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Um­set­zung des GeR in den Bil­dungs­plä­nen

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Der vom Eu­ro­pa­rat aus­ge­ar­bei­te­te GeR wurde be­reits 1989 von der KMK als Grund­la­ge für das Spra­chen­ler­nen an­er­kannt. Die ver­än­der­te Sicht­wei­se des Spra­chen­ler­nens im GeR im Ver­gleich zu den tra­di­tio­nel­len Lehr­plä­nen muss­te bei der Um­set­zung im Bil­dungs­we­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land weit rei­chen­de Kon­se­quen­zen haben. Bil­dungs-und Un­ter­richts­tra­di­tio­nen wur­den nicht nur hin­ter­fragt, son­dern durch den GeR auch in Frage ge­stellt.

Wel­che Funk­ti­on hat der GeR nun für die Bil­dungs­plä­ne?

Er ist in sei­nem Wesen die ge­mein­sa­me Basis

"für die Ent­wick­lung von ziel­sprach­li­chen Lehr­plä­nen, cur­ri­cu­la­ren Richt­li­ni­en, Prü­fun­gen, Lehr­wer­ken usw. in ganz Eu­ro­pa. Er be­schreibt um­fas­send, was Ler­nen­de zu tun ler­nen müs­sen, um eine Spra­che für kom­mu­ni­ka­ti­ve Zwe­cke zu be­nut­zen, und wel­che Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten sie ent­wi­ckeln müs­sen, um in der Lage zu sein, kom­mu­ni­ka­tiv er­folg­reich zu han­deln. Die Be­schrei­bung deckt auch den kul­tu­rel­len Kon­text ab, in den Spra­che ein­ge­bet­tet ist. Der Re­fe­renz­rah­men de­fi­niert auch Kom­pe­tenz­ni­veaus, so­dass man Lern­fort­schrit­te le­bens­lang und auf jeder Stufe des Lern­pro­zes­ses mes­sen kann." 14

D.h. das Glo­bal­ziel ist es,

  • die län­der­über­grei­fen­de Ver­gleich­bar­keit sprach­li­cher Qua­li­fi­ka­tio­nen zu er­mög­li­chen und zu er­leich­tern und

  • die Basis für die Ent­wick­lung von Lehr­plä­nen, Prü­fun­gen und Lehr­wer­ken zu schaf­fen.

Im No­vem­ber 1998 be­schloss die Stän­di­ge Kon­fe­renz der Kul­tus­mi­nis­ter der Län­der eine Rah­men­ver­ein­ba­rung zur Zer­ti­fi­zie­rung von Fremd­spra­chen­kennt­nis­sen in der be­ruf­li­chen Bil­dung auf der Basis des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens der Spra­chen. Seit­dem wird das KMK Zer­ti­fi­kat Fremd­spra­chen von den Bun­des­län­dern an­ge­bo­ten.

Baden-Würt­tem­berg hat mit dem Bil­dungs­plan 2004 ein Do­ku­ment vor­ge­legt, das die Vor­ga­ben der KMK und län­der­spe­zi­fi­sche Ziele um­setzt.

Ex­pres­sis ver­bis heißt es in den Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb für Mo­der­ne Fremd­spra­chen:

"Die vor­lie­gen­den Bil­dungs­stan­dards für die mo­der­nen Fremd­spra­chen ori­en­tie­ren sich am Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­men für Spra­chen des Eu­ro­pa­ra­tes, der er­stellt wurde, um das Leh­ren und Ler­nen von Spra­chen in Eu­ro­pa zu ko­or­di­nie­ren und ver­gleich­bar zu ma­chen. Die Bil­dungs­stan­dards Baden-Würt­tem­bergs stüt­zen sich auf diese de­tail­lier­ten Be­schrei­bun­gen der ein­zel­nen Kom­pe­tenz­stu­fen. Von den sechs Ni­veau­stu­fen wer­den im schu­li­schen Fremd­spra­chen­un­ter­richt bis zum Ab­itur die ers­ten vier Stu­fen er­reicht. In die­sem Ge­samt­kon­zept wer­den die ein­zel­nen Ni­veaus an zen­tra­len Schnitt­punk­ten dem schu­li­schen Sprach­er­werb zu­ge­ord­net (…)." 15

Die Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb im Fach Fran­zö­sisch am Gym­na­si­um neh­men diese Ein­tei­lung wie­der auf und prä­zi­sie­ren:

"Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­rei­chen am Ende der Klas­se 10 in den kom­mu­ni­ka­ti­ven Fer­tig­kei­ten, in der Be­herr­schung der sprach­li­chen Mit­tel (ge­mes­sen am Aus­drucks­ver­mö­gen und an der Kor­rekt­heit) und in der in­ter­kul­tu­rel­len Kom­pe­tenz weit­ge­hend das Ni­veau B1. Die in den Bil­dungs­stan­dards unter den sprach­li­chen Mit­teln auf­ge­lis­te­ten Struk­tu­ren er­fas­sen ku­mu­la­tiv alle bis zum Ende die­ser Stufe er­ar­bei­te­ten Struk­tu­ren. Fre­quen­te, ein­fa­che­re Struk­tu­ren sol­len pro­duk­tiv, kom­ple­xe­re, erst gegen Ende der Se­kun­dar­stu­fe I er­ar­bei­te­te Struk­tu­ren re­zep­tiv ver­füg­bar sein. Der kor­rek­te Ge­brauch ist Ziel des Sprach­er­werbs, bei der in­di­vi­du­el­len An­wen­dung in der Sprach­pro­duk­ti­on ist je­doch von einer grö­ße­ren Feh­ler­to­le­ranz aus­zu­ge­hen. Es wird dar­auf ver­zich­tet, den Um­fang der Lexik durch Richt­zah­len zu be­stim­men, da der er­schließ­ba­re Ver­ste­hens­wort­schatz weit­aus um­fang­rei­cher ist als der sprach­pro­duk­tiv ver­füg­ba­re Wort­schatz. Ge­ra­de die Ent­wick­lung der Er­schlie­ßungs-und Me­mo­rie­rungs­tech­ni­ken ist ein we­sent­li­cher Be­stand­teil der fach­spe­zi­fi­schen Me­tho­den­kom­pe­tenz." 16

 

Ge­mein­sam Spra­chen­ler­nen in Eu­ro­pa: Her­un­ter­la­den [pdf] [210 KB]

 


14 Lan­des­in­sti­tut für Schul­ent­wick­lung, ab­ruf­bar unter
www.​bil­dung-​sta­erkt-​men­schen.​de/​ser­vice/​down­loads/​Niv​eauk​onkr​etis​ieru​ng/​Gym/​Tuerk/@@​ni­veau.​2007-​0705.​7702067709
15 Bil­dungs­plan 2004 : 105
16 Bil­dungs­plan 2004 : 129