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Bil­dung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Bil­dung als Res­sour­ce

"Un­se­re Fä­hig­kei­ten und unser Wis­sen, unser Ein­falls­reich­tum und un­se­re Krea­ti­vi­tät sind die wich­tigs­te Res­sour­ce, die wir in Deutsch­land haben."

[Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler am 21.05.2006 in sei­ner Grund­satz­re­de zur Bil­dungs­po­li­tik]

Ang­sichts der un­be­strit­te­nen Be­deu­tung der Bil­dung und Aus­bil­dung im roh­stoff­ar­men Ex­port­land Deutsch­land, hat­ten die Ver­öf­fent­li­chun­gen der Er­geb­nis­se der ers­ten PISA-Tests ( P ro­gram­me for I nter­na­tio­nal S tu­dent A ssess­ment) (Pro­gramm zur in­ter­na­tio­na­len Schü­ler­be­wer­tung) die Be­deu­tung eines bil­dungs­po­li­ti­schen Sput­nik-Schocks.

Wähn­te man sich davor als aus­ge­stat­tet mit einem vor­bild­li­chen Bil­dungs­sys­tem, war das nun in Zwei­fel ge­zo­gen an­ge­sichts der wenig zu­frie­den­stel­len­den Per­for­mance deut­scher Schü­ler in in­ter­na­tio­na­len Ver­gleichs­tests.

Spä­tes­tens nun stell­te sich die Frage, wie sich die Qua­li­tät der deut­schen Schul­bil­dung mess­bar ver­bes­sern ließe.

Es ist evi­dent, dass eine Qua­li­täts­kon­trol­le nur am Un­ter­richts­er­geb­nis und dem Kom­pe­tenz­zu­wachs der SuS (Schü­le­rin­nen und Schü­ler) an­set­zen kann. Des­halb wurde im Bil­dungs­plan 2004 ein ra­di­ka­ler Per­spek­ti­ven­wech­sel voll­zo­gen. Nicht mehr der Un­ter­richt­sin­put stand im Fokus der Be­trach­tung, son­dern das Er­geb­nis des Un­ter­richts (Out­co­me, Out­put), der Kom­pe­tenz­zu­wachs der SuS. Die Pla­nung und Ge­stal­tung des Un­ter­richts soll seit­her kom­pe­tenz­ori­en­tiert er­fol­gen.

Was ist Bil­dung?

Der Be­griff Bil­dung ist nicht leicht de­fi­nier­bar und hat sich im Laufe der Ge­schich­te wei­ter­ent­wi­ckelt und in sei­ner Kon­no­ta­ti­on ver­än­dert.
Eine mo­der­ne Deu­tung sieht Bil­dung als ganz­heit­li­chen Pro­zess, der die Fä­hig­kei­ten eines Men­schen le­bens­lang ent­wi­ckelt.

Eine ein­fa­che, um­fas­sen­de De­fi­ni­ti­on:

"Bil­dung ist die Summe aller Kom­pe­ten­zen, die ein Mensch im Laufe sei­nes Le­bens er­wirbt."

Was ist na­tur­wis­sen­schaft­li­che Bil­dung?

Über die na­tur­wis­sen­schaft­li­che Bil­dung (→ Sci­en­ti­fic Li­ter­a­cy): Eine re­flek­tier­te Teil­ha­be an der mo­der­nen Welt ist ohne eine na­tur­wis­sen­schaft­li­che Grund­bil­dung nicht mög­lich. Natur wis­sen­schaft­li­cher Un­ter­richt und damit auch Che­mie­un­ter­richt soll sich stär­ker als bis­her auf eine na­tur­wis­sen­schaft­li­che Grund­bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler fo­kus­sie­ren.
Na­tur­wis­sen­schaft­li­che Grund­bil­dung ist mehr­di­men­sio­nal an­ge­legt. Sie um­fasst neben ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten auch nicht­ko­gni­ti­ve Di­men­sio­nen wie In­ter­es­se, Mo­ti­va­ti­on, Neu­gier­de und Er­stau­nen, die in An­leh­nung an Nor­ris & Phil­lips [ 2 ] nicht ohne Wei­te­res über­prüf­bar sind. Über­prüf­ba­re Di­men­sio­nen da­ge­gen sind in der nach­fol­gen­den Ta­bel­le auf­ge­führt:

Di­men­sio­nen von Sci­en­ti­fic Li­ter­a­cy

  1. Das Wesen der Na­tur­wis­sen­schaf­ten be­schrei­ben und von an­de­ren Wis­sen­schaf­ten ab­gren­zen kön­nen.
  2. Die Fä­hig­keit be­sit­zen, na­tur­wis­sen­schaft­li­che Fra­gen zu er­ken­nen und zu for­mu­lie­ren.
  3. Die Fä­hig­keit be­sit­zen, na­tur­wis­sen­schaft­li­ches Wis­sen zum Pro­blem­lö­sen zu nut­zen.
  4. Wis­sen be­sit­zen, um auf in­tel­li­gen­te Art und Weise an na­tur­wis­sen­schaft­lich mo­ti­vier­ten ge­sell­schaft­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen zu par­ti­zi­pie­ren .
  5. Na­tur­wis­sen­schaf­ten kri­tisch re­flek­tie­ren und mit na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Ex­per­ti­se um­ge­hen kön­nen.

In An­leh­nung an Nor­ris & Phil­lips 2003 [ 2 ]

Leh­rer als Bil­dungs­ver­mitt­ler

Die Bil­dung der Men­schen ist die wich­tigs­te Res­sour­ce un­se­res Lan­des!

Aber, Bil­dung ist keine Res­sour­ce, die ohne Zutun vor­han­den ist. Na­tür­lich vor­han­den ist als "Roh­stoff" die Be­ga­bung der Men­schen. Bil­dung selbst ent­steht in einem le­bens­lan­gen Pro­zess, an dem neben vie­len an­de­ren Men­schen die pro­fes­sio­nel­len Bil­dungs­ver­mitt­ler, die Leh­re­rin­nen und Leh­rer einen zen­tra­len An­teil haben. Der Beruf des Leh­rers ge­hört damit zu den wich­tigs­ten Be­ru­fen un­se­rer Ge­sell­schaft. Grund genug stolz zu sein auf die­sen Beruf!
Merk­wür­dig genug, dass die Be­deu­tung die­ses Be­ru­fes nicht immer die ver­dien­te öf­fent­li­che An­er­ken­nung er­fährt.
Wich­tig ist, dass uns Leh­rern selbst die Be­deu­tung un­se­res Be­ru­fes klar bleibt und dass wir ihn selbst­be­wusst und pro­fes­sio­nell aus­üben!

Kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Che­mie­un­ter­richt - eine Ein­füh­rung:
Her­un­ter­la­den [pdf] [718 KB]