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Die Struktur des Filmes

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

„También la lluvia“ – Vorschlag für die Gestaltung einer Einheit zum Thema „Film im Film“
Der Vorschlag geht davon aus, dass die SuS sich im Unterricht bereits mit den anderen wesentlichen Themen des Films (la historia de la conquista, la situación actual de los indígenas, el problema del agua) beschäftigt haben.

Im Zentrum dieser Einheit stehen die Struktur des Films und im Zusammenhang mit der Thematik „Film im Film“ auch die Charaktere der verschiedenen Figuren. Die Struktur des Films lässt sich in Kürze so beschreiben: im Film „También la lluvia“ werden ein Film über Kolumbus sowie ein Dokumentarfilm über die Entstehung dieses Films gedreht. Hinzu kommen Fernsehnachrichten, die zum Teil authentisch sind (das Logo des bolivianischen Fernsehsenders ist deutlich zu erkennen), es gibt aber auch einen fiktiven Teil, da die Figur Daniel darin ebenfalls vorkommt. Die verschiedenen Filmebenen beeinflussen einander. Zwischen den Figuren – durch die Technik des Film im Film spielt derselbe Schauspieler zum Teil zwei Figuren, eine in „También la lluvia“ und eine im Film über Kolumbus –  gibt es Parallelismen oder Gegensätze. In einigen Szenen kommt es dazu, dass sich die verschiedenen Fiktionsebenen vermischen und gegenseitig beeinflussen. Außerdem nimmt der Film auf verschiedene historische Ereignisse Bezug, so dass insgesamt eine komplexe Struktur entsteht. Darüber hinaus ist bei einigen der Figuren während des Filmverlaufs ein Wandel wahrzunehmen, sei es, dass sich ein echter Wandel vollzieht, sei es dass sich die Wahrnehmung der Figur durch ihr Verhalten im Laufe des Films verändert. Vor allem letzterer Aspekt stellt einen deutlichen Bezug zur Formulierung des Schwerpunktthemas dar.
Um sowohl die Struktur als auch die Charaktere der Figuren zu erfassen, sollen die SuS in der „tarea final“ dieser Einheit Interviews mit Regisseurin, Drehbuchautor und einigen der Schauspieler führen, in denen diese Themen im Zentrum stehen sollen. Zur Sicherung auch für die Vorbereitung des Abiturs entsteht zusätzlich ein Zeitungsartikel über das Interview, der aber im Vergleich zum Interview sekundär behandelt wird.

Stunde No. Inhalt Medien
1 Zum Einstieg in die Unterrichtseinheit wird zunächst ein Bewusstsein für die Struktur des Films sowie die Funktion der einzelnen Figuren und ihre Zusammengehörigkeit geschaffen. Dazu ordnen die SuS Bilder aus „También la lluvia“ in die Handlung ein und bestimmen, zu welchem Film jedes gehört. Anschließend zählen sie die Filme. Wie die Filme in Relation zueinander stehen, versuchen sie schematisch darzustellen. In einer nächsten Aufgabe erhalten die SuS eine Liste, in der die Namen von Regisseurin, Drehbuchautor, Schauspielern und Figuren der verschiedenen Filme durcheinander stehen. Sie bestimmen, wer wer ist und welche Funktion jeder für die einzelnen Filme hat. Außerdem entwickeln sie ein Ordnungssystem, um die Namen übersichtlich aufzuschreiben. (Eine Möglichkeit ist im Lösungsvorschlag ausgearbeitet, die Namen könnten aber auch anders, z.B. nach ihrer Zugehörigkeit zu den Filmen geordnet werden.) Sie schreiben die Namen auch an den richtigen Ort in ihr Schema. Um die Thematik des Schwerpunktthemas – die Frage nach der Identität – in den Fokus zu rücken, wird das Zitat vom DVD-Cover nochmals aufgegriffen. Die SuS gehen der Frage nach, welche der Personen und Figuren aus der vorhergehenden Aufgabe die Welt und wer sich selbst verändern möchte, wer weder das eine noch das andere will und von wem man es nicht sagen kann.
In einem abschließenden Schritt betrachten die SuS die Ergebnisse des bis dahin Erarbeiteten und überlegen, welche interessanten Aspekte zu beobachten sind. Dabei behalten sie insbesondere das Schwerpunktthema im Auge. Ausgehend davon formulieren sie Fragen, die sich stellen könnten. Nachdem diese Fragen zusammengetragen sind (einige Möglichkeiten sind im Lösungsvorschlag aufgeführt), entwickelt die Lehrkraft die „tarea final“: Preparad y presentad una entrevista ficticia con una de las siguientes personas: Icíar Bollaín, Paul Laverty, Gael García Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde, Raúl Arévalo y Carlos Santos (los dos juntos), Cassandra Cianguerrotti y Milena Soliz. En las entrevistas las personas tienen que contestar a las preguntas encontradas por la clase. También podéis plantear nuevas preguntas si durante el trabajo se os ocurren más ideas interesantes. (Eine Präzisierung erfolgt im Zusammenhang mit der Analyse der notwendigen Schritte.)
Da die Interviews verschieden umfangreich und anspruchsvoll sind, ergeben sich hier gute Differenzierungsmöglichkeiten. Eine andere Möglichkeit ist selbstverständlich, nach Interesse zu differenzieren. Um dies möglich zu machen, sind die Materialien so angelegt, dass die SuS zusätzliche Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen können, wenn sie dies möchten und/oder benötigen.
Die für die Durchführung der „tarea final“ notwendigen Schritte analysieren die SuS an dieser Stelle noch nicht, da sie in der Folgestunde zunächst mit Hilfe generischen Lernens die Textsorte Interview erarbeiten werden. Erst danach ist die Analyse der Schritte sinnvoll. Ebenso erfolgt eine Präzisierung der „tarea final“ erst im Anschluss an die Analyse.
Als Hausaufgabe beschäftigen sich die SuS mit der Frage, wie ihrer Auffassung nach ein Interview geführt werden sollte, damit es auf Interesse stößt. Außerdem wiederholen sie Fragepronomen und ihre Anwendung.
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2 Zum Einstieg in die Stunde vervollständigen die SuS den Satz „(En) una buena entrevista periodística …“. Sie begründen ihre Auffassung. Im Anschluss diskutieren sie kurz, welche Anforderung ihrer Ansicht nach die wichtigste ist.
Im nächsten Schritt geht es darum, die Gedanken der SuS zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu arbeiten sie – auch im Sinne des generischen Lernens – mit Interviews zu „Te doy mis ojos“. (Alternativ ist es ebenfalls möglich mit Zeitungsinterviews zu arbeiten, die sich im Internet problemlos finden lassen.) Dieser Film hat zwar thematisch nichts mit „También la lluvia“ zu tun, Gemeinsamkeiten bestehen aber insofern, als Regisseurin des Films ebenfalls Icíar Bollaín ist und Luis Tosar eine Hauptrolle spielt. In den „Extras“ unter „¿Por qué te doy mis ojos?“ äußern sich Regisseurin und mehrere Schauspieler zum Film bzw. zu ihren Figuren. Es fehlen allerdings die Fragen, die gestellt wurden. Die Materialien sind differenziert angelegt, da die Interviews nicht leicht zu verstehen sind.
Im Anschluss an die Erarbeitung des Interviews ziehen die SuS Schlussfolgerungen. Im Tafelanschrieb werden die wesentlichen Ergebnisse zu einem gelungenen Interview und einem guten Interviewer zusammengefasst.
Im Anschluss können sie die „tarea final“ auf die zu ihrer Umsetzung notwendigen Schritte hin analysieren. Diese werden auf einer Folie gesammelt, so dass sie den SuS jederzeit in Erinnerung gerufen werden können. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, die SuS in die Planung einzubeziehen, da sie angeben können, wo sie besondere Bedürfnisse sehen und wo deswegen Schwerpunkte der Arbeit gelegt werden sollten.
Ebenso können die SuS an dieser Stelle Evaluationskriterien für die „tarea final“ erarbeiten bzw. sie – wenn keine gemeinsame Erarbeitung erfolgen soll – kennenlernen.
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3 Um den SuS die Entscheidung zu erleichtern, mit welcher der Figuren sie sich beschäftigen möchten, erfolgt – vor Beginn der Erarbeitung der Interviews durch die einzelnen Gruppen – eine gemeinsame Annäherung an die Figuren mit Hilfe Szenischer Verfahren. Dabei geht es vor allem auch um das Bewusstmachen von Haltungen sowie um das Ausprobieren von Sprechweisen.
Zum Aufwärmen wird ein Stehkreis gebildet. In einer Rundlaufübung werden typische „muletillas“ des Spanischen herumgereicht und verschiedene Sprechweisen ausprobiert.
Dann erhalten die SuS je einen Satz einer der Figuren aus dem Film bzw. einen Satz, den Icíar Bollaín oder Paul Laverty in den Interviews aus „Making of“ zu „También la lluvia“ („Extras“ auf der DVD) geäußert haben. Sie lernen ihn beim Gehen auswendig. Anschließend probieren sie den Satz in verschiedenen Sprechhaltungen aus. Um zu entscheiden, welche Sprechhaltung die passendste ist, überlegen sie, wer den Satz in welcher Situation im Film sagt (dazu müssen sie vorher die Information bekommen, dass es auch Sätze von Icíar Bollaín und Paul Laverty gibt, bei denen eine solche Zuordnung nicht möglich ist). Sie stellen ihren Satz vor, indem sie ihn einordnen, angemessen vorsprechen und erläutern, wie der Satz beim Erarbeiten des Interviews helfen kann.
Abschließend diskutieren die SuS über den Unterschied zwischen den Sätzen aus dem Film einerseits und den Aussagen von Icíar Bollaín und Paul Laverty andererseits. Betont werden sollte hierbei, dass letztere ihre Ansichten in einem Interview verdeutlicht haben, während die anderen Aussagen Rückschlüsse auf den Charakter der fiktionalen Figuren zulassen, aber keine Aussagen aus Interviews sind, die zu interviewenden Schauspieler aber beispielsweise auf den Charakter der Figuren, die sie darstellen, eingehen können.
Nach dieser Annäherung an die Figuren können die SuS die Analyse der notwendigen Schritte zur „tarea final“ insofern ergänzen, als sie weiterführende Ideen dahingehend anführen können, welche Themen in den Interviews interessant sein könnten.
Anschließend entscheiden die SuS, die Rolle welcher Person sie in den Interviews übernehmen und welche Person sie interviewen möchten. (Damit die Interviews später spontan geführt werden können, bereiten sich Interviewer und interviewte Person nicht in einer Gruppe vor, sondern die beiden Rollen werden getrennt erarbeitet.) Je nachdem, wie differenziert werden soll, kann die Lehrkraft vorher deutlich machen, welche Interviews besonders anspruchsvoll sind und welche weniger Aufwand bedeuten. Außerdem kann sie – damit mit allen vorgesehenen Personen Interviews vorbereitet werden – die Wahl der SuS entsprechend lenken.
Als Hausaufgabe recherchieren die SuS Informationsmaterial zu den von ihnen gewählten Personen.
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4 bis 6 Die Lehrkraft ruft den SuS zunächst in Erinnerung, welche Schritte zur Vorbereitung der „tarea final“ anstehen und welches die Kriterien für ein gutes Interview sind.
Im Anschluss bilden die SuS Gruppen nach den ausgewählten zu interviewenden Personen. Gemeinsam bereiten die SuS sich auf mögliche Fragestellungen im Interview vor. Dazu analysieren sie bestimmte Szenen des Films – auch in Hinblick auf filmische Mittel.
Bei Bedarf können sie „fichas de apoyo“ verwenden, in denen ihnen genauere Hinweise gegeben werden, welche Quellen sie wie verwenden können, um die Interviews inhaltlich zu füllen. Darüber hinaus stehen den SuS „fichas de vocabulario“ zur Verfügung, die ihnen eine angemessene sprachliche Gestaltung der Interviews erleichtern sollen. Das Vokabular „Hablar de cine“ ist nicht nochmals aufgeführt, sondern wird aus der Einstiegseinheit genommen, ebenso das Charakterisierungsvokabular.
Die Lehrkraft legt fest, über wie viel Zeit die SuS verfügen, bis sie ihre Rolle als Interviewte vorbereitet haben müssen.
Zur Vorbereitung der Stunde, in der sie sich auf ihre Rolle als Interviewer vorbereiten, entscheiden die SuS zunächst, wen sie interviewen möchten (oder die Rollen werden zugeteilt). Zu Hause informieren sie sich über die zu interviewende Person.
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7 Nachdem die SuS sich auf ihre Rolle als Interviewte vorbereitet haben, ist in dieser Stunde die Rolle des Interviewers an der Reihe. Die Reihenfolge ist insofern sinnvoll, als die vertiefte Beschäftigung mit einer Person und ihren Rollen, mit verschiedenen Filmszenen etc. hilfreich sein kann für das Formulieren interessanter Fragestellungen im Interview.
Um den SuS das Führen des Interviews zu erleichtern erhalten sie sprachliche Unterstützung in Form einer „ficha de habla“.
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8 Um eine leichtere Evaluation der Interviews zu gewährleisten, aber auch zur Sicherung für die Vorbereitung auf das Abitur, nehmen die SuS sie – nach einer Erprobungsphase – auf (Kamera, Handy, sonstige Aufnahmegeräte; wichtig ist nur, dass es möglich ist, der Lehrkraft eine Aufnahme in einem problemlos abspielbaren Format abzugeben). Jeder Interviewer hört sein Interview an, um zum einen die wichtigsten Erkenntnisse in Hinblick auf die ursprüngliche Fragestellung aufzuschreiben sowie Fragen zu notieren, die nicht zufriedenstellend beantwortet wurden. Beides wird in einer Folgestunde vorgestellt, diskutiert und festgehalten.
Darüber hinaus können die SuS die Aufgabe erhalten, einen Zeitungsartikel über das Interview zu verfassen. Beispieltexte lassen sich problemlos im Internet finden. Darüber hinaus können die SuS die Aufgabe erhalten, einen Zeitungsartikel über das Interview zu verfassen. Beispieltexte lassen sich problemlos im Internet finden. Oder sie könnten das Schema aus M1-1b) überarbeiten und vervollständigen, indem sie auch sämtliche Figuren aufnehmen und sie mit Hilfe von Symbolik in Beziehung setzen.
 

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