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Lern­zir­kel „Gen­tech­nik bei Pflan­zen und Tie­ren“

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Sta­ti­on 5: Trans­ge­ne Tiere als Nah­rungs­mit­tel


Bei der Nutz­tier­zucht be­fin­det sich die Gen­tech­nik noch im Ent­wick­lungs­sta­di­um. Die ver­folg­ten Ziele bzw. Ei­gen­schaf­ten wer­den in der Regel nicht durch ein Gen, son­dern po­ly­gen be­stimmt. Die Gen­tech­ni­ker sind bei wei­tem noch nicht so­weit, Nutz­tie­re mit ge­wünsch­ten neuen Ei­gen­schaf­ten her­zu­stel­len, indem sie ein­zel­ne Gene hin­zu­fü­gen bzw. an­ders re­gu­lie­ren wie dies bei et­li­chen Nutz­pflan­zen und Mi­kro­or­ga­nis­men prak­ti­ziert wird. Die gen­tech­ni­sche Über­tra­gung von Re­sis­tenz­ge­nen war bei einer gan­zen Reihe von Nutz­pflan­zen wirt­schaft­lich in­ter­es­sant. Der­zeit feh­len ver­gleich­ba­re Gene im Nutz­tier­sek­tor.

Hinzu kommt, dass die Er­folgs­quo­te der heute zur Ver­fü­gung ste­hen­den Tech­ni­ken noch sehr ge­ring ist. Dies hängt u. a. mit dem noch zu klei­nen Wis­sen über die Em­bryo­nal­ent­wick­lung v. a. der Säu­ge­tie­re wie Rin­der, Scha­fe, Zie­gen, Schwei­ne usw. zu­sam­men. Ein Groß­teil der gen­tech­nisch ver­än­der­ten Em­bryo­nen ist nicht le­bens­fä­hig. Krank­hei­ten, Miss­bil­dun­gen und eine deut­lich ver­rin­ger­te Le­bens­er­war­tung sind bei le­bens­fä­hi­gen gv-Tie­ren häu­fig.

Au­ßer­dem haben die Tiere lange Ge­ne­ra­ti­ons­zei­ten und we­ni­ge Nach­kom­men, was die For­schung er­schwert und ver­teu­ert. Zudem über­wie­gen bei hoch­ge­züch­te­ten Nutz­tie­ren häu­fig die ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen der ge­ne­ti­schen Ver­än­de­run­gen.

Lachs  
Ab­bil­dung: Nor­ma­ler und gv-Lachs im
glei­chen Alter
 
Quel­le: ZPG Bio­lo­gie
 
 

Trans­ge­nen Lach­sen der Firma AquaBoun­ty Tech­no­lo­gies wur­den lange Zeit gute Chan­cen ein­ge­räumt, die ers­ten Nutz­tie­re zu sein, die als Le­bens­mit­tel auf den Markt kom­men. Das Genom der Lach­se wurde an zwei Stel­len mo­di­fi­ziert: Zum einen er­hiel­ten sie das Wachs­tums­hor­mon einer an­de­ren Lachs­art. Zum an­de­ren wurde ihnen das Re­gu­la­t­or­gen eines ark­ti­schen Fi­sches ein­ge­baut, das in den trans­ge­nen Lach­sen das Gen für das Wachs­tums­hor­mon steu­ert. Die gv-Lach­se wach­sen daher das ganze Jahr und nicht nur wäh­rend des Som­mers. Sie wach­sen da­durch we­sent­lich schnel­ler und wei­sen ein hö­he­res Schlacht­ge­wicht auf.

Die ame­ri­ka­ni­sche Le­bens­mit­tel­be­hör­de FDA at­tes­tier­te der Her­stel­ler­fir­ma 2010, dass die gv-Lach­se für die Ge­sund­heit des Men­schen un­be­denk­lich seien. Weil sie ein Ent­wei­chen der gen­tech­nisch ver­än­der­ten Lach­se aus den Tanks der Zucht­be­trie­be be­fürch­ten, weh­ren sich Fi­sche­rei­ver­bän­de und Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen mas­siv gegen die Zu­las­sung des gv-Lachs. Ver­brau­cher­or­ga­ni­sa­tio­nen be­an­stan­den zudem eine un­voll­stän­di­ge Prü­fung der All­er­gie­ri­si­ken.

Auf po­li­ti­schem Weg wurde im Som­mer 2011 das Wei­ter­füh­ren des Zu­las­sungs­ver­fah­rens ge­stoppt.


Text ver­än­dert nach: http://​www.​trans­gen.​de/​tiere/​649.​doku.​html (24.09.2011) und http://​www.​trans­gen.​de/​tiere/​145.​doku.​html (24.09.2011) und http://​www.​trans­gen.​de/​ak­tu­ell/​1625.​doku.​html (24.09.2011)


Auf­ga­be 1

Nen­nen Sie zu­nächst Zucht­zie­le bei Nutz­tie­ren all­ge­mein und in­for­mie­ren Sie sich an­schlie­ßend im In­ter­net, z. B. unter http://​www.​trans­gen.​de/​tiere/​651.​doku.​html über Zucht­zie­le und be­reits er­ziel­te Er­fol­ge. Er­gän­zen Sie ge­ge­be­nen­falls Ihre Liste.


Auf­ga­be 2

Geben Sie die bei der Lachs­zucht kon­kret an­ge­streb­ten Ziele an.


Auf­ga­be 3

Ver­an­schau­li­chen Sie mit­hil­fe eines Fluss­dia­gramms den me­tho­di­schen Ab­lauf, wie diese Ziele er­reicht wur­den.


Lö­sungs­hin­wei­se


Lern­zir­kel „Gen­tech­nik bei Pflan­zen und Tie­ren“: Her­un­ter­la­den [pdf] [1,7 MB]

Lern­zir­kel „Gen­tech­nik bei Pflan­zen und Tie­ren“: Her­un­ter­la­den [docx] [3,3 MB]