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All­ge­mei­ne Über­le­gun­gen zur Leis­tungs­mes­sung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Nicht alles, was ge­zählt wer­den kann, zählt und nicht alles was zählt, kann ge­zählt wer­den.
Al­bert Ein­stein

Com­pe­tence, like truth, be­au­ty and con­tact len­ses, is in the eye of the be­hol­der (Be­trach­ter) .
Lau­rence J. Peter

Was wird be­ur­teilt: Per­form­anz und/oder Kom­pe­ten­zen?

  • Kom­pe­ten­zen kön­nen nicht di­rekt ge­tes­tet wer­den, sie zei­gen sich im Ge­brauch (Per­form­anz).
  • Geht es um die Be­ur­tei­lung der Per­form­anz , wird von den SuS ver­langt, dass sie in einem di­rek­ten Test Bei­spie­le ihrer (schrift­li­chen/münd­li­chen) Sprach­pro­duk­ti­on zei­gen. (vgl.: GER De­skrip­to­ren Ka­pi­tel 4)
  • Geht es um die zu­grun­de lie­gen­den sprach­li­chen Kennt­nis­se/Kom­pe­ten­zen eines S ins­ge­samt, so las­sen durch die Be­ar­bei­tung eines brei­ten Spek­trums von Auf­ga­ben­ty­pen Rück­schlüs­se dar­auf ge­win­nen. (vgl: GER De­skrip­to­ren Ka­pi­tel 5)

Pro­ble­me bei der Leis­tungs­mes­sung im Be­reich münd­li­cher Sprach­mitt­lung

  • grund­sätz­li­ches Pro­blem der Fremd­spra­chen mit den Gü­te­kri­te­ri­en für Tests:
    Of­fe­ne, in­te­gra­ti­ve Auf­ga­ben be­sit­zen ein hohes Maß an Va­li­di­tät (Gül­tig­keit), sind aber wenig re­lia­bel und ob­jek­tiv.
    Ge­schlos­se­ne und halb­of­fe­ne Auf­ga­ben da­ge­gen haben ein hohes Maß an Re­lia­bi­li­tät (Zu­ver­läs­sig­keit) und Ob­jek­ti­vi­tät (und wer­den des­halb oft als Test­for­ma­te ein­ge­setzt), sind aber nicht wirk­lich va­li­de.
  • Au­then­tisch ist die münd­li­che Leis­tungs­mes­sung in der Fremd­spra­che dann, wenn sich der Ler­nen­de als Spre­cher/Hörer in einer sprach­li­chen Si­tua­ti­on be­wäh­ren muss.
    Dazu braucht es mög­lichst rea­lis­ti­sche, also of­fe­ne Auf­ga­ben­stel­lun­gen.
  • Münd­li­che Hand­lungs­si­tua­tio­nen wie Si­mu­la­tio­nen und Dol­met­schauf­ga­ben sind in­ter­ak­tiv und in­te­gra­tiv (bil­den „ech­tes“ Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten ab, ent­hal­ten spon­ta­ne, nicht plan­ba­re Im­pul­se). Sie sind in hohem Maße va­li­de, aber wenig re­lia­bel und ob­jek­tiv.
  • Das macht die Be­wer­tung si­mu­lier­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men schwie­rig.
  • Zu­sätz­li­che Schwie­rig­keit bei der Sprach­mitt­lung: Je nach Art der Auf­ga­be, des si­tua­ti­ven Kon­tex­tes, der In­ten­ti­on der Be­tei­lig­ten, der Rol­len­be­schrei­bung und Rol­len­ver­tei­lung, der Text­sor­te des Aus­gangs- bzw. Ziel­tex­tes müs­sen die S ganz Un­ter­schied­li­ches leis­ten. (Kon­strukt­va­li­di­tät?)
  • Ein Bei­spiel für die Viel­falt: Blick auf mög­li­che Kom­bi­na­tio­nen von Text­sor­ten mit Arten der Sprach­mitt­lung:

Aus­gangs­text
D/SN

Schrift­li­cher Text
z.B:

  • Sach­text
  • Fik­tio­na­ler Text
  • Brief
  • e-Mail
  • Dia­gram­me

Münd­li­cher Text
in­ter­ak­tiv
z.B:

  • Dia­log
  • Ge­spräch
  • In­ter­view
  • Dis­kus­si­on

nicht in­ter­ak­tiv
z.B:

  • Rede
  • Stadt­füh­rung
  • Laut­spre­cher­durch­sa­ge
  • TV/Ra­dio­sen­dung

Art der Sprach­mitt­lung
D/ SN / bei­des

Münd­lich – schrift­lich

  • Text­na­he Über­set­zung
  • Zu­sam­men­fas­sung (glo­bal / se­lek­tiv)
  • Freie Über­tra­gung

Schrift­lich – münd­lich

  • Text­na­he Über­set­zung
  • Zu­sam­men­fas­sung (glo­bal / se­lek­tiv)
  • Freie Über­tra­gung

Münd­lich-münd­lich

  • Dol­met­schen
  • Zu­sam­men­fas­sung (glo­bal / se­lek­tiv)
  • Freie Über­tra­gung

Schrift­lich-schrift­lich

  • Text­na­he Über­set­zung
  • Zu­sam­men­fas­sung (glo­bal / se­lek­tiv)
  • Freie Über­tra­gung

Ziel­text
D/SN

Schrift­li­cher Text
z.B:

  • Sach­text
  • Fik­tio­na­ler Text
  • Brief
  • e-Mail

Münd­li­cher Text
in­ter­ak­tiv
z.B:

  • Dia­log
  • Ge­spräch
  • In­ter­view
  • Dis­kus­si­on

nicht in­ter­ak­tiv
z.B:

  • Rede
  • Stadt­füh­rung
  • Laut­spre­cher­durch­sa­ge
  • TV/Ra­dio­sen­dung
  • Dazu kom­men in­ter­kul­tu­rel­le, per­so­na­le, in­ter­per­so­na­le Fak­to­ren u.a.m
  • Fazit: Münd­li­che Sprach­mitt­lung ist schwer test­bar. Sie ge­hört aber zum Kern­be­stand des FU, hat für den au­ßer­schu­li­schen Kon­text (ge­ra­de in Spa­nisch) eine hohe Re­le­vanz und birgt ein gro­ßes Mo­ti­va­ti­ons­po­ten­ti­al. Au­ßer­dem bie­tet sie her­vor­ra­gen­de An­satz­punk­te um das spon­ta­ne dia­lo­gi­sche Spre­chen zu üben.
  • Frage: Reicht es, sie in Lern­auf­ga­ben zu be­rück­sich­ti­gen und auf die Leis­tungs­mes­sung zu ver­zich­ten?

All­ge­mei­ne Über­le­gun­gen zur Leis­tungs­mes­sung: Her­un­ter­la­den [doc] [62 KB]
All­ge­mei­ne Über­le­gun­gen zur Leis­tungs­mes­sung: Her­un­ter­la­den [pdf] [82 KB]