4. Medien im Deutschunterricht: Unterrichtsideen und Aufgaben

4.3.4 Lernaufgabe 4

Schulbuch-Bezug: deutsch.ideen 1, S. 57
Kompetenz im Schulbuch: 8 I (Medien gestalten): Texte zu Bildern gestalten
Ergänzte Kompetenzen:

8 III, IV (Medien gestalten): Gestaltungsentscheidungen erläutern und begründen
12 (Medien verstehen): Einfache Text-Bild-Zusammenhänge benennen und erläutern

A Vorwissen
Fertige zwei Mindmaps (☼ ) an zu den Themen „Was ich beim schriftlichen Erzählen beachten muss“ und „Wie ich ein Bild beschreibe“. Benutze dazu ein separates Blatt, das du an diese Aufgabenblätter anheftest..

B Aufgaben

1. EA: Betrachte das Bild „Spielende Kinder am Wasser“ von August Macke im Buch (deutsch.ideen 1) auf S. 57. Notiere stichwortartig, was dir spontan zu dem Bild einfällt.

2. PA: Vergleicht eure Ergebnisse. Untersucht nun gemeinsam die Farben, den Gegensatz zwischen hellen und dunklen Stellen im Bild und die Gesichter der Kinder (☼ ). Notiert eure Beobachtungen stichwortartig:

1. Farben:

2. Gegensatz zwischen hellen und dunklen Stellen:

3. Gesichter:

3. EA: Notiere stichwortartig, welche Geräusche, Gerüche und Empfindungen zu den Farben im Bild passen.
4. EA: Schreibe nun eine Geschichte, die dem Bild entspricht. Integriere dabei die in Aufgabe 3 gefundenen Geräusche, Gerüche und Empfindungen.
5. PA: Lest euch gegenseitig eure Geschichten vor und tauscht dann eure Hefte. Notiert anschließend stichwortartig, wie euer Partner seine Geschichte gestaltet hat (☼), ohne die Geschichte zu bewerten. Benutzt dazu die linke Spalte der Tabelle:

Wie ist die Geschichte gestaltet?	Warum habe ich sie so (und nicht anders) gestaltet?

6. EA: Tauscht erneut eure Hefte. Ergänzt die Aufschriebe eures Partners über das Wie der Gestaltung mit eigenen Beobachtungen (linke Tabellenspalte). Haltet dann in der rechten Spalte in obiger Tabelle stichwortartig die Gründe für eure Gestaltung fest („Warum habe ich sie so (und nicht anders) gestaltet?“.
7. GA: Bildet Dreiergruppen und lest euch gegenseitig eure Geschichten vor.
Sprecht nach dem Vortrag jeder Geschichte darüber, (a) wie der Text gestaltet ist, (b) welche Gründe für oder gegen diese Gestaltung sprechen und (c) welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede euch zwischen euren Geschichten und August Mackes Bild „Spielende Kinder am Wasser“ auffallen. Wählt eine eurer Geschichten für den Vortrag vor der ganzen Klasse aus.

C Hilfestellungen

• Zum Vorwissen: Erläuterungen zu einer Mindmap findest du im Buch (deutsch.ideen 1) auf S. 181 und S. 311.
• Zu Aufgabe 2:
  • Farben: Sieh dir vor allem an, wie blau, weiß und rot verwendet werden.
  • Gegensatz zwischen hellen und dunklen Stellen: Prüfe vor allem, welche Stellen im Bild eher hell und welche eher dunkel gemalt sind. Kannst du erklären, warum Macke gerade diese Stellen hell oder dunkel gemalt hat?
  • Gesichter: Wie sind die Gesichter gestaltet? Kannst du den Gesichtsausdruck der Kinder erkennen?
• Zu Aufgabe 5: Gestalten: Wertvolle Hinweise darauf, was du beim Erzählen beachten musst, d.h. wie du deine Erzählung gestaltest, findest du im Kapitel Erzählen auf S. 295/296 im Buch (deutsch.ideen 1).
  Beantworte insbesondere folgende Fragen:
  • Verwendest du das richtige Tempus (Präteritum)?
• Gibt dein Text Hinweise auf die W-Fragen ?
• Hast du vielfältige Sinneseindrücke in deinen Text integriert?
• Sind in deiner Geschichte ein deutlich erkennbarer Anfang , ein Höhepunkt und ein Schluss vorhanden (Aufbau)?
• Baust du Spannung auf, ist der Höhepunkt anschaulich gestaltet?
• Verwendest du zahlreiche ausdrucksstarke Verben, Adjektive und Nomen ?

D Zusatzaufgaben

Zu Aufgabe 1 oder 6 (EA): Wenn noch kein(e) Mitschüler(in) für die PA/GA verfügbar ist, bearbeite folgende Aufgabe: Untersuche, wie August Macke in seinem Bild „Spielende Kinder am Wasser“ die Natur darstellt (Formen, Art der Pinselstriche etc.) und halte deine Gedanken schriftlich fest.

E Lernnachweis

Bündele die Stichworte aus den Aufgaben 5 und 6 über die Gestaltung und deren Begründung in einem zusammenhängenden Text. Beschreibe anschließend in einem zweiten Teil – ebenfalls in einem zusammenhängenden Text – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen deiner Geschichte und August Mackes Bild „Spielende Kinder am Wasser“ (vgl. Aufgabe 7). Hefte diese beiden Texte zusammen mit deiner Erzählung in deinem Lernportfolio ab.

Lernnachweis begonnen am:	Beendet am:
Rückmeldung Lehrerin / Lehrer:

F Beobachtungsbögen

a) Fachwissen

Markiere in der Spalte „Selbsteinschätzung“, ob du die jeweilige Fähigkeit bereits gut beherrschst (+) oder noch daran arbeiten musst (-). Bitte dann deine(n) Lehrer(in) oder eine(n) Mitschüler(in), die Spalte „Fremdeinschätzung“ in gleicher Weise auszufüllen.

b) Arbeitsverhalten

Vgl. Lernaufgabe 1

c) Sozialverhalten

Vgl. Lernaufgabe 1

G Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

• Zu August Mackes „Spielende Kinder am Wasser:
  • Idyllische, aber wild wuchernde, üppige Naturwelt, keine Zivilisation (abgesehen von dem Boot): Bäume, Wasser, Licht, Lichtreflexe, Schatten, Farben
  • Farbigkeit:
    • Sehr kräftige Farben, satte Tönungen, breiter Strich, klare Formen (z.B. Dreieck rechts unten), starke Kontraste.
    • Blautöne in der Kleidung der beiden Jungen bilden Kontrast zum hellen Bildhintergrund (Wasser) und heben die Jungen stark hervor.
    • Die beiden Mädchen links im Bild werden durch weiße Kleider vor einem dunkleren Hintergrund hervorgehoben, das Mädchen in der Bildmitte stellt durch das blaue Kleid eine Verbindung zu den Jungen her.
    • Beherrscht wird die Bildmitte und die rechte untere Bildhälfte durch das weiße, nach rechts unten sich ins Grünliche verdunkelnde Wasser.
    • Das knallrote Boot sticht ebenfalls aus dem Weiß des Wassers hervor.
  • Rechte vs. linke Bildhälfte:
    • Kontrast Licht – Schatten.
    • Regungslosigkeit der Mädchen – Dynamische Bewegung der Jungen.
    • Körper der Mädchen senkrecht – Körper der Jungen diagonal.
  • Gesichter reine Fläche → Entindividualisierung, Augenmerk auf Gestalt als Ganzes, Körperhaltung, Bewegung.
  • Topos der Malerei der Niederlande: Kontrast zwischen der Außenwelt zugewandter männlicher und dem Häuslichen zugewandter weiblicher Welt.
  • Evtl. Hinweis auf den Ersten Weltkrieg: Herbeisehnen des „Abenteuers“ auch bei Macke, der nach acht Wochen in Frankreich getötet wird.
• Aufgabe 7: Die Aufgaben (a) und (b) beziehen sich explizit auf Kompetenz 8 des Bildungsplans 2016, Aufgabe (c) auf Kompetenz 12 (einfache Text-Bild-Zusammenhänge benennen und erläutern).
  Wichtig ist, dass einige Erzählungen im Plenum vorgestellt werden und dass gemeinsam über die Gestaltung und die jeweiligen Begründungen der Gestaltungsentscheidungen gesprochen wird. Eventuell kann am Ende eine Regel für das Erzählen nach Bildvorlagen formuliert werden.
  Es sollte dabei deutlich werden, dass nicht jede Erzählung gleich aufgebaut ist und gegebenenfalls auch von typischen schulischen Schemata abweichen kann. Die Beobachtungen der SuS müssen auch nicht zwangsläufig auf das ganze Bild bezogen sein, sondern können auch von einzelnen Bilddetails ausgehen. Das heißt: Die Texte dürfen individuell gestaltet sein; entscheidend ist hier, ob die Gestaltung vom Bild aus zu begründen ist. Im Fokus dieser Aufgabe steht also eher individuelle Kreativität als Konformität.

Vorwissen : Schriftliches Erzählen, Bildbeschreibung Differenzierung : durch Zusatzaufgaben (zeitlich), durch EA Individualisierung : eigene Erzählung Kooperation : Durch PA und GA Lernnachweis : Zusammenfassen und Verschriftlichen der Arbeitsergebnisse (Aufgaben 5 bis 7) Bewertungsbogen : Selbst- oder Fremdeinschätzung (Mitschülerinnen / Mitschüler oder Lehrerinnen und Lehrer) Material : Schulbuch: deutsch.ideen 1, evtl. OHP-Folie des Fotos (S. 57)

 

 

Erläuterungen:

Piktogramm	Bedeutung
	Im Aufgabenteil (B): Zu dieser Aufgabe gibt es eine Hilfestellung
	Im Aufgabenteil (B): Zu dieser Aufgabe gibt es eine Zusatzaufgabe
	Markiert den Beginn der Hilfestellung(en) (C)
	Markiert den Beginn der Zusatzaufgabe(n) (D)

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