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Bau­stein 5.2 Schnee­witt­chen und die sie­ben Ob­jek­te

A. Auf­ga­ben und Er­läu­te­run­gen

Schnee­witt­chen

Auf­ga­be 1 * PA

  1. Er­in­nerst du dich an das Mär­chen von Schnee­witt­chen? Er­zäh­le.
  2. Eines Tages saß Schnee­witt­chen mit den Zwer­gen vor deren Hütt­chen. „Ach, ihr helft mir so. Wie kann ich euch das nur ver­gel­ten?“ – „O, wenn du noch etwas tun möch­test, dann …“
    Wobei könn­te Schnee­witt­chen dem Zwerg hel­fen? Der brave Zwerg denkt nicht nur an sich, son­dern auch an seine Frau und an sein Pony. For­mu­lie­re die Vor­schlä­ge des Zwergs.

Auf­ga­be 2 *

MindMap1

  1. Be­stim­me, ob Zwerg, Frau und Pony in die­sen Sätze im Ak­ku­sa­tiv oder im Dativ ste­hen. Wenn du un­si­cher bist, ver­glei­che die For­men mit den Ta­bel­len, die du in Bau­stein 5.1. an­ge­legt hast.
    MindMap2
  2. Be­stim­me, in wel­chem Kasus Spie­gel, Schwie­ger­mut­ter und Leben ste­hen.
    Die bei­den Fälle Dativ und Ak­ku­sa­tiv haben eine viel all­ge­mei­ne­re Be­deu­tung als nur die An­ga­be von Orten bzw. Be­we­gun­gen.

    Du siehst: Ver­schie­de­ne Ver­ben ver­lan­gen nicht nur un­ter­schied­li­che Satz­glie­der (vgl. Bau­stein 2.1.), sie be­stim­men auch, in wel­chem Kasus diese ste­hen. Das Sub­jekt steht immer in der Grund­form, im No­mi­na­tiv . Die zu­sätz­li­chen Satz­glie­der, die ein Verb neben dem Sub­jekt er­for­dert, nennt man Ob­jek­te . Manch­mal be­zeich­net man sie noch ge­nau­er nach ihrem Kasus als Ak­ku­sa­tiv-Ob­jekt oder Dativ-Ob­jekt.

H

Auf­ga­be 3 */**/***

    Verben
  1. Bilde mit den Ver­ben aus dem Kas­ten je­weils Bei­spiel­sät­ze aus dem Be­reich des Mär­chens.
  2. Wel­che der Ver­ben im Kas­ten for­dern also ein Ak­ku­sa­tiv­ob­jekt, wel­che ein Da­tiv­ob­jekt? Lege eine Ta­bel­le an.
  3. Finde wei­te­re ei­ge­ne Bei­spie­le für Ver­ben mit einem Ak­ku­sa­tiv­ob­jekt und Ver­ben mit einem Da­tiv­ob­jekt (diese sind we­sent­lich sel­te­ner).

Es gibt auch Ver­ben, die meh­re­re Ob­jek­te for­dern:

Schnee­witt­chen reicht

dem Zwerg
der Hof­da­me
dem Kind
den Knap­pen

den Be­cher.
die Lanze.
das Spiel­zeug.
die Orden.

 

Da­tiv­ob­jekt

Ak­ku­sa­tiv­ob­jekt

Der Leh­rer er­klärt

dem Schü­ler
der Schü­le­rin
dem Mäd­chen
den El­tern

den Ak­ku­sa­tiv.
die Gram­ma­tik.
das Lesen.
die Schul­fä­cher.

 

Ak­ku­sa­tiv­ob­jekt

Ak­kus­ta­tiv­ob­jekt

H Z

Auf­ga­be 4 **

Bilde ei­ge­ne Bei­spiel­sät­ze, die je­weils zwei Ob­jek­te ent­hal­ten. Viel­leicht ge­lingt es dir sogar, auf diese Weise einen zu­sam­men­hän­gen­den Text (z.B. über Schnee­witt­chen oder über Rit­ter) schrei­ben.

B. Hil­fe­stel­lun­gen

  • Zu Auf­ga­be 3: Wenn dir gar keine Bei­spie­le ein­fal­len oder du noch wei­te­re suchst, re­cher­chie­re im In­ter­net unter dem Stich­wort „Ver­ben mit Da­tiv­ob­jekt“ oder „Ver­ben mit Dativ“.
  • Zu Auf­ga­be 4: Du hast in Bau­stein 1.1. schon ei­ni­ge Ver­ben ver­wen­det, die zwei Ob­jek­te for­dern. Wei­te­re Vor­schlä­ge: geben, kau­fen, mit­tei­len, schen­ken, schrei­ben, sin­gen, wün­schen, ver­kau­fen

C. Zu­satz­auf­ga­ben

Z 1. zu Auf­ga­be 4 **

  1. Un­ter­su­che, wel­che Rei­hen­fol­ge der Ob­jek­te im Mit­tel­feld als nor­mal und un­auf­fäl­lig emp­fun­den wird. Du kannst deine ei­ge­nen oder die Bei­spiel­sät­ze aus dem Text ver­wen­den.
  2. Än­dert sich diese Regel, wenn man die Ob­jek­te durch Pro­no­men („er“ statt „der Zwerg“) er­setzt? For­mu­lie­re einen Er­geb­nis­satz.
  3. Wie ist es, wenn nur ein Ob­jekt durch ein Pro­no­men er­setzt wird?

Z 2. nach Auf­ga­be 4 ***

  1. Über­le­ge, ob es auch Ver­ben gibt, die zwei Dativ- oder zwei Ak­ku­sa­tiv-Ob­jek­te for­dern.
  2. Was hältst du von der Be­haup­tung: Sind zwei Ob­jek­te in einem Satz im Spiel, dann be­zeich­net das Dativ-Ob­jekt in der Regel einen Emp­fän­ger von etwas und das Ak­ku­sa­tiv-Ob­jekt das­je­ni­ge, was er emp­fängt? Dis­ku­tie­re.

Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Die Rek­ti­on der Prä­di­ka­te ist eng mit der Va­lenz (vgl. Bau­stein 1.1.) ver­schränkt. Wich­tig ist, dass die Un­ter­su­chung von Ob­jek­ten nicht zu blo­ßem Be­nen­nen de­ge­ne­riert, son­dern das funk­tio­na­le Zu­sam­men­spiel im Satz vor Augen bringt; daher wird auch hier auf die Fra­ge­me­tho­de ver­zich­tet. Die Pro­gres­si­on ver­läuft über die An­bin­dung ans Mär­chen; Auf­ga­be 2 schließt an das Atom­mo­dell aus Bau­stein 1 an, um die Quer­ver­bin­dung zur Va­lenz in­tui­tiv her­zu­stel­len. Die Ka­sus­be­stim­mung re­kur­riert auf die Form­ta­bel­len des vor­he­ri­gen Bau­steins. Über ana­ly­ti­sche An­wen­dung wird zum Schrei­ben mit Fokus auf dem Wort­schatz ge­führt. Eine ver­tie­fen­de Übung im An­schluss an diese Ein­füh­rung wird nicht aus­ge­führt, was nicht heißt, dass sie sinn­los wäre. Der schwie­ri­ge­re Fall des Prä­po­si­tio­nal­ob­jekts wird hier noch nicht ein­ge­führt, er kann spä­ter als Ver­tie­fung be­han­delt wer­den (vgl. Bau­stein 8.2.).

Vor­aus­set­zun­gen

Prä­di­kat und Satz­klam­mer (B. 1.1., 1.2), Satz­glie­der (B. 2.1.), Kasus (B. 5.1.)

Zu ein­zel­nen Auf­ga­ben

  • Zu Auf­ga­be Z 1: Diese Ab­fol­ge­fra­gen spie­len im DaZ- und DaF-Un­ter­richt eine grö­ße­re Rolle als im re­gu­lä­ren Un­ter­richt. Sind Kin­der in der Klas­se, deren Erst­spra­che nicht Deutsch ist, ist hier eine Tan­demar­beit mit einem Mut­ter­sprach­ler sinn­voll – und zwar durch­aus nicht un­be­dingt als Ein­bahn­stra­ße, denn DaZ-Kin­der ver­fü­gen u.U. hier sogar über de­kla­ra­ti­ves Wis­sen.
  • Zu Auf­ga­be Z 2: Die Auf­ga­be zielt auf die Funk­ti­on von Kasus. Sie ver­langt al­ler­dings eine hohe Abs­trak­ti­ons­leis­tung und ist des­halb als Zu­satz aus­ge­wie­sen.

Bil­dungs­plan­be­zug

Zen­tra­ler Stan­dard:

3.​1.​2.​1.(1) die zen­tra­le Be­deu­tung des Prä­di­kats für den Satz er­läu­tern und Art und An­zahl der vom Prä­di­kat ab­hän­gi­gen Satz­glie­der (Ob­jekt) sowie den Kasus der Ob­jek­te un­ter­su­chen und be­stim­men;

3.​1.​2.​1.(14) Genus und Nu­me­rus be­stim­men und si­cher ver­wen­den; in ein­fa­chen Satz­zu­sam­men­hän­gen alle Kasus be­stim­men

Wich­ti­ge ver­zahn­te Stan­dards

all­ge­mein

2.2.(1) Texte kon­zi­pie­ren

3.​1.​2.​1.(8) ein­fa­che For­men der Text­ko­hä­renz in­ner­halb eines Tex­tes er­klä­ren

Aufg. 3, 4

2.2.(10) einen dif­fe­ren­zier­ten Wort­schatz ver­wen­den

 

Kasus und Ob­jek­te: Her­un­ter­la­den [pdf] [719 KB]