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2.1.4 Zen­tra­le Aus­sa­gen über „Me­di­en“

2.​1.​4.​1 BP 1994

  • In den „Grund­la­gen“ des Er­zie­hungs- und Bil­dungs­auf­trags wird unter der Über­schrift „The­men mit be­son­de­rer ge­sell­schaft­li­cher und er­zie­he­ri­scher Re­le­vanz“ „die Fä­hig­keit zum Um­gang mit Frei­zeit und zur sinn­vol­len Nut­zung der Me­di­en“ (S. 10) ge­nannt.
  • Zur Funk­ti­on des Fachs Deutsch heißt es wei­ter unten im Er­zie­hungs- und Bil­dungs­auf­trag: „Neben li­te­ra­ri­schen Wer­ken wer­den auf allen Klas­sen­stu­fen an­de­re Text­ar­ten und Me­di­en in den Un­ter­richt ein­be­zo­gen. Dabei ge­win­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten, die ihnen den selb­stän­di­gen und kri­ti­schen Um­gang mit dem An­ge­bot der Me­di­en er­mög­li­chen.“ (S. 18)

2.​1.​4.​2 BP 2004

  • In den „Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb“ wird auf „Me­di­en“ in den Be­rei­chen „Ganz­heit­li­che Per­sön­lich­keits­bil­dung“ (S. 76), „Kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz“, „Schreib­kom­pe­tenz“ (ebd.), „Le­se­kom­pe­tenz“ (ebd.) und „Sprach­re­fle­xi­on“ (S. 77) Bezug ge­nom­men.
  • In­ter­es­san­ter­wei­se wird in den Ab­schnit­ten „Sprach­kom­pe­tenz“ und „Kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz“ nicht auf das Thema „Me­di­en“ ein­ge­gan­gen, dafür wird aber der Be­reich der „Me­di­en­kom­pe­tenz“ extra aus­ge­wie­sen:
    „Der Um­gang mit me­di­al auf­be­rei­te­ten Tex­ten er­öff­net den Schü­lern er­wei­ter­te Mög­lich­kei­ten des Wahr­neh­mens, Ver­ste­hens und Ge­stal­tens. Sie ent­wi­ckeln ihre Fä­hig­kei­ten, an einem we­sent­li­chen Be­reich des mo­der­nen Le­bens ei­gen­stän­dig und re­flek­tiert teil­zu­neh­men und die An­ge­bo­te der Me­di­en sach­ge­recht und sinn­voll zu nut­zen. So­wohl in der ana­ly­ti­schen als auch pro­duk­ti­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit Me­di­en er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, dass Me­di­en­pro­duk­te Er­geb­nis eines Ge­stal­tungs­pro­zes­ses sind. Das ver­setzt sie in die Lage, deren Wir­kung und Ein­fluss kri­tisch ein­zu­schät­zen und be­fä­higt sie zu einem so­zi­al ver­ant­wort­li­chen, auch krea­ti­ven Um­gang mit ihnen.“ (S. 77)

2.​1.​4.​3 BP 2016

  • In Ka­pi­tel „1.1 Bil­dungs­wert des Fa­ches Deutsch“ der „Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb“ wer­den „Me­di­en“ mehr­fach er­wähnt, in Ka­pi­tel „1.2 Kom­pe­ten­zen“ ist ein ei­ge­ner Ab­schnitt über „Me­di­en“ ent­hal­ten: „Die zu­neh­men­de Kom­ple­xi­tät un­se­rer mul­ti­me­di­al ge­präg­ten Ge­sell­schaft macht Me­di­en­bil­dung zu einer wich­ti­gen Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­ti­on und somit zu einem Kern­be­reich schu­li­scher Bil­dung. Me­di­en sind ein ele­men­ta­rer Teil der Le­bens­welt von Schü­le­rin­nen und Schü­lern, der ihr Selbst- und Welt­ver­hält­nis und damit ihre Iden­ti­tät nach­hal­tig be­ein­flusst. Ge­ra­de weil die­ser Ein­fluss ste­tig wächst, kommt der Schu­le die zen­tra­le Auf­ga­be zu, die Me­di­en­kom­pe­tenz der Schü­le­rin­nen und Schü­ler wei­ter zu ent­wi­ckeln und ihnen damit einen re­flek­tier­ten Um­gang mit un­ter­schied­lichs­ten Me­di­en­for­ma­ten zu er­mög­li­chen. Dies be­deu­tet, die kom­mu­ni­ka­ti­ven, pro­duk­ti­ven und krea­ti­ven Mög­lich­kei­ten me­dia­ler An­ge­bo­te kon­struk­tiv ein­zu­set­zen, so­wohl für die ei­ge­ne Ent­wick­lung als auch in der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit an­de­ren; an­de­rer­seits be­deu­tet dies aber auch, auf der Basis ana­ly­ti­scher Dis­tan­zie­rung ein Be­wusst­sein für die ma­ni­pu­la­ti­ve Kraft von Me­di­en und deren Aus­wir­kun­gen aus­zu­bil­den. Der Deutsch­un­ter­richt ver­mit­telt dabei das me­tho­di­sche In­stru­men­ta­ri­um, die Stra­te­gi­en und Ar­beits­tech­ni­ken wie auch die er­for­der­li­chen Kennt­nis­se, damit die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Texte un­ter­schied­li­cher me­dia­ler Form ver­ste­hen und nut­zen, ana­ly­sie­ren, in­ter­pre­tie­ren und pro­ble­ma­ti­sie­ren kön­nen. Im Vor­der­grund steht der ziel­ge­rich­te­te und kri­tisch prü­fen­de Um­gang mit In­for­ma­tio­nen, aber auch die Wahr­neh­mung vi­su­el­ler, au­dio­vi­su­el­ler und au­di­tiver Texte in ihrer äs­the­ti­schen Ge­stal­tung. Ein er­wei­ter­ter Text­be­griff bil­det dafür die Grund­la­ge. Die För­de­rung von Me­di­en­kom­pe­tenz steht damit in einem di­rek­ten Zu­sam­men­hang mit der För­de­rung von Le­se­kom­pe­tenz.“ (S. 6 f.)
  • Spä­ter heißt es in Ka­pi­tel „1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se“: „Deutsch­un­ter­richt ist in­te­gra­ti­ver Un­ter­richt, die Ver­knüp­fung der un­ter­schied­li­chen Kom­pe­tenz­be­rei­che Basis jeder ge­lin­gen­den Un­ter­richts­pra­xis. Be­son­ders der Be­reich ‚Texte und Me­di­en‘ ist in­te­gra­tiv zu ver­ste­hen: Der er­wei­ter­te Text­be­griff ver­bin­det Texte und an­de­re Me­di­en und för­dert damit eine me­di­al in­te­grier­te Le­se­kom­pe­tenz. Dar­aus er­gibt sich für die Un­ter­richts­pra­xis eine enge Ver­zah­nung der drei Teil­be­rei­che li­te­ra­ri­sche Texte, Sach- und Ge­brauchs­tex­te und Me­di­en. Die im Teil­be­reich ‚Me­di­en‘ auf­ge­führ­ten Stan­dards sind in der Un­ter­richts­pra­xis eng mit denen der ‚Li­te­ra­ri­schen Texte‘ und der ‚Sach- und Ge­brauchs­tex­te‘ ver­bun­den und er­gän­zen sich ge­gen­sei­tig.“ (S. 8)

Wei­ter zu Me­di­en in den Bil­dungs­plä­nen: Ver­gleich der Lern­ziel­for­mu­lie­run­gen