Bildungsstandards 4-stündig
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
KURSSTUFE (4-STÜNDIGES KERNFACH)
Bildungsstandards im Fach Chemie
Allgemein bildendes Gymnasium, Baden-Württemberg 2004
Die Schülerinnen und Schüler können
- CHEMISCHE ENERGETIK
- offene, geschlossene und isolierte Systeme definieren;
- chemische Reaktionen unter stofflichen und energetischen Aspekten (exotherm, endotherm, Brennwert, Heizwert) erläutern;
- eine kalorimetrische Messung planen, durchführen und auswerten (Reaktionsenthalpie);
- den Satz von der Erhaltung der Energie auf chemische Reaktionen anwenden und Reaktionsenthalpien aus Bildungsenthalpien berechnen;
- die Entropie als Maß für die Wahrscheinlichkeit eines Zustandes beschreiben;
- Änderungen der Entropie bei chemischen Reaktionen abschätzen;
- die GIBBS-HELMHOLTZ-Gleichung auf geeignete Beispiele anwenden (Freie Reaktionsenthalpie);
-
an Beispielen die Grenzen der energetischen Betrachtungsweise aufzeigen
(metastabiler Zustand und unvollständig ablaufende Reaktionen).
- CHEMISCHE GLEICHGEWICHTE
- umkehrbare Reaktionen und die Einstellung eines chemischen Gleichgewichtes beschreiben (Veresterung und Ester-Hydrolyse);
- ein Modellexperiment zur Gleichgewichtseinstellung durchführen;
- die Rolle eines Katalysators für die Gleichgewichtseinstellung erläutern;
- das Prinzip von LE CHATELIER zur Beeinflussung von Gleichgewichten anwenden (Änderungen von Konzentrationen, Druck und Temperatur);
- das Massenwirkungsgesetz zur quantitativen Beschreibung von homogenen Gleichgewichtsreaktionen anwenden;
- die Leistungen von HABER und BOSCH präsentieren;
- Faktoren nennen, welche die Gleichgewichtseinstellung bei der Ammoniak-Synthese
- beeinflussen und mögliche technische Problemlösungen kommentieren;
-
die gesellschaftliche Bedeutung der Ammoniak-Synthese erläutern.
- SÄURE-BASE-GLEICHGEWICHTE
- die Gleichgewichtslehre auf Säure-Base-Reaktionen mit Wasser anwenden;
- Säure-Base-Reaktionen mithilfe der Theorie von BRØNSTED beschreiben;
- das Donator-Akzeptor-Prinzip auf Säure-Base-Reaktionen übertragen;
- Säuren und Basen mithilfe der pKS-Werte (Säurestärke) beziehungsweise pKB-Werte (Basenstärke) klassifizieren;
- die Autoprotolyse des Wassers erläutern und den pH-Wert definieren;
- pH-Werte von Lösungen einprotoniger, starker Säuren und von Hydroxid-Lösungen berechnen;
- im Näherungsverfahren pH-Werte für Lösungen schwacher Säuren und Basen berechnen;
- die Säure-Base-Theorie auf Indikatoren anwenden;
- Puffersysteme und deren Bedeutung an Beispielen erklären;
-
Säure-Base-Titrationen zur Konzentrationsbestimmung planen undexperimentell durchführen.
- NATURSTOFFE
- die Monomere biologisch wichtiger Makromoleküle nennen und deren Strukturformeln in der Fischer-Projektion angeben (D-Glucose, D-Fructose, L- α - Aminosäuren);
- Vorkommen, Verwendung und Eigenschaften von Monosacchariden, Disacchariden und Polysacchariden beschreiben (Glucose, Fructose, Maltose, Cellobiose, Saccharose, Stärke, Amylose und Cellulose);
- die Chiralität am räumlichen Bau von Molekülen erkennen (asymmetrisches Kohlenstoff-Atom);
- Mono- und Disaccharide in Projektionsformeln nach FISCHER und HAWORTH darstellen (D-Isomere, α- und β-Form);
- die glykosidische Bindung erläutern;
- die Primärstruktur eines Peptids aus vorgegebenen Aminosäuren darstellen;
- die Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen erläutern;
- Denaturierungsvorgänge und deren Bedeutung erklären;
- die Funktion biologisch wichtiger Stoffe aus dem räumlichen Aufbau ihrer Moleküle begründen (Stärke, Cellulose, Enzyme, DNA);
- Beispiele für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe nennen (Ökobilanzierung);
- das Prinzip der Kondensationsreaktion anwenden und die Vielfalt als Ergebnis der Wiederholung einfacher Prozesse begründen;
- Nachweisreaktionen auf Zucker und Proteine experimentell durchführen (GOD-Test, TOLLENSProbe, Biuret- oder Ninhydrin-Reaktion);
- mithilfe von Modellen den Aufbau der DNA erklären und darstellen (Phosphorsäureester, Desoxyribose, Basenpaarung durch Wasserstoff-brücken);
-
Vorkommen und Bedeutung der DNA erklären.
- AROMATEN
- Eigenschaften, Vorkommen und Verwendung von Benzol beschreiben;
- am Beispiel des Benzols die mögliche Gesundheitsproblematik einer chemischen Substanz erläutern;
- bei Diskussionen um gesundheitsgefährdende Stoffe fachlich fundiert argumentieren (MAK, TRK);
- Grenzen bisher erarbeiteter Bindungsmodelle angeben und unerwartete Eigenschaften des Benzols aus der besonderen Molekülstruktur erklären (delokalisierte Elektronen, Mesomerie, KEKULÉ);
-
die Bedeutung oder Verwendung weiterer wichtiger Aromaten in Natur, Alltag und Technik beschreiben, sowie die systematischen Namen und die Strukturformeln dieser Aromaten angeben
(Phenol, Toluol, Benzaldehyd, Benzoesäure, Styrol, Phenylalanin).
- KUNSTSTOFFE
- Beispiele für die Bedeutung von Kunststoffen in Alltag und Technik nennen;
- den Zusammenhang zwischen den Eigenschaften von Kunststoffen und ihrer Molekülstruktur erläutern (Thermoplaste, Duroplaste, Elaste, STAUDINGERs Theorie der Makromoleküle);
- das Prinzip von Kunststoffsynthesen erläutern (Polymerisation, Polykondensation und Polyaddition) und die Kenntnisse auf geeignete Beispiele anwenden (Monomer und Polymer, Polyethen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyamid, Polyester, Polyurethan);
- darstellen, wie das Wissen um Struktur und Eigenschaften von Monomeren und Polymeren zur Herstellung verschiedener Werkstoffe genutzt wird;
- Polymere selbst herstellen (Polymerisat, Polykondensat);
- die Teilschritte einer Polymerisationsreaktion mit Strukturformeln und Reaktionsgleichungen beschreiben (radikalische Polymerisation; Startreaktion,Kettenwachstum, Abbruchreaktion);
- Lösungsstrategien zur Verwertung von Kunststoffabfällen darstellen (Werkstoffrecycling, Rohstoffrecycling, energetische Verwertung; Nachhaltigkeit);
-
Aspekte der Nachhaltigkeit beim Einsatz von Kunststoffen zusammenstellen
(PET-Flaschen, Kraftfahrzeugteile).
- ELEKTROCHEMIE
- das Donator-Akzeptor-Prinzip auf Reaktionen mit Elektronenübergang anwenden (Oxidation, Reduktion, Angabe von Redoxpaaren);
- Redox-Reaktionen mithilfe von Oxidationszahlen identifizieren;
- den Aufbau einer galvanischen Zelle beschreiben;
- die wesentlichen Prozesse bei Elektrolysen und galvanischen Zellen nennen und beschreiben;
- den Aufbau und die Funktion der Standard-Wasserstoff-Halbzelle erläutern;
- die Tabelle der Standardpotenziale zur Vorhersage von elektrochemischen Reaktionen anwenden;
- herkömmliche Stromquellen mit aktuellen und zukunftsweisenden Entwicklungen bei elektrochemischen Stromquellen (Brennstoffzelle) vergleichen;
- Möglichkeiten zur elektrochemischen Speicherung von Energie beschreiben;
- den Zusammenhang zwischen Ionen-Konzentration und messbarer Potenzialdifferenz in galvanischen Zellen erläutern;
- elektrochemische Experimente durchführen und auswerten.
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