Trainingslehre / Lernpfad
Auswahl von Inhalten, Teambildung, Zeitplanung...
Webquests unterstützen eine gezielte Internetrecherche, da Sie zu den gestellten Aufgaben verschiedene, zielgerichtete Internetlinks zur Verfügung stellen und damit ein „Lost in Hyperspace“ verhindern und den Schülern/ Schülerinnen das Recherchieren im Internet erleichtern können.
Grundvoraussetzungen für die Auswahl eines Themas und von Lerninhalten für ein Webquest sind:
- das Vorhandensein von mehreren verschiedenen Sites mit qualitativ gutem Inhalt, die sich über Suchmaschinen und Linklisten ausfindig machen lassen,
- Websites, die in ihrer Struktur klar und einsichtig aufgebaut sind und vom Design her ansprechend wirken,
- das Vorhandensein von Sites, die klassenstufengemäß aufgebaut sind, d.h. z.B. nicht zu viele und zu schwierige Texte, dafür viel Bildmaterial, welches die inhaltlichen Aussagen verdeutlicht. Interaktive Tests, mit denen die Schüler/innen selbst testen können, ob sie die Inhalte verstanden haben.
So gesehen eignet sich fast jedes Thema für ein Webquest, soweit die angeforderten Grundvoraussetzungen erfüllt sind.
Für den Fachbereich Sport gibt es sehr viele verschiedene Websites, die sich oft mit ein und demselben Thema beschäftigen. Am Beispiel Ausdauer lässt sich dies schnell erkennen, wenn man den Begriff in die Suchmaschine eingibt. Das Problem, was sich nun für die Lehrkraft ergibt, ist das Herausfiltern von webquestgeeigneten Sites. Achten Sie hier immer darauf, um was für eine Art von Site es sich handelt (z.B. Marketing- und Sellingsites eignen sich nicht für ein Webquest).
Webquests im Fach Sport bieten sich an, da in der Regel die Materiallage gut
ist, Aufgaben gestellt und verteilt werden können und, wie schon beschrieben,
verschiedene neue Medien eingebunden werden können.
Problematisch wird in diesem Falle immer sein, den theoretischen Teil direkt
an die Praxis zu koppeln, d.h. die Theorie in der Sporthalle zu vermitteln.
Bei der Auswertung der Sites sollte sich zeigen, dass die Lernenden sich bei ihrer Arbeit auf einen Kern von Seiten stützt, der die inhaltlichen Aspekte wirklich beantwortet. Diese selektive Bündelung entspricht u.a. einem Lernziel im Hinblick auf die Medienkompetenz. Dabei sollte das Thema nicht zu eng gefasst sein und viele Aspekte und Lerninhalte bieten, damit möglichst viele Lernende (allein, in Partnerarbeit oder Kleingruppenarbeit) verschiedene Aufgaben bearbeiten und viele Teilergebnisse eingebracht werden können.
Eine Teambildung kann bei dieser Unterrichtseinheit hilfreich sein.
- Die Biologie beschäftigt sich in der Kursstufe z.B. mit dem Energiestoffwechsel. So kann dieser Inhaltsbereich vor oder parallel zur Sporttheorie unterrichtet werden.
- Weiterhin kann von erfahrenen EDV-Kollegen/ -Kolleginnen die Arbeit mit diversen Computerprogrammen geschult werden sowie im Deutschunterricht könnten z.B. rhetorische Lerninhalten erarbeitet werden.
Das sollte vor einer Teambildung überlegt werden:
- Mit wem wollen oder können Sie im Team zusammen arbeiten?
- Welche Teilkompetenzen müssen von der Schülern/ den Schülerinnen noch erlernt, welche wiederholt werden und welche sind schon vorhanden (Frage- und Testbogen an die Schüler/innen)?
- Steht Ihnen mit Ihren Kollegen/ Kolleginnen Zeit für gemeinsame Gespräche zur Verfügung?
- Welcher Kollege/ Welche Kollegin hat Zeit, Interesse, Know How und ein passendes Unterrichtsfach, damit er/sie mit den Schülern/ Schülerinnen Teilkompetenzen die für diese Unterrichtseinheit gefordert sind, erarbeiten oder wiederholen kann?
- Gibt es Kollegen und Kolleginnen, die flexibel mit der Verteilung ihrer Unterrichtseinheiten umgehen können?
- Gibt es einen erfahreneren Kollegen /eine erfahrene Kollegin, mit dem/ mit der Sie Ihr Unterrichtskonzept besprechen, bearbeiten und reflektieren können?
Das sollte eine Teamarbeit hervorbringen:
- Gemeinsame Gespräch und Vereinbarungen über die Ziele und Inhalte für die spezielle Zielgruppe.
- Ein gemeinsames Arbeitskonzept (z.B. wer unterrichtet was?).
- Gemeinsam erarbeitete und vereinbarte Testverfahren, mit denen bisher Gelerntes überprüft werden kann.
- Ein gemeinsamer Zeitplan (Wann wird was gelehrt und gelernt?).
Tipp : Haben Sie Kollegen/ Kolleginnen gefunden, die mit Ihnen eine Teambildung eingehen, dann kann es sehr sinnvoll sein, den Kollegen/ Kolleginnen ein fertig ausgearbeitetes Arbeitskonzept vorzulegen, welches folgende Fragen beantwortet:
Bedarfsanalyse
:
Welche Kompetenzen müssen die Schüler erlernen oder wiederholen?
Ziele setzen:
Lernziel-Analyse und Lernzielformulierung.
Inhalte festlegen:
Lerninhalte klar definieren.
Kreatives Gestalten:
Mit welchen Maßnahmen können die Defizite am besten beseitigt werden?
Realisierung:
Organisation und Durchführung festlegen.
Erfolgskontrolle:
Pädagogische Erfolgskontrolle festlegen, z.B.: Testformen.
Transfersicherung:
Welche Maßnahmen ermöglichen eine Transfersicherung?
Diese einzelnen Elemente wirken zusammen und sind voneinander abhängig.
Nach einer gemeinsamen Überarbeitung des fertigen Konzeptes und der Klärung von Fragen ist nur noch die gemeinsame Erstellung eines Zeitplanes bzw. die Einbettung in die Unterrichtswirklichkeit nötig.
Die Erstellung eines solchen Konzeptes nimmt viel Zeit in Anspruch, vereinfacht aber die Zusammenarbeit ungemein und ermöglicht einen erfolgsversprechenden Ablauf der Unterrichtseinheit.