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Tran­skrip­ti­on

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Zwi­schen Anden und Ama­zo­ni­en – Teil 1 - Tran­skrip­ti­on

https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=_​CGGV-​Flnkg (26:08-30:19)


Ecua­dor gilt als Pa­ra­dies für Öko­tou­ris­ten, nicht nur auf den Ga­la­pa­gos-In­seln. Der klei­ne Anden-Staat hat viele Na­tur­schön­hei­ten zu bie­ten. Doch Tou­ris­mus al­lein kann das Land nicht er­näh­ren.
Wir sind auf dem Río Napo, am Rande des Yas­uni-Na­tio­nal­parks, zwei Fahrt­schnell­boot­stun­den von der nächs­ten grö­ße­ren Ort­schaft ent­fernt. Die dünn be­sie­del­ten Re­gen­wäl­der Ecua­dors sind einer der größ­ten Schät­ze Ama­zo­ni­ens, sie be­de­cken ein Drit­tel des Lan­des. Die grüne Lunge der Erde, Hei­mat zahl­rei­cher, sel­te­ner Tier- und Pflan­zen­ar­ten….

…und Hei­mat in­di­ge­ner Stäm­me wie der Kich­wa. Sie füh­ren in ei­ge­ner Regie eine Eco­lodge, setz­ten auf sanf­tem Tou­ris­mus. Ma­xi­mal 30 Gäste kön­nen hier woh­nen. Na­tur­nah, ein­fach aber durch­aus kom­for­ta­bel. Ober­haupt der Sani-Isla-Ge­mein­de ist Pa­tri­cio Munch-Jipa:
Pa­tri­cio:
Die Be­zie­hung, die wir zu un­se­rem Hotel haben, ist phi­lo­so­phisch zu sehen: wir als in­di­ge­nes Volk müs­sen ver­su­chen, den Ein­fluss der mo­der­nen Welt zu steu­ern; das ist es, was wir mit die­ser Eco­lodge ver­su­chen. Sie ist ein Ge­mein­schafts­pro­jekt der Ge­mein­de, sie gibt uns die fi­nan­zi­el­len Mit­tel, mit denen wir nicht nur un­se­re Kin­der aus­bil­den, son­dern auch die ne­ga­ti­ven Ein­flüs­se der mo­der­nen Welt be­kämp­fen kön­nen.

Denn ihre alte Welt ist be­droht. Die Yas­uni-In­itia­ti­ve der Re­gie­rung ist ge­schei­tert. Ecua­dor woll­te auf die Erd­öl­för­de­rung in die­sem sen­si­blen Ge­biet ver­zich­ten, wenn die in­ter­na­tio­na­le Ge­mein­schaft im Ge­gen­zug Geld für die  Ent­wick­lung des Lan­des zah­len würde. Dar­aus wurde nichts. Jetzt sol­len hier neue Öl­fel­der er­schlos­sen wer­den. Dar­auf könn­te ein so armes Land wie Ecua­dor nicht ver­zich­ten, ar­gu­men­tiert die Re­gie­rung. Mit der Öl­för­de­rung haben die Que­chuas al­ler­dings schon bit­te­re Er­fah­run­gen ge­macht.
Pa­tri­cio:
Wir, die in­di­ge­nen Ge­mein­den, die hier leben und das Was­ser des Flus­ses trin­ken, müs­sen immer wie­der die Fol­gen tra­gen. Wer hier nicht lebt, hat keine Ah­nung, wie schäd­lich das ist.
Durch eine ge­platz­te Pipe­line war Öl in ihren Fluss ge­lau­fen. Mo­na­te­lang war das Was­ser ver­seucht.

Die Sani-Isla Ge­mein­de lebt mit­ten im Dschun­gel. Sie pfle­gen ihre Tra­di­tio­nen, die enge Ver­bin­dung zur Fa­mi­lie und Natur. Auch wenn die Mo­der­ne bei ihnen Ein­zug ge­hal­ten hat, ist es  immer noch der Wald, der sie er­nährt und die alten Riten, die ihren Le­bens­rhyth­mus be­stim­men.
Eine Frau:
Alles, was vom Außen kommt, scha­det un­se­rer Kul­tur und un­se­rem Leben. Wir wol­len mit die­ser gan­zen Erd­öl­för­de­rung nichts zu tun haben, und dabei blei­ben wir auch, das ist un­se­re Hal­tung.
Pa­tri­cio:
Wir haben sogar er­fah­ren, dass die Erd­öl­kon­zer­ne Leute töten las­sen wol­len, mich an ers­ter Stel­le und auch einen Freund von mir, weil wir die Ge­mein­de füh­ren und die Erd­öl­aus­beu­tung ab­ge­lehnt haben. Aber wir las­sen uns keine Angst ein­ja­gen. Ver­ges­sen Sie nicht: wir sind Kich­wa, wir sind als Krie­ger ge­bo­ren, wir waren immer Krie­ger und wir sind be­reit, als Krie­ger für unser Land zu ster­ben.
Der Kampf gegen frem­de Mäch­te, Aus­beu­tung und Un­ter­drü­ckung prägt viele Teile Süd­ame­ri­kas bis heute (…)

Tran­skrip­ti­on: Her­un­ter­la­den [docx] [15 KB]

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