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Phy­lo­ge­ne­ti­sche Sys­te­ma­tik

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Wie sich die Sys­te­ma­tik unter dem Blick­win­kel der Des­zen­denz­theo­rie ver­än­dert

Die Sys­te­ma­tik ist ein Fach­ge­biet der Bio­lo­gie. In der Sys­te­ma­tik wer­den Or­ga­nis­men klas­si­fi­ziert, indem sie in ihrer Viel­falt be­schrie­ben und auf Grund de­fi­nier­ter Merk­ma­le zu Grup­pen zu­sam­men­ge­fasst und diese Grup­pen (Taxa, Sin­gu­lar: Taxon) in einem hier­ar­chi­schen Sys­tem an­ge­ord­net wer­den.

In der vor­dar­wi­nis­ti­schen Zeit ging man davon aus, dass alle Or­ga­nis­men durch einen ein­zi­gen Schöp­fungs­akt er­schaf­fen wor­den waren. Vor allem die Stel­lung des Men­schen in­ner­halb der Schöp­fung, als Eben­bild Got­tes, war ein durch kirch­li­che Au­to­ri­tät ge­stütz­tes Dogma. Als kon­se­quen­ter Na­tur­wis­sen­schaft­ler hatte Carl von Linné den Men­schen eben­falls in das Tier­reich ein­ge­ord­net und zwar in­ner­halb der Mam­ma­lia (Säu­ge­tie­re) in eine Grup­pe, wel­che er An­thro­po­mor­pha nann­te. An die Stel­le der sonst üb­li­chen Gat­tungs­merk­ma­le setz­te Linné hin­ter Homo le­dig­lich: Nosce te ipsum („er­ken­ne dich selbst“). Dies führ­te schon zu Kon­tro­ver­sen, wie sie 100 Jahre spä­ter nach der Ver­öf­fent­li­chung von Dar­wins „Ori­gin of spe­cies“ (1859) er­neut und hef­ti­ger auf­flam­men soll­ten. Linné selbst war der fes­ten Über­zeu­gung, dass der Mensch auf­grund sei­nes Kör­per­baus in die Gat­tung der Affen ge­hör­te, mein­te aber:

„... hätte ich den Men­schen einen Affen ge­nannt oder um­ge­kehrt, so hätte ich sämt­li­che Theo­lo­gen hin­ter mir her, nach kunst­ge­rech­ter Me­tho­de hätte ich es wohl ei­gent­lich ge­musst .“

Trotz­dem war seine Sicht­wei­se der Sys­te­ma­tik eine sta­ti­sche. Auch für Linné waren die re­zen­ten Arten aus einem ein­zi­gen Schöp­fungs­akt her­aus ent­stan­den und damit kon­stant. Sie waren also in un­ver­än­der­ter Form seit der Schöp­fung vor­han­den. Ver­an­schau­li­chen lässt sich dies in fol­gen­der Ab­bil­dung:

Auf­ga­be: Ver­voll­stän­di­gen Sie die unten ste­hen­de Ab­bil­dung 1, indem Sie die Kon­stanz und Un­ver­än­der­lich­keit der dar­ge­stell­ten Arten durch Pfei­le dar­stel­len.

Schöpfungsakt
Abb. 1: Ent­ste­hung der Arten auf­grund eines gött­li­chen Schöp­fungs­ak­tes bei wort­wört­li­cher In­ter­pre­ta­ti­on der Bibel.

Die Des­zen­denz­theo­rie (Theo­rie der ge­mein­sa­men Ab­stam­mung) nach Dar­win und Wal­lace geht von etwas an­de­rem aus. Sys­te­ma­tik vor dem Hin­ter­grund der Des­zen­denz­theo­rie be­kommt einen dy­na­mi­schen Cha­rak­ter. Ihre Kern­aus­sa­ge kann wie folgt for­mu­liert wer­den:

Die heu­ti­ge Viel­zahl der Arten von Tie­ren und Pflan­zen hat sich aus einer ge­rin­gen Zahl von Arten, viel­leicht nur einer ein­zi­gen, ent­wi­ckelt. Alle heute le­ben­den Or­ga­nis­men stel­len eine über Vor­fah­ren– Nach­fah­ren­be­zie­hun­gen ver­bun­de­ne Ab­stam­mungs­ge­mein­schaft dar. Über lange Zeit­räu­me hin­weg kommt es durch Art­auf­spal­tun­gen zur einer Ver­viel­fäl­ti­gung und Ver­än­de­rung von Arten.

Evo­lu­ti­ons­for­schung im Sinne der Des­zen­denz­theo­rie ver­sucht also Fra­gen zu be­ant­wor­ten, die nach dem his­to­ri­schen Ver­lauf der Evo­lu­ti­on auf un­se­rem Pla­ne­ten fra­gen. Aus­druck fin­den diese Ant­wor­ten unter an­de­rem in den Ver­su­chen Ver­wandt­schafts­ver­hält­nis­se zu re­kon­stru­ie­ren.
Wie än­dert sich der Blick­win­kel, unter dem man nun die Ent­ste­hung der ein­zel­nen Arten und ihre Be­zie­hun­gen zu­ein­an­der be­trach­ten muss?

Auf­ga­be: Ver­voll­stän­di­gen Sie die unten ste­hen­de Ab­bil­dung 2, indem Sie, aus­ge­hend von der hy­po­the­ti­schen Aus­gangs­art, die heute le­ben­den Arten über Vor­fah­ren-Nach­fah­ren­be­zie­hun­gen mit­ein­an­der ver­bin­den.

Evolution
Abb. 2: Ent­ste­hung der Arten auf­grund ge­mein­sa­mer Ab­stam­mung und Evo­lu­ti­on im Sinne von Dar­win und Wal­lace


Lö­sun­gen

Ho­mo­lo­gi­en be­grün­den Ver­wandt­schaft

Au­ßen­grup­pen­ver­gleich

Lö­sun­gen

Quel­len


Phy­lo­ge­ne­ti­sche Sys­te­ma­tik: Her­un­ter­la­den [pdf] [754 KB]

Phy­lo­ge­ne­ti­sche Sys­te­ma­tik: Her­un­ter­la­den [docx] [55 KB]