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3. Medien im Deutschunterricht

Konzepte

Soll sich Deutschunterricht an den Kompetenzen des BP 2016 und den damit zusammenhängenden Leitperspektiven orientieren, stellt sich zunächst grundsätzlich die Frage, wie aus diesen institutionellen Vorgaben konkretes unterrichtliches Handeln erwachsen kann. Der BP 2016 betont ausdrücklich, dass Deutschunterricht „integrativer Unterricht“ ist, in dem die „unterschiedlichen Kompetenzbereiche“ miteinander verknüpft werden sollen (S. 8). Davon ausgehend sollten folgende Fragen für die Erstellung von Unterrichtsmaterialien maßgeblich sein:

  • Wie sollen „Medien“ als Lerngegenstand und Lernmittel in den Deutschunterricht integriert werden? Antworten auf diese Frage finden sich in Kapitel 3.1 (Unterrichtskonzeptionen).
  • Soll die Planung des Unterrichts von einer inhalts- oder prozessbezogenen Kompetenz, einem bestimmten Medium, einem Thema, der UE in einem Schulbuch oder einer Leitperspektive ausgehen? Antworten auf diese Frage finden sich in Kapitel 3.2 (Ausgangspunkte für die Unterrichtsplanung).

Bei der konkreten Ausarbeitung der Aufgabe sollte auch die Operatorenliste einbezogen werden, die am Ende des BP 2016 abgedruckt ist. Zudem können die „Anregungen zur Erstellung einer (Lern-)Aufgabe“ (vgl. Kapitel 3.3) berücksichtigt werden.

3.1 Unterrichtskonzeptionen

In der Deutschdidaktik werden im Wesentlichen vier Grundkonzepte zum Medienunterricht aufgeführt (Terminologie nach Frederking 2012, S. 93 ff.):

  1. (Medien-)Integrativer Deutschunterricht:
    Der Unterricht richtet sich primär an Printmedien aus, andere Medien werden im Sinne eines integrativen Deutschunterrichts in den Unterricht aufgenommen, wenn dies sinnvoll erscheint. Typische Schreib- und Aufsatzformen wie Nacherzählung, Inhaltsangabe, Beschreibung, Bericht, Protokoll, Stellungnahme, Erörterung oder Diskussion können sich auch auf Medienerfahrungen der SuS beziehen (vgl. ebd., S.94)
  2. Computerunterstützter Deutschunterricht:
    Der Computer wird in größerem Umfang in den Deutschunterricht eingebunden, wobei der Unterricht zuweilen stärker vom Lehrer gesteuert wird, in anderen Phasen die SuS eigenständig arbeiten. Das Ziel des Unterrichts besteht darin, dass sich SuS aktiv mit dem Unterrichtsgegenstand beschäftigen und handlungsorientiert, kooperativ und kommunikativ arbeiten (Jonas/Rose 2002, S.76, nach Frederking 2012, S.95).
  3. Intermedialer Deutschunterricht:
    Intermedialität meint die „Bezugnahme eines bestimmten medialen Produkts auf ein anderes mediales System bzw. auf ein diesem fremdmedialen System zugehöriges Produkt.“ (Rajewski 2002, S. 25, zitiert nach Frederking 2012, S.95). Im Unterricht wird deshalb auf (spezifisch mediale) Gemeinsamkeiten und Unterschiede z.B. zwischen einem Roman, einem darauf basierenden Hörspiel und/oder einer Romanverfilmung fokussiert.
  4. Symmedialer Deutschunterricht:
    Die verschiedenen ‚herkömmlichen‘ und ‚neuen‘ Medien werden in diesem Unterrichtskonzept nicht additiv nebeneinandergereiht, sondern konzeptionell im Unterrichtsprozess miteinander verzahnt, wodurch ein solcher Unterricht einen „besondere[n] Beitrag zur „synästhetischen Bildung“ (Frederking 2012, S.97) leisten kann.
    In symmedialem Deutschunterricht sind Lernformen wie ‚Blended Learning‘ (‚integriertes Lernen‘) oder ‚Flipped Classroom‘ denkbar, die zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten bieten: Beim ‚Blended Learning‘ wird analoges und digitales, schulisches und häusliches Lernen über eine Lernplattform (z.B. Moodle) miteinander verbunden, beim ‚Flipped Classroom‘ (‚umgedrehter Unterricht‘) eignen sich die SuS die Lerninhalte zu Hause (mithilfe des Computers) an, in der Schule wird das Wissen v.a. angewendet und geübt.

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