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Baustein 4 Differenzierende Aufgabenformate

6. Lernaufgabe Verschiedene Sichtweisen

Ich weiß, dass ich kein normales zehnjähriges Kind bin.“ (.............. )
„August ist die Sonne. Mom und Dad und ich sind die Planeten, die die Sonne umkreisen.“ (................ )
„Einige von den anderen sind tatsächlich zu mir gekommen und haben mich gefragt, warum ich so viel mit dem „Freak“ abhänge“.“ ( ...................)
„Im August bekamen meine Eltern diesen Anruf von Mr. Pomann, dem Leiter der Middle School.“ ( ..............)
„Als ich olivias kleinen bruder zum ersten mal treffe, haut mich, das muss ich zugeben, die überraschung total um.“ (.............. )
„Die Knollenlampe war ein Riesenhit beim Naturwissenschaftstag. Jack und ich haben eine Eins dafür gekriegt.“ (............. )
„Meine Eltern ließen sich in dem Sommer, bevor ich in die neunte Klasse kam, schei den.“ ( .............)
„Jedes Jahr machen die Fünftklässler der Beecher Prep eine Jahrgangsfahrt ... Die Leh rer haben uns schon das ganze Jahr darauf eingestimmt, also freuen sich alle Schüler im Jahrgang darauf – außer mir.“ ( ............. )

  1. Wer spricht in dem jeweiligen Zitat? Schreibe den Namen in die Klammer.
  2. Wir kennen nun also verschiedene ................................................
    Der Fachbegriff dafür lautet: EEEIKPPRSTV

    Sprechblase
  3. Warum wird die Geschichte von verschiedenen Personen erzählt, warum nicht nur von August, er ist doch die Hauptperson?
  4. Lies aufmerksam die folgende Textstelle durch. Justins Sicht der Dinge wird hier dargelegt, er ist der Ich-Erzähler – was unterscheidet Justins Kapitel von all den anderen Kapiteln?
  5. Unterstreiche alles, was uns Auskunft über die Stimmung und Gefühle der drei Jungs gibt. Wie würdest du ein solches Verhalten beschreiben? Versetze dich dann in einen der drei Jungs, also Julian, Henry oder Miles. Was geht in ihnen vor, während Justin mit ihnen spricht? Und danach? Schreibe ihre Gedanken auf.
„ ... ich warte seit ein, zwei minuten, als mir drei jungs auffallen, die aus der anderen richtung die straße heruntergelaufen kommen. sie marschieren direkt an dem le bensmittelladen vorbei, aber einer von ihnen schaut hinein und stößt die anderen zwei an, dann bleiben alle stehen und schauen hinein. ich merke, dass sie nichts gutes im schilde führen, wie sie sich so mit den ellbogen anstupsen und lachen. einer von ihnen hat jacks größe, aber die anderen zwei sehen viel größer aus, eher wie teenager. sie verstecken sich hinter dem obststand vor dem geschäft, und als jack herauskommt, schlurfen sie hinter ihm her und machen laute kotzgeräusche. jack dreht sich an der ecke lässig um, um zu sehen, wer sie sind, dann rennen sie weg, wobei sie einander fünf geben und lachen. kleine mistkerle.
jack überquert die straße , als wäre nichts passiert, stellt sich neben mich an die bushaltestelle und bläst eine kaugummiblase auf. freunde von dir?, sage ich schließlich. ha, sagt er. er versucht zu grinsen, aber ich merke, dass er aufgewühlt ist.
bloß so’n paar idioten aus meiner schule, sagt er. der eine heißt julian, und die anderen zwei sind seine zwei gorillas, henry und miles.
ärgern die dich oft so?
nein, so was haben die noch nie gemacht. in der schule würden sie sich das auch nicht trauen, weil man sie da gleich rausschmeißen würde. julian wohnt zwei blöcke weiter, war also wohl einfach pech, dass ich ihm über den weg gelaufen bin.
oh okay, ich nicke.
ist keine große sache, versichert er mir.
wir schauen beide automatisch die amesfort avenue herunter, um zu sehen, ob der bus kommt.
wir haben so eine art krieg, sagt er nach einer minute. als würde das alles erklären. dann holt er ein knittriges blatt papier aus einer jeans tasche und reicht es mir. ich falte es auseinander, es ist eine liste mit namen in drei spalten. er hat den ganzen jahrgang gegen mich aufgehetzt, sagt jack.
nicht den ganzen jahrgang, stelle ich fest und schaue auf die liste.
er legt nachrichten in mein schließfach, auf denen so was draufsteht wie: alle hassen dich.
du solltest deinen lehrern davon erzählen.
jack schaut mich an, als wäre ich nicht ganz dicht, und schüttelt den kopf.
na ja, zumindest hast du diese ganzen neutralen, sage ich und zeige auf die liste. wenn du die auf deine seite bekommst, gleicht sich die sache ein wenig aus.
ja, genau, das wird auch so was von passieren, sagt er sarkastisch.
warum nicht?
er wirft mir noch einen blick zu, als wäre ich wirklich der dümmste typ, mit dem er je mals gesprochen hat.
was? frage ich
er schüttelt den kopf, als wäre ich ein hoffnungsloser fall. sagen wir einfach, antwor tet er, ich bin mit jemandem befreundet, der nicht gerade der beliebteste junge der schule ist.
dann wird mir plötzlich klar, womit er nicht herausrücken will: august. all das liegt nur daran, dass er mit august befreundet ist. und er will es mir nicht erzählen, weil ich der freund von augusts schwester bin. ja, na klar, das ergibt doch sinn.
wir sehen, wie der bus die amesfort avenue entlanggefahren kommt.
na ja, zieh das einfach durch, sage ich zu ihm und gebe ihm das blatt zurück. die midd le school ist so ziemlich die schlimmste zeit, danach wird’s besser. das findet sich schon.
er zuckt mit den schultern und schiebt sich die liste zurück in die tasche
wir winken uns noch mal zu, als er in den bus steigt und ich schaue dem bus hinterher. als ich zwei blöcke weiter bei der u-bahn-station ankomme, sehe ich dieselben drei jungs vor dem bagelladen nebenan abhängen. sie lachen immer noch, tun so, als müssten sie gleich kotzen, führen sich auf, als wären sie irgendwelche gangmitglieder, kleine reiche jungs in teuren hautengen jeans, die auf dicke hose machen.
ich weiß nicht, was über mich kommt, aber ich nehme meine brille ab, stecke sie mir in die tasche und klemme mir meinen geigenkasten unter den arm, sodass die spitze seite nach vorn zeigt. ich gehe mit finsterem, bösem gesicht zu ihnen herüber. sie schau en mich an, und das gelächter erstirbt auf ihren lippen, als sie mich kommen sehen – ihre eiswaffeln hängen jetzt in schiefen winkeln.
ey, aufgepasst, legt euch nicht mit jack an, sage ich ganz langsam durch zusammengepresste zähne, und ich klinge orginal nach clint eastwood, eiskalt. kommt ihm noch einmal blöd, dann wird euch das sehr, sehr leid tun. und dann tippe ich noch mal effektvoll auf meinen geigenkasten.
kapiert?
sie nicken unisono, während ihnen das eis über die hände läuft.
gut. ich nicke undurchsichtig, und dann eile ich zur u-bahn, hinunter, immer zwei stufen auf einmal.“

  1. Und Jack? Jack liegt abends im Bett und kann nicht schlafen. Dauernd muss er an diese blöde Situation denken ... Schreibe seine Gedanken auf.
  2. Denk dir mit deinem Partner eine Situation aus, in der jemand blöd behandelt wird (im Bus, auf der Straße, in der Schule ...). Du reagierst genau so cool wie Justin (oder wie James Bond oder Clint Eastwood ...). Achte auf deinen Blick, auf den Gang, auf deine Gestik und Mimik. Achtung: Lachen verboten! Du gehst auf die andere Person zu und fixierst sie zunächst 7 Sekunden schweigend mit deinem eiskalten Blick!!! Dann sagst du ihr ein paar sehr klare Worte. Spielt eure Szene einem anderen Team vor, das euch eine Rückmeldung gibt und umgekehrt.

     

    Gang

    Mimik

    Gestik

    Blick

    Satz

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

 

  1. Kleine Testaufgabe zum Schluss: Füge im folgenden Text die passenden Fach begriffe ein:

ERZÄHLFORM – ICH-ERZÄHLER – AUTOR/IN - ERZÄHLPERSPEKTIVE
Die .................................. des Buches „Wunder“ heißt Raquel J. Palacio. Sie erzählt die Geschichte von einem Jungen, der einen genetischen Defekt hat und deshalb mit einem sehr merkwürdig aussehenden Kopf zur Welt kommt. Zunächst erzählt dieser Junge, August, was passiert, er ist der ................... und wir erfahren alles aus seiner Sicht. Doch wir als Leser lernen auch die...................................der anderen kennen. Es ist eine sehr abwechslungsreiche ......... und man versteht, dass es immer ver schiedene Wahrnehmungen einer Situation geben kann.

Lösung :

  1. August / Via / Summer / Jack / Justin / August / Miranda / August
  2. Perspektive, Sichtweise
  3. alle Wörter werden klein geschrieben, alles ist im Präsens (Gegenwart) erzählt, es gibt keine Anführungszeichen
  4. Unterstreichungen siehe Reader, S. 23f.

Bezug zum Bildungsplan

3. Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen
3.1.1 Texte und Medien
Texte erschließen

(1) unterschiedliche Lesetechniken (z.B. diagonal, selektiv, navigierend) und Methoden
der Texterschließung anwenden (z.B. markieren, Verständnisfragen formulieren);

Texte analysieren

(6) Fachbegriffe zur formalen Beschreibung von Texten verwenden: Autor, Erzähler, Erzählperspektive,
Erzählform, lyrisches Ich, Reim, Rhythmus, Metrum, sprachliche Bilder
(Vergleich, Metapher), Vers, Strophe, Dialog, Regieanweisung;
(7) einzelne sprachliche Gestaltungsmittel beschreiben und in einfachen Ansätzen auf ihre
Funktion hin untersuchen;

Texte interpretieren

(10) einfache Deutungsansätze entwickeln und formulieren;
(12) mit handlungs- und produktionsorientierten Verfahren ein plausibles Textverständnis
herausarbeiten (z.B. Texte weiterschreiben, Perspektivwechsel vornehmen und ausgestalten,
Texte szenisch umsetzen, Dialoge, Briefe, Tagebuchenträge und innere Monologe
verfassen, Texttransformationen vornehmen, Textvorträge ausgestalten);