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Baustein 3.7.2 „Ich kann es gerade nicht finden…“– Modalverben

A. Aufgaben und Erläuterungen

Handy weg

„Kannst du jetzt endlich kommen?“. O Mann, Mama muss schon wieder Stress machen … „Ich muss noch schnell mein Handy suchen. Ich kann es nicht finden.“ „Warum willst du es denn mitnehmen? Du darfst es ohnehin nicht verwenden in der Schule.“ „Mama! Das kannst du einfach nicht verstehen. Jedenfalls möchte ich es unbedingt mitnehmen. Das kann ich dir jetzt nicht erklären, echt.“ „Du willst es mir wohl nicht erklären. Jedenfalls möchte ich jetzt nicht mehr länger warten auf den Herrn Sohn (das Fräulein Tochter). Und ich kann auch gar nicht mehr warten. Ich muss jetzt wirklich los!“ „Bei dir darf man auch keine zwei Sekunden suchen!“

Aufgabe 1 *

  1. Lest den Dialog mit verteilten Rollen. Gestaltet den Vortrag möglichst ausdrucksstark.
  2. Wie beurteilt ihr das Verhalten der beiden?

Aufgabe 2 *

  1. Unterstreiche die Prädikate in diesen Sätzen.
  2. Versuche herauszufinden, was all diesen Sätzen gemeinsam ist.

Aufgabe 3 *

Der finite Prädikatsteil in der linken Satzklammer besteht hier aus sogenannten Modalverben (z.B. können, mögen). Es gibt insgesamt sechs Modalverben, die alle im Text vorkommen. Suche sie und trage einen Beispielsatz in die folgende Satzklammertabelle ein. Notiere das Modalverb jeweils im Infinitiv in der vorletzten Spalte und achte darauf, dass es zur Merkregel in der letzten Spalte passt.

Satzklammertabelle

Die Modalklammer

Satzklammertabelle

Modalverben und Wirklichkeit

Hilfe

Aufgabe 4 PA **

  1. Was drückt das Modalverb im Text jeweils aus? Notiere zu jedem Satz ein passendes Nomen (z.B. Wunsch , …)
  2. Formuliere zu einigen Sätzen des Textes einen Satz mit möglichst gegenteiliger Aussage. Verwende dazu ein anderes Modalverb (Verneinungen sind erlaubt).

Sprechblasen Ein Satz mit Modalverben sagt nichts darüber aus, ob etwas tatsächlich der Fall ist. Modalverben formulieren die Einstellungen des Sprechers: Wünsche, Vorschriften, Erlaubnisse usw.

Aufgabe 5

  1. Trage alle sechs Modalverben in das folgende Raster ein.
    Raster Modalverben
  2. Carolin liegt auf ihrem Bett und starrt Löcher in die Luft. Da kommt ihr Vater in Zimmer. „Du sollst doch deine Hausaufgaben machen.“ – „Ja-a.“ – „So, du möchtest also keine Hausaufgaben machen.“ – „…
    Setze den Dialog fort. Verwende dabei möglichst viele verschiedene Modalverben sinnvoll. Fällt dir ein witziges Ende ein?
  3. Zusatz Notiere, welche Funktion die Modalverben jeweils in deinem Text aus b) haben.

B. Hilfestellungen

  • zu Aufgabe 4: Möglichkeiten sind: Wunsch, Vorhaben, Erlaubnis, Möglichkeit, zu etwas in der Lage sein, Verpflichtung, Zwang, …
  • Es gibt u.U. mehrere Möglichkeiten …

C. Lernnachweis

Schüler dürfen übers Wochenende Hausaufgaben machen. Schüler dürfen übers Wochenende keine Hausaufgaben machen.

  1. Formuliere diese beiden Sätze jeweils mit allen fünf weiteren Modalverben.
  2. Welche Aussage verbindet sich jeweils mit diesen Sätzen? Nenne zu jedem Satz ein passendes Stichwort.

Didaktische Hinweise

Dieser Baustein legt den Grundstein für eine Progressionslinie zur Modalität in verschiedenen Erscheinungsweisen (Konjunktive und Ersatzformen folgen in Kl. 7/8). Der Einstieg bei Modalverben bietet sich an, weil sie implizit von den Schülerinnen und Schülern in aller Regel schon verwendet werden – eine Ausnahme ist sicher das „mögen“ – und anhand der Formen der Klammerung gut explizit eingeführt werden können. Zudem ist die Zahl Modalverben sehr überschaubar. In ersten Ansätzen wird auch schon der spezifische Wirklichkeitsbezug thematisiert, um das wesentliche semantische Charakteristikum der Modalität sehr grundständig einzuführen. Das Phänomen wird wiederum ausgehend von einer Alltagsituation induktiv eingeführt. Verzahnt wird es mit Formen mündlichen Argumentierens (Aufg. 1), eigens Schreiben (Aufg. 5 b)

Voraussetzungen

Prädikat (B. 1.1.), Satzklammer (B. 1.2., 3.3., 6.1., 7.1.), Kongruenz (B. 2.2.), Partizip, Tempusformen, Passiv (B. 7.2.),

Zu einzelnen Aufgaben

  • Aufgabe 4: Die Aufgabe zielt induktiv auf die Semantik der Modalverben. Der Anspruch der Aufgabe evoziert u.U. Unsicherheit, daher wird eine Hilfestellung gegeben und eine kooperative Sozialform vorgeschlagen. Diese ist auch für den zweiten Teil der Aufgabe sinnvoll, ist es doch z.T. nicht ganz einfach, Modalverben zu negieren, so dass hier Diskussionsbedarf entsteht.

Bildungsplanbezug

Zentrale Standards:

Wichtige verzahnte Standards

allgemein

2.2.(1) Texte konzipieren

Aufg. 1

2.1.(12) Texte sinngebend und gestaltend vorlesen
3.1.1.1.(19) subjektive und kriteriengestützte Wertungen von literarischen Texten begründen

Aufg. 2

2.3.(3) Lesestrategien und Methoden der Texterschließung anwenden

Aufg. 4

3.1.2.1.(16) Wortbedeutungen im Bereich eines altersgerechten Wortschatzes mithilfe von Umschreibungen, Oberbegriffen und Wörtern gleicher oder gegensätzlicher Bedeutung klären

Aufg. 5

2.2.(10) einen differenzierten Wortschatz verwenden

Weitere Materialien

  • Karrasch, Günter: „Die können sollen, müssen wollen dürfen“. Modalverben in Sätzen , Praxis Deutsch 226 (2011), 46–52.

 

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Verschiedene Formen der Satzklammer: Herunterladen [pdf] [966 KB]