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Konsequenzen für den Unterricht

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

  1. Welche Konsequenzen für den Unterricht ergeben sich daraus?

    Konsequenzen für den Unterricht: Welche Fertigkeiten können vorausgesetzt werden? Welche müssen entwickelt werden? Welche sollen wie in die Bewertung einfließen?

    Überlegungen zur Leistungsmessung

    Was muss ein/e Schüler/in leisten der/die diese Aufgabe bewältigt?

    • S ist Hörer (eines deutschen Ausgangstextes) und Sprecher (in der Fremdsprache) zugleich
    • S kann die Geschwindigkeit dessen, was er sprachmitteln soll, nicht beeinflussen. Der Zeitdruck kann sehr hoch sein (ein hohes Sprechtempo kann nötig werden).
    • S kann nicht antizipieren, was als nächstes kommt. Er muss sich mit wenig Sicherheit begnügen und spontan sprachmitteln.
    • S muss schnell reagieren, braucht eine schnelle Auffassungsgabe und Durchhaltevermögen
    • S muss Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und inhaltliche und sprachliche Vereinfachungsstrategien anwenden
    • S muss eigene Defizite kompensieren, Formulierungsschwierigkeiten überwinden, Strategien zur Überbrückung sprachlicher Lücken haben
    • S muss sich verständlich ausdrücken (Aussprache/Intonation und Inhalt)
    • S braucht ein hohes Maß an Sprachbeherrschung (Wortschatz/Strukturen)

    Was davon kann bewertet werden/sollte in die Bewertung einfließen? (Niveau: A2)

    Kriterien für die Bewältigung der Anwendungsaufgabe:

    A2 Dolmetschen

     

    Aussprache
    Intonation

    Sprachliche Mittel
    Lexik, Grammatik

    Aufgaben-/Rollen-erfüllung; Inhalt

    Strategie

    1

    Mühelos wirkende Aussprache und Intonation

    Erweitertes Spektrum vertrauter und einfacher Strukturen durchgehend sicher verwendet

    Erfüllt die gestellte Aufgabe in vollem Umfang
    Verständigung jederzeit gewährleistet
    Flüssige Wiedergabe auch komplexer
    Sachverhalte in der Fremdsprache;

    Zügiges Sprechen;
    Erfolgreiche Selbstkorrektur;
    bei sprachlichen Unsicherheiten
    sehr oft Kompensation durch adäquate Ersatzwendungen;
    sicheres, flexibles
    Gesprächsverhalten

    2

    Natürlich wirkende Aussprache und Intonation; geringe Aussprachefehler

    Erweitertes Spektrum vertrauter und einfacher Strukturen sicher verwendet

    Erfüllt die gestellte Aufgabe weitgehend

    Verständigung in der Regel gewährleistet

    gelegentliches Stocken; gelungene
    Überbrückung von Pausen/Lücken;
    sprachliche Defizite
    häufig durch adäquate Ersatzwendungen
    kompensiert

    3

    Gut verständliche Aussprache, erkennbarer muttersprachlicher
    Einfluss; gelegentliche Verstöße gegen die Phonologie beeinträchtigen die Verständlichkeit nur unwesentlich

    Erweitertes Spektrum vertrauter und einfacher Strukturen meist korrekt verwendet

    Erfüllt die gestellte Aufgabe trotz gelegentlicher
    Schwächen
    Verständigung noch gewährleistet

    Sprachliche Defizite
    zum Teil durch Ersatzwendungen
    kompensiert

    4

    Starker muttersprachlicher Akzent sowie muttersprachliche Intonation;
    phonologische Fehler, die das Verständnis bisweilen erschweren; noch verständlich

    Erweitertes Spektrum vertrauter und einfacher Strukturen nicht immer korrekt verwendet

    Erfüllt die gestellte Aufgabe nur teilweise

    Verständigung jederzeit gewährleistet

    Korrektur eigener Fehler nur bei Verständnisproblemen;

    Sprachliche Defizite
    teilweise durch adäquate Ersatzwendungen
    kompensiert

    5

    Sehr starker muttersprachlicher Einfluß; häufige phonologische Fehler, die das Verständnis beeinträchtigen

    Erweitertes Spektrum vertrauter und einfacher Strukturen mit sehr vielen Verstößen verwendet

    Gestellte Aufgabe in vollem Umfang erfüllt

    Verständigung jederzeit gewährleistet

    Häufiges Stocken, kaum Überbrückung von Pausen/Lücken

    Sprachliche Defizite
    kaum adäquate Ersatzwendungen
    kompensiert

    6

    Die Kommunikation ist aufgrund starker Mängel in einem oder mehreren Bereichen sehr stark beeinträchtigt oder nicht mehr gewährleistet


    Es gibt also zwangsläufig eine Beziehung zwischen den zur Beschreibung sprachlicher Aktivitäten vorgeschlagenen Kategorien und den Texten, die aus solchen Aktivitäten hervorgehen

     

    Weitere Bildungsstandards

       

    Sprachliche Korrektheit

         

    Aussprache/Intonation

         
           
           
           

    In welchem Maß sind welche Fertigkeiten erforderlich, um die kommunikative Aufgabe nach 1¼ Lernjahren Spanisch (=A2-Niveau) befriedigend zu erfüllen? GER

    Mündliche Interaktion allgemein
    A2+ Kann sich relativ leicht in strukturierten Situationen und kurzen Gesprächen verständigen, sofern die Gesprächspartner, falls nötig, helfen. Kann ohne übermäßige Mühe in einfachen Routinegesprächen zurechtkommen; kann Fragen stellen und beantworten und in vorhersehbaren Alltagssituationen Gedanken und Informationen zu vertrauten Themen austauschen.

     

    Spektrum sprachlicher Mittel (allgemein)
    A2+ Verfügt über ein Repertoire an elementaren sprachlichen Mitteln, die es ihm/ihr ermöglichen, Alltagssituationen mit voraussagbaren Inhalten zu bewältigen; muss allerdings in der Regel Kompromisse in Bezug auf die Realisierung der Sprechabsicht machen und nach Worten suchen.

     

    Wortschatzspektrum
    A2+ Verfügt über einen ausreichenden Wortschatz, um in vertrauten Situationen und in Bezug auf vertraute Themen routinemäßige alltägliche Angelegenheiten zu erledigen.
    Wortschatzbeherrschung
    A2 Beherrscht einen begrenzten Wortschatz in Zusammenhang mit konkreten Alltagsbedürfnissen.

     

    Grammatische Korrektheit
    A2 Kann einige einfache Strukturen korrekt verwenden, macht aber noch systematisch elementare Fehler, hat z. B. die Tendenz, Zeitformen zu vermischen oder zu vergessen, die Subjekt-Verb-Kongruenz zu markieren; trotzdem wird in der Regel klar, was er/ sie ausdrücken möchte.

     

    Aussprache und Intonation
    A2 Die Aussprache ist im Allgemeinen klar genug, um trotz eines merklichen Akzents verstanden zu werden; manchmal wird aber der Gesprächspartner um Wiederholung bitten müssen.

     

    Pragmatische Kompetenzen: Diskurskompetenz - Kohärenz und Kohäsion
    A2+ Kann die häufigsten Konnektoren benutzen, um einfache Sätze miteinander zu verbinden, um eine Geschichte zu erzählen oder etwas in Form einer einfachen Aufzählung zu beschreiben.

     

    Keine Deskriptoren zu :

    4.4.4.3 Strategien der Sprachmittlung
    Strategien der Sprachmittlung spiegeln wider, wie man mit begrenzten Mitteln Information verarbeiten und eine äquivalente Bedeutung herstellen kann.

    Dieser Prozess kann erfordern, dass man vorausplant und seine Hilfsmittel organisiert und maximiert ( Hintergrundwissen entwickeln; Unterstützung suchen; ein Glossar vorbereiten ) und

    dass man überlegt, wie die bevorstehende Aufgabe zu lösen ist ( Abwägen der Bedürfnisse des Gesprächspartners; Bestimmen des Umfangs der Übersetzungseinheit ).

    Während des Prozesses des Dolmetschens, des Erklärens oder des Übersetzens muss der Mittler antizipieren, was als Nächstes kommt, während er oder sie noch formuliert, was gerade gesagt wurde: Er/sie jongliert also normalerweise mit zwei verschiedenen Informationsbündeln oder Übersetzungseinheiten zugleich ( Vorausschauen ).
    Er/sie muss sich merken, wie man bestimmte Dinge ausdrückt, um das eigene 'Wörterbuch' zu erweitern ( Möglichkeiten, Äquivalenzen festhalten ), und muss sich 'sichere Inseln' (vorgefertigte chunks ) schaffen;
    dies wiederum setzt Verarbeitungskapazitäten für das Vorausschauen frei.
    Außerdem muss er/sie auch Techniken einsetzen, um Unsicherheiten zu umschiffen und einen Zusammenbruch des Übersetzungsprozesses zu vermeiden, und dabei zugleich den Blick weiter auf das Kommende richten ( Lücken überbrücken ).

    4.5.3 Kontrolle ( monitoring )

    Die strategische Komponente ist dafür zuständig, die mentalen Aktivitäten und Kompetenzen im Lauf der Kommunikation fortlaufend zu aktualisieren.

    Dies gilt gleichermaßen für produktive wie für rezeptive Prozesse.
    Man beachte, dass ein wichtiger Faktor bei der Kontrolle des produktiven Prozesses die Rückmeldungen ( feedback ) sind, die der Sprecher oder Schreiber auf jeder Verarbeitungsebene erhält: bei der Formulierung, der Artikulation und der akustischen Wahrnehmung.

    In einem erweiterten Sinn ist die strategische Komponente auch für die Kontrolle des sich entwickelnden Kommunikationsprozesses zuständig sowie für verschiedene Arten der jeweiligen Bewältigung dieses Prozesses, z. B.:

    • mit Unerwartetem umgehen (wie Wechsel des Lebensbereichs, des Themas, des Schemas usw.);
    • mit Zusammenbrüchen der Kommunikation in der Interaktion oder Produktion aufgrund von Faktoren wie Gedächtnisausfall umgehen;
    • eine für die zu bewältigende Aufgabe nicht ausreichende kommunikative Kompetenz durch Strategien wie Umstrukturieren, Umschreiben, Ersetzen, Bitten um Hilfe kompensieren;
    • Missverständnisse und Fehlinterpretationen (durch Rückfragen) klären;
    • mit Versprechern, falsch Gehörtem durch Einsatz von Reparaturstrategien fertig werden.

aus: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen, Langenscheidt 2001, S. 88-89

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