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Stamm­baum­re­kon­struk­ti­on

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Lösung Lö­sung: Be­grün­dung des Mo­no­phyl­ums The­ria

Theria

Abb. 1: The­ria-Hy­po­thes

Der Be­sitz einer Kloa­ke und das Ei­er­le­gen der Pro­the­ria sind als Ple­sio­mor­phi­en zu wer­ten. Un­ter­stüt­zung fin­det diese Sicht­wei­se durch den Au­ßen­grup­pen­ver­gleich. Als evo­lu­ti­ver Neu­er­werb und daher als Apo­mor­phie der Säu­ge­tie­re ist der Be­sitz der Milch­drü­sen zu wer­ten. Die­ser Zu­stand ist bei den Pro­the­ria er­hal­ten ge­blie­ben. In der Stamm­li­nie der The­ria wird die­ses Merk­mal wei­ter ver­än­dert und ist in die­ser neuen Aus­prä­gung eine Apo­mor­phie der The­ria. Das Mo­no­phyl­um The­ria ist durch den Be­sitz fol­gen­der Syn­a­po­mor­phi­en ge­kenn­zeich­net: Milch­drü­sen auf Zit­zen, Tren­nung von Darm­aus­gang und Uro­ge­ni­tal­si­nus und Junge, die le­bend ge­bo­ren wer­den.


Marsupionta Lösung

Abb. 2: Mar­su­pion­ta Hy­po­the­se

Das Mo­no­phyl­um Mar­su­pion­ta ist durch das Vor­han­den­sein fol­gen­der Syn­a­po­mor­phi­en be­grün­det: Beu­tel­kno­chen vor­han­den, Be­sitz eines Brut­beu­tels, kein Zahn­wech­sel. Der Be­sitz von Milch­zäh­nen und einem ein­fa­chen Zahn­wech­sel wird als Apo­mor­phie der Eu­the­ria ge­deu­tet. Die Stamm­li­nie der Mam­ma­lia besaß dem­nach noch einen viel­fa­chen Zahn­wech­sel.

So­wohl in der Stamm­li­nie der Mar­su­pion­ta als auch in der Stamm­li­nie der Eu­the­ria ist es zu einer Re­duk­ti­on in der Häu­fig­keit des Zahn­wech­sels ge­kom­men. Dazu waren 2 Evo­lu­ti­ons­er­eig­nis­se not­wen­dig.

Le­dig­lich das Merk­mal „Zahn­wech­sel“ lässt einen Au­ßen­grup­pen­ver­gleich zu.


In­ter­pre­ta­ti­on der Mar­su­pion­ta-Syn­a­po­mor­phi­en im Kon­text der The­ria-Hy­po­the­se

Theria Interpretation

Abb. 3: In­ter­pre­ta­ti­on der Mar­su­pion­ta-Syn­a­po­mor­phi­en im Kon­text der The­ria-Hy­po­the­se

Unter dem Ge­sichts­punkt des Prin­zips der spar­sams­ten Er­klä­rung las­sen sich die Merk­ma­le „Beu­tel­kno­chen vor­han­den“ und „Be­sitz eines Brut­beu­tels“ als Apo­mor­phi­en der Mam­ma­lia in­ter­pre­tie­ren, die in der Stamm­li­nie der Eu­the­ria re­du­ziert wur­den (2 Evo­lu­ti­ons­er­eig­nis­se). Damit wären diese ge­mein­sa­men Merk­ma­le der Pro­the­ria und Me­tat­he­ria le­dig­lich Sym­ple­sio­mor­phi­en. Der ein­fa­che Zahn­wech­sel der Eu­the­ria bleibt eine Apo­mor­phie der Stamm­li­nie der Eu­the­ria (1 Evo­lu­ti­ons­er­eig­nis)


In­ter­pre­ta­ti­on der The­ria-Syn­a­po­mor­phi­en im Kon­text der Mar­su­pion­ta-Hy­po­the­se

Marsupionta Hypothese

Abb. 4: In­ter­pre­ta­ti­on der The­ria-Syn­a­po­mor­phi­en im Kon­text der Mar­su­pion­ta-Hy­po­the­se

Der Be­sitz einer Kloa­ke und das Ei­er­le­gen der Pro­the­ria wird als Sym­ple­sio­mor­phie in­ter­pre­tiert, der Be­sitz von Milch­drü­sen als Apo­mor­phie der Mam­ma­lia. Un­ab­hän­gig von­ein­an­der wur­den dann so­wohl in der Stamm­li­nie der Me­tat­he­ria als auch der Eu­the­ria die Merk­ma­le „Tren­nung von Darm­aus­gang und Uro­ge­ni­tal­si­nus“, „Ge­burt le­ben­der Jun­ger“ und „Milch­drü­sen auf Zit­zen“ ent­wi­ckelt. Diese Merk­ma­le sind daher als Kon­ver­gen­zen zu deu­ten. Ins­ge­samt waren hier­zu 6 Evo­lu­ti­ons­schrit­te not­wen­dig.


Be­ur­tei­lung der Mar­su­pion­ta- und The­ria-Hy­po­the­se

Der The­ria-Hy­po­the­se wird der Vor­zug ge­ge­ben. Unter Ein­be­zie­hung der Merk­ma­le, wel­che als Syn­a­po­mor­phi­en ei­gent­lich die Mar­su­pion­ta-Hy­po­the­se stüt­zen, sind ins­ge­samt 3 Evo­lu­ti­ons­er­eig­nis­se mehr zu pos­tu­lie­ren um alle Merk­ma­le plau­si­bel in das Stamm­baum­sche­ma zu in­te­grie­ren.

Im Ge­gen­satz dazu müs­sen bei der Mar­su­pion­ta-Hy­po­the­se für meh­re­re Merk­ma­le eine kon­ver­gen­te Ent­ste­hung an­ge­nom­men wer­den. Ins­ge­samt sind dazu 6 Evo­lu­ti­ons­schrit­te not­wen­dig, also 3 mehr als bei der The­ria-Hy­po­the­se.

Die For­de­rung des Prin­zips der spar­sams­ten Er­klä­rung sich für die Hy­po­the­se zu ent­schei­den, die am we­nigs­ten Zu­satz­an­nah­men be­nö­tigt, hat zur Folge, dass die The­ria-Hy­po­the­se als die plau­si­ble­re Al­ter­na­ti­ve an­ge­se­hen wer­den muss.


Auf­ga­be

Ein­lei­tung

Stamm­baum­re­kon­struk­ti­on I

Lö­sung

Stamm­baum­re­kon­struk­ti­on II

Lö­sung

Quel­len


Stamm­baum­re­kon­struk­ti­on: Her­un­ter­la­den [pdf] [476 KB]

Stamm­baum­re­kon­struk­ti­on: Her­un­ter­la­den [docx] [77 KB]