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Fokus auf Christine Beigel und Martine Puchain

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

Fokus auf Christine Beigel: Vendeur des rêves (1)
und Martine Puchain: Johnny (2):

Zusammenfassung und Begründung der Auswahl

(1) Mit dem ersten Satz „Et toi, ton père, il fait quoi?“ ist das wichtigste Thema der kleinen Erzählung von Christine Beigel Vendeur de rêves vorgegeben: Die Auseinandersetzung mit dem Vater. Auf die Beantwortung der Eingangsfrage muss der Leser fast 9 Seiten warten und es ist klar, dass die Auflösung eine Lüge ist: pilote de ligne .

Der Ich-Erzähler schämt sich für seinen Vater, der seinen Job als Kriegsberichterstatter aufgegeben hat und nun untätig und traumatisiert zu Hause sitzt, entwickelt jedoch im Verlauf der Erzählung mithilfe der Klassenkameradin Marilou zunehmend Respekt vor seinem Vater.

Die Beschäftigung mit dem Leben der Eltern und der manchmal schmerzhaften Einsicht, dass sie als Modell für die eigenen Lebensentwürfe nicht taugen, ist ein zentrales Thema des Erwachsenwerdens. Marcus, der Protagonist und Ich-Erzähler muss sich diesem Problem stellen, weil er eine Lüge in die Welt gesetzt hat, die ihm schließlich hilft, Verständnis für seinen Vater zu entwickeln.

(2) Die Erzählung Johnny behandelt ein vielfältiges Themenspektrum: Der Protagonist Johnny wird von seinen Mitschülern auf brutale Weise anhaltend gemobbt und nimmt sich schließlich das Leben. Der Text wird aus der Perspektive des Mädchens erzählt, in das Johnny verliebt war, das davon aber erst ganz zum Schluss erfahren hat. Die Erzählerin setzt sich nicht nur mit den Fragen von eigener Schuld und Verantwortung auseinander, sondern auch mit der Frage, wie Johnny zum Opfer werden konnte. Sein Aussehen und sein Name (Johnny Beaumont), seine Art zu sprechen sowie die Tatsache, auch von den eigenen Eltern abgelehnt zu werden, machen ihn zum Außenseiter und Schwachen; das Unvermögen der anderen und deren Verletzungen machen ihn wiederum zum Opfer.

Diese kleine Erzählung knüpft an Lebenserfahrungen der Schüler an und erlaubt es, Mobbing-Erfahrung zu reflektieren und das Entstehen von Gewalt zu verstehen. Sprachliche Verständnislücken können oft durch das „soziale Weltwissen“ der Schüler geschlossen werden.

Beide Texte werden von der Éducation Nationale auf der Leküreliste für das collège empfohlen.
( http://eduscol.education.fr/pid26480/liste-lectures-pour-les-collegiens.html )