Fe­de­ri­co, die für diese Auf­ga­be ge­wählt wur­den, kön­nen ein­fach durch die Namen der Lehr­buch­fi­gu­ren er­setzt wer­den. Eben­so lässt sich mit dem Her­kunfts­ort der bei­den spa­ni­schen Ju­gend­li­chen ver­fah­ren.

Zu Be­ginn ler­nen die Schü­ler die Rah­men­auf­ga­be 1 ken­nen. (M1)

Die Schü­ler 2 haben Be­such von einer bzw. zwei Lehr­buch­fi­gu­ren (einem Mäd­chen und einem Jun­gen). Ge­mein­sam mit Klas­sen­ka­me­ra­den wol­len sie etwas mit dem spa­ni­schen Be­such un­ter­neh­men und müs­sen sich dafür mit den Spa­ni­ern einig wer­den, was sie wann ma­chen wol­len. Aus­gangs­ma­te­ri­al sind In­for­ma­tio­nen über ver­schie­de­ne Ak­ti­vi­tä­ten auf Deutsch. Es geht also um ein ers­tes Mit­teln von der Mut­ter­spra­che in die Fremd­spra­che. Ziel ist ein Rol­len­spiel, in dem ver­schie­de­ne In­ter­es­sen dar­ge­stellt und Vor­schlä­ge ge­macht wer­den und in dem die Schü­ler sich auf eine ge­mein­sa­me Un­ter­neh­mung ver­stän­di­gen sol­len, die mög­lichst das In­ter­es­se aller trifft. Die Deut­schen über­las­sen den Spa­ni­ern aber höf­lich die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung. Dabei sind die Rol­len des spa­ni­schen Be­su­ches und der Schü­ler mit Spa­nisch als Fremd­spra­che zu be­set­zen. 3

Mit die­ser Auf­ga­be wer­den ei­ner­seits be­reits be­kann­te und ge­üb­te sprach­li­che Mit­tel re­ak­ti­viert, an­de­rer­seits wer­den die Schü­ler an Sprach­mitt­lungs­stra­te­gi­en sowie eine erste Sprach­mitt­lungs­auf­ga­be her­an­ge­führt. Dabei geht es vom Lesen in der Mut­ter­spra­che zum Spre­chen in der Ziel­spra­che. Ein­leuch­ten soll auch, warum diese Stra­te­gi­en hilf­reich und sinn­voll sind. Dazu ge­hört die Ein­sicht, dass Sprach­mit­teln nicht wört­li­ches Über­set­zen meint und auch nicht braucht.

Wenn man davon aus­geht, dass es sich bei der Sprach­mitt­lung ins­ge­samt um eine kom­ple­xe Fer­tig­keit han­delt, die un­ter­schied­li­che Stra­te­gi­en und Tech­ni­ken er­for­der­lich macht, ist es si­cher­lich sinn­voll, diese Fer­tig­keit nach und nach auf­zu­bau­en. Sprach­mitt­lungs­stra­te­gi­en sind dabei zen­tral. So ist es für die Schü­ler hilf­reich, diese Stra­te­gi­en sys­te­ma­tisch kenn­zu­ler­nen, zu üben und an­zu­wen­den. Im Zu­sam­men­hang mit ver­gleichs­wei­se ein­fa­chen deut­schen Tex­ten be­fin­den sie sich in einer für sie in­so­fern all­täg­li­chen Si­tua­ti­on, als sie sich zwar nicht stän­dig mit Spa­ni­ern zu einer ge­mein­sa­men Un­ter­neh­mung ver­ab­re­den, wohl aber mit ihren deut­schen Freun­den. 4

Nun zu­nächst zu den er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, die das Be­wäl­ti­gen der Auf­ga­be er­mög­li­chen. Als be­kannt wer­den fol­gen­de sprach­li­che Mit­tel vor­aus­ge­setzt:

  • Uhr­zeit er­fra­gen und an­ge­ben
  • etwas vor­schla­gen und dar­auf re­agie­ren
  • den Grund für etwas nen­nen
  • sich ver­ab­re­den
  • sagen, was man (nicht) mag

Im Be­reich der gram­ma­ti­ka­li­schen Struk­tu­ren müs­sen die Schü­ler das Verb gustar und die in­di­rek­ten Ob­jekt­pro­no­men ken­nen.

Auch ist davon aus­zu­ge­hen, dass sie be­reits Dia­lo­ge mit­ein­an­der er­ar­bei­tet haben und wis­sen, wie sie in den Dia­lo­gen auf­ein­an­der ein­ge­hen und für Dia­lo­ge ty­pi­sche Re­de­mit­tel ver­wen­den kön­nen. 5

Noch nicht be­kannt sind den Schü­lern die Sprach­mitt­lung sowie da­zu­ge­hö­ri­ge Stra­te­gi­en. In den meis­ten der gän­gi­gen Lehr­bü­cher kom­men zwar be­reits im ers­ten Lern­jahr Sprach­mitt­lungs­auf­ga­ben vor, eine sys­te­ma­ti­sche Ein­füh­rung der be­nö­tig­ten Stra­te­gi­en fin­det aber nicht statt. 6 Mit den hier vor­ge­stell­ten Auf­ga­ben wer­den die Schü­ler auf eine der mög­li­chen Si­tua­tio­nen der Sprach­mitt­lung vor­be­rei­tet: Sie ler­nen, auf Deutsch schrift­lich vor­lie­gen­de In­for­ma­tio­nen münd­lich auf Spa­nisch wie­der­zu­ge­ben und dies mit Hilfe des Ein­sat­zes be­stimm­ter Stra­te­gi­en vor­zu­ent­las­ten. Die Schü­ler ste­hen dabei vor allem vor dem Pro­blem, dass sie zwar alles Deut­sche ohne Mühe ver­ste­hen, im Spa­ni­schen aber noch über einen ver­gleichs­wei­se ge­rin­gen Wort­schatz und wenig kom­ple­xe Gram­ma­tik­struk­tu­ren ver­fü­gen. Gleich­zei­tig müs­sen sie sich über­le­gen, was einem Spa­ni­er nicht nur sprach­lich, son­dern auch kul­tu­rell un­be­kannt ist. Bevor sie die Rah­men­auf­ga­be lösen kön­nen, müs­sen die Schü­ler zu­nächst sol­che Sprach­mitt­lungs­stra­te­gi­en ken­nen ler­nen, die dazu die­nen, aus der Mut­ter­spra­che in die Fremd­spra­che zu mit­teln, und zwar nicht nur rein sprach­lich, son­dern bei Be­darf auch kul­tu­rell. Aus­ge­hend von Bei­spie­len wer­den diese Stra­te­gi­en be­wusst ge­macht und an­schlie­ßend geübt.

Da es zum einen um das grund­sätz­li­che Ein­füh­ren, Be­wusst­ma­chen und Üben von Sprach­mitt­lungs­stra­te­gi­en und zum an­de­ren um das Vor­be­rei­ten einer kon­kre­ten Si­tua­ti­on geht, sind die vor­be­rei­ten­den Auf­ga­ben so an­ge­legt, dass sie zwar grund­sätz­li­che Stra­te­gi­en ein­üben, aber gleich­zei­tig die Be­wäl­ti­gung der tarea final in­halt­lich vor­be­rei­ten. Die vor­be­rei­ten­den Übun­gen sind in eine klei­ne Ge­schich­te ein­ge­ar­bei­tet, um stets einen rea­li­täts­na­hen und kom­mu­ni­ka­ti­ven Zu­sam­men­hang zu wah­ren. Um den Schü­lern die Ar­beit zu er­leich­tern, ler­nen sie in Ver­bin­dung mit den Stra­te­gi­en auch hilf­rei­che sprach­li­che Mit­tel ken­nen.

Da­nach kann die Vor­be­rei­tung, Prä­sen­ta­ti­on und Eva­lua­ti­on der ge­stell­ten Auf­ga­be er­fol­gen.

Auf­ga­ben­be­schrei­bung: Her­un­ter­la­den [doc] [54 KB]
Auf­ga­ben­be­schrei­bung: Her­un­ter­la­den [pdf] [85 KB]


1 Im Sinne eines auf­ga­ben­ori­en­tier­ten Un­ter­richts ist die Auf­ga­be so aus­ge­stal­tet, dass der Lern­pro­zess der Schü­ler Be­ach­tung fin­det. Au­ßer­dem ver­setzt sie die Schü­ler in eine Si­tua­ti­on, in der sie sich in der Rea­li­tät be­fin­den könn­ten.
2 Hier und im Fol­gen­den wird aus Grün­den der ein­fa­che­ren Les­bar­keit le­dig­lich das Mas­ku­li­num ver­wen­det. Selbst­ver­ständ­lich soll­ten immer alle Ge­schlech­ter mit­be­dacht wer­den.
3 Wie diese Rol­len be­setzt wer­den könn­ten, wird noch er­läu­tert.
4 Neben die­ser Auf­ga­be, die das Mit­teln von der Mut­ter­spra­che in die Fremd­spra­che sys­te­ma­tisch an­geht, wäre es emp­feh­lens­wert, zu einem an­de­ren Zeit­punkt eine Auf­ga­be zu stel­len, die das erste Mit­teln von der Fremd­spra­che in die Mut­ter­spra­che eben­so plan­voll an­geht und bei­spiels­wei­se zu­nächst Ent­schlüs­se­lungs­stra­te­gi­en be­kannt macht.
5 Dia­lo­ge in den neue­ren Lehr­bü­chern wei­sen sol­che ty­pi­schen sprach­li­chen Mit­tel auf. Diese kön­nen die Schü­ler aus den Tex­ten her­aus­su­chen und sys­te­ma­tisch zu­sam­men­stel­len, wenn dies noch nicht ge­sche­hen ist.
6 Siehe zu die­sem Thema auch: Zweck, Co­rin­na: „Um­schrei­ben, ver­ein­fa­chen, Bei­spie­le geben. Stra­te­gi­en zur Sprach­mitt­lung trai­nie­ren“, in: Der fremd­sprach­li­che Un­ter­richt Fran­zö­sisch, 108, 2010, S. 8-17. Hier S. 8.