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Schü­ler­auf­sät­ze zum Thema

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

„Er­leb­nis­se aus Sicht eines Stoff­teil­chens“

1. Eine Stoff­por­ti­on wird zum Schmel­zen ge­bracht

von Elke

Hallo!
Ich sitze hier, so­viel ich weiß bei einem ge­wis­sen Herrn XY in einem so ge­nann­ten Vor­be­rei­tungs­zim­mer in einer Schu­le. Ich weiß nicht, was er mit mir und mei­nen Freun­den vor­hat. Er hat nur ge­sagt, dass er was mit dem Wachs ma­chen will, und ich bin Wachs. Oh, oh, jetzt kommt er. Er schiebt mich auf sei­nen Ser­vier­wa­gen in ein an­de­res Zim­mer. Da sit­zen ja voll viele Leute. Und die gu­cken so blöd. Haben die noch nie Wachs ge­se­hen? Jetzt fängt er ir­gend­was zu reden an. Wieso zeigt er denn immer auf uns? Plötz­lich kommt er auf uns zu, nimmt uns hoch und stellt uns auf ir­gend so ein Ge­stell. Nun wird es warm. End­lich wer­den wir mal wie­der ge­schmol­zen. Das ge­fällt mir voll gut, weil man da mal wie­der an­de­re Nach­barn be­kommt, und es wird so schön warm. Ah, jetzt fängt es hier voll an zu wa­ckeln. Die unter mir schwim­men schon. Autsch, jetzt schwim­me ich auch. Ich gehe jetzt, glau­be ich, mal Pau­li­ne su­chen, vor dem letz­ten Schmel­zen war sie meine Nach­ba­rin und sie ist sehr nett. Hof­fent­lich finde ich sie, bevor wir er­star­ren.

7. Eine Stoff­por­ti­on re­sub­li­miert (2. Ver­si­on) Ge­füh­le eines klei­nen Teil­chens wäh­rend einer Re­sub­li­mie­rung

von Luisa

Hallo!
Ich bin ein win­zig klei­nes Teil­chen, das du nur mit Hilfe eines Ras­ter­tun­nel­mi­kro­skops sehen kannst. Ich bin ein Teil­chen des Was­sers.
Ich be­fin­de mich kurz vor der Um­wand­lung von Gas, also wenn ich durch viel Hitze in die At­mo­sphä­re auf­ge­stie­gen bin, zu Eis.
Wenn ich da oben in der Luft her­um­schwir­re, geht es mir sehr gut. Ich habe genug Platz, um mich mit mei­nen hohen Ge­schwin­dig­kei­ten frei zu ent­fal­ten. In die­sem Zu­stand ist es üb­lich, dass keine Ord­nung vor­han­den ist, und ich muss mich auch nicht an an­de­re Teil­chen bin­den. Das ist das Leben als Teil­chen.
Aber, was ist das? Alle Teil­chen kom­men schlag­ar­tig auf mich zu und um­drän­gen mich. Bin ich jetzt ein Star unter den Teil­chen mit mei­nen Fans? O nein, wenn ich ein Star wäre, wür­den nicht fast alle Teil­chen um Hilfe rufen. Auf­ge­regt jage ich in der Ge­gend umher und frage ein klei­nes Teil­chen vol­ler Panik: „Du, klei­nes Teil­chen, warum wird denn alles so eng, und warum be­kom­men denn alle so eine Panik?“ Aber lei­der ist die­ses Teil­chen ge­nau­so auf­ge­regt wie ich. Ich habe es ein­fach ste­hen las­sen und bin zu den um­lie­gen­den Teil­chen ge­rannt und habe diese ge­fragt. Doch kei­ner konn­te mir eine Ant­wort geben. Ich hatte es schon auf­ge­ge­ben und fing an zu schrei­en. Ich schrie aus Hal­ses­kräf­ten. Wäh­rend ich so da stand, von all den an­de­ren Teil­chen um­drängt, bekam ich einen kräf­ti­gen Schlag auf die Schul­ter. So­fort dreh­te ich mich um, und was sehe ich da? Ein klei­nes, altes Teil­chen mit einem Stock in der Hand und einem Bu­ckel. Die­ses Teil­chen fing an, mich zu be­schimp­fen, wes­halb ich denn so schreie. Nun muss­te ich sogar noch lau­ter schrei­en, um ihm eine Ant­wort zu geben. „Ich habe doch nur Angst, weil alles so eng ge­wor­den ist!“ Auf der Stel­le war das Teil­chen still und sah mich ver­wun­dert an. Dann fing es sogar an zu la­chen, und unter Trä­nen ant­wor­te­te es mir, dass die­ses Ge­fühl ganz nor­mal sei, wenn aus Gas auf ein­mal Eis werde.

 „Was, wir wer­den Eis?“, frag­te ich das alte Teil­chen. „Ja, das wird sich in dei­nem Teil­chen­le­ben noch oft wie­der­ho­len“, ant­wor­te­te es mit Trä­nen in den Augen. „Du musst dich lang­sam daran ge­wöh­nen!“
Mir fiel ein Stein vom Her­zen, und mit ge­nau­so einem Lä­cheln, wie es das alte Teil­chen hatte, ließ ich diese Pro­ze­dur über mich er­ge­hen.

9. Eine Flüs­sig­keit löst sich in einem Lö­se­mit­tel - Die Ein­dring­lin­ge

von Mi­chae­la

Ich, ein klei­nes Teil­chen, rase mit sehr hoher Ge­schwin­dig­keit durch meine gleich aus­se­hen­den Nach­barn. Sehr oft sto­ßen wir an­ein­an­der. Plötz­lich kom­men uns grö­ße­re, mir nicht be­kann­te Teil­chen ent­ge­gen. Doch wir sind klei­ner und wen­di­ger. Ich dräng­le mich durch sie hin­durch. So geht das kurz wei­ter. Doch schon bald ist mir meine bis­her be­kann­te Um­welt fremd. Ich fühle mich sehr, sehr fremd. Meine gleich aus­se­hen­den Part­ner haben sich zwi­schen den gro­ßen Ein­dring­lin­gen ver­mischt. Doch ich rase un­be­irrt wei­ter und stoße nun auch gegen sie. Ich habe mich an sie ge­wöhnt. Sie ge­hö­ren jetzt zu uns.

10. Koch­salz wird in Was­ser ge­löst (1. Ver­si­on)

von Kat­rin

Ich bin ein klei­nes Teil­chen von wei­ßem, kris­tal­li­gem Koch­salz. Ich be­fin­de mich hier mit mei­nen ewi­gen Kum­pels dicht an dicht, und wir sto­ßen stän­dig ein biss­chen an­ein­an­der. Wenn man uns alle zu­sam­men an­schaut, sieht man ein paar Gramm des wei­ßen, kris­tal­li­gen Koch­sal­zes in einer klei­nen, hell­blau­en Ver­pa­ckung mit der Auf­schrift „Salz“. Na­tür­lich habe ich das noch nie ge­se­hen, aber es wird mir immer er­zählt, und da wir dicht an dicht, nah bei­ein­an­der lie­gen, ver­brei­ten sich Nach­rich­ten immer sehr schnell. Bei uns ist es ei­gent­lich immer ziem­lich öde, denn wir ma­chen nichts an­de­res außer ein biss­chen um un­se­ren Platz her­um­zit­tern. Doch eines schö­nen Tages kommt so ein Riese und bringt alles durch­ein­an­der: Er nimmt die Pa­ckung in seine Hände, und da diese so groß sind, wer­den wir etwas zu­sam­men­ge­drückt, was an un­se­rem all­täg­li­chen Leben nichts än­dert. Doch dann kippt unser Salz­kris­tall auf ein­mal um und kommt ins Rut­schen. Wir lan­den in einem gro­ßen, durch­sich­ti­gen Be­cher­glas. Ge­schafft! Wir lie­gen jetzt da und es ist jetzt für uns so wie immer, weil wir die Ver­pa­ckung so­wie­so nicht sehen. Auf ein­mal kommt von oben ein gro­ßer Druck. Die un­or­dent­li­chen Was­ser­teil­chen kom­men! Oh, nein, man hat uns schon so viel über die­sen Vor­gang er­zählt. Ein gro­ßer, sil­ber­ner Stab, ja, ein Löf­fel kommt und bringt uns in Be­we­gung. Oh, wir be­we­gen uns immer schnel­ler. Aua, geh weg. Oh, mit der Zeit tut das ganz schön weh! Aber man hat es uns schlim­mer ge­schil­dert wie es ist. Jetzt sind wir Salz­was­ser. Das ist ir­gend­wie sehr un­ge­wohnt für uns alle. Wir lie­gen jetzt alle ganz wild durch­ein­an­der, aber dicht an­ein­an­der und zit­tern wie üb­lich, nur etwas stär­ker. Jetzt gibt es we­nigs­tens einen Vor­teil: Ich habe jetzt neue Ka­me­ra­den mit denen ich mich un­ter­hal­ten kann!

10. Koch­salz wird in Was­ser ge­löst (2. Ver­si­on)

von Ma­nu­el

Ich saß ge­ra­de etwas zit­ternd zwi­schen mei­nen Teil­chen­kol­le­gen als es ge­schah. Ein un­vor­stell­bar gro­ßer Löf­fel kam auf uns zu und nahm uns mit. Wäh­rend wir durch die Luft ge­zo­gen wur­den, ver­lor ich viele mei­ner Freun­de. Dann wur­den wir durch die Luft in Was­ser­teil­chen ge­schmis­sen. Wir gin­gen erst ein­mal alle unter und blie­ben eine Weile dort. Dann gin­gen die Teil­chen, mit denen ich bis dahin noch fest ver­bun­den war auf ein­mal von mir weg.
Sie wur­den zu allen Sei­ten hin weg­ge­zo­gen, auch ich ent­fern­te mich von den an­de­ren, und wir hat­ten auf ein­mal eine sehr un­re­gel­mä­ßi­ge An­ord­nung. Um mich herum waren nur noch Was­ser­teil­chen, und ich konn­te nur hier und da einen mei­ner frü­he­ren Kol­le­gen sehen. Dann wurde es wär­mer und wär­mer...

5. Eine Stoff­por­ti­on kon­den­siert (2. Ver­si­on)

von Si­mo­ne

Ich bin ein klei­nes Teil­chen in der Milch. Zu­erst komme ich von der Kuh in einen Be­häl­ter. Dann kommt das Milch­au­to und nimmt mich mit. Die­ses bringt mich dann in einen Milch­be­trieb. Auf der Fahrt dort­hin schüt­telt es mich und meine Kum­pels kräf­tig hin und her, so dass es mir etwas schlecht wurde. Aber was mich dann in die­sem Milch­be­trieb er­war­te­te, war noch viel schlim­mer. Zu­sam­men mit mei­nen Freun­den wurde ich in einen rie­si­gen Be­häl­ter ge­schüt­tet, und dann kam der De­ckel dar­auf, wir wur­den ge­kocht. Mann, war das heiß! Ich dach­te, ich muss ster­ben. Ich wurde so lange ge­kocht, bis ich ver­dampft war, und ließ man mich wie­der ab­küh­len. Ich war kon­den­siert. Nun sind alle Bak­te­ri­en aus mir raus, und ich komme in den Su­per­markt als Kon­dens­milch, bis mich eine nette Fa­mi­lie kauft und mich trinkt.

11. Was­ser löst einen Zu­cker­kris­tall auf (1. Ver­si­on) - Meine Hoch­zeit!

von Se­bas­ti­an

So, jetzt geht’s dir an den Kra­gen, du Zu­cker­kris­tall, ich zer­fet­ze dich, bis du in die kleins­ten Kör­ner ge­fal­len bist. Ah, das pri­ckelt ja wie Hinz und Kunz, hah! Ja, du gehst dem Ende zu, du hast keine Chan­ce gegen mich, aber hör mal auf, mich zu kit­zeln, das nervt. Mann, der wehrt sich aber ganz schön, wir wer­den eins! Was­ser und Zu­cker = Zu­cker­was­ser. Ich komme mir vor wie auf einer Hoch­zeit, das Paar – also die zwei Per­so­nen wer­den zu einer Fa­mi­lie. Oh, Mann, wie lange dau­ert das denn noch? Was, schon fer­tig? Ah, da fühle ich mich ja rich­tig gut, end­lich nicht mehr al­lein! Ach, ich bin zu Zu­cker­was­ser ge­wor­den, das ist ja zum Kot­zen! Ich bin sogar schwe­rer ge­wor­den! Ich will wie­der Was­ser sein!

8. Eine Stoff­por­ti­on wird in einer Reib­scha­le zer­rie­ben (2. Ver­si­on) - Wie man­che Leute einen platt ma­chen

von Yasin

So, das hab’ ich nun davon, ich woll­te doch nur vor mich hin­schlum­mern ohne was zu tun, und nun sitz’ ich hier in die­ser Reib­scha­le kurz vor den ab­so­lu­ten Kopf­schmer­zen. Zum Glück bin ich nicht der ein­zi­ge. Meine Nach­barn ma­chen sich auch schon Sor­gen um ihre Fri­sur. Nein, jetzt setzt er an, „Autsch“, tut das weh. Was, zum Teu­fel, will der Typ damit be­zwe­cken? Will der uns ein­fach nur quä­len oder was? Also, wenn ich mich so um­gu­cke, geht es mei­nen Nach­barn au net bes­ser. So, ge­schafft! Mann, hat der uns platt ge­macht! Im­mer­hin habe ich jetzt ein neues Zu­hau­se auf dem Kom­post­hau­fen ge­fun­den.

15. Mit einem Gum­mi­ring wer­den Pa­pier­ge­schos­se ver­schos­sen (1. Ver­si­on) - Die Deh­nung

von Ste­fan

Ich und alle an­de­ren Teil­chen ge­rie­ten plötz­lich in Be­we­gung. Ein klei­ner Junge hob den Gum­mi­ring auf. Wir Teil­chen, die den Gum­mi­ring bil­de­ten, hat­ten ein wenig Angst. Mein Freund neben mir sagte nur: „Gleich musst du dich auf etwas ge­fasst ma­chen!“ Ich wuss­te im ers­ten Mo­ment gar nicht, was er mein­te, bis plötz­lich alle Teil­chen an mir zogen. Eine Art Deh­nung ent­stand. Ich hatte Angst, dass ich mich nicht fest­hal­ten kann, und ich und mein Freund ge­trennt wer­den. Doch wir alle hat­ten genug Kraft und nie­mand hat los­ge­las­sen. Nach einer Weile warf der Junge den Gum­mi­ring weg und ver­schwand. Wir Teil­chen freu­ten uns dar­über und leb­ten in Frie­den wei­ter.

15. Mit einem Gum­mi­ring wer­den Pa­pier­ge­schos­se ver­schos­sen (2. Ver­si­on) - Das Leben und Lei­den eines Teil­chens in einem Gum­mi­ring, mit dem Pa­pier­ge­schos­se ver­schos­sen wer­den

von Ju­dith

Mein bis­he­ri­ges Leben als Teil­chen eines Gum­mi­rings ver­lief ei­gent­lich nicht be­son­ders span­nend. Hier mal ein biss­chen lang­ge­zo­gen, dort ein biss­chen zu­sam­men­ge­drückt. Mit mei­nen Teil­chen­nach­barn ver­stand ich mich ei­gent­lich auch re­la­tiv gut. Muss ich ja auch, so dicht, wie wir zu­sam­men­lie­gen in un­se­rer streng ge­ord­ne­ten Form. Nun ja, nichts Be­son­de­res eben, bis - ja, bis sich ein klei­ner, fre­cher Junge ge­dacht hat, Kram­pen mit uns ver­schie­ßen zu müs­sen. Das war viel­leicht eine Plage. Ers­tens waren die Pa­pier­teil­chen, die auf uns ge­presst wur­den, nicht sehr nett, ar­ro­gant und ein­ge­bil­det. Zwei­tens wur­den wir noch nie so lang ge­zo­gen. Das tat echt manch­mal voll weh. Und drit­tens riss das Band nach un­zäh­li­gen Kram­pen­schüs­sen genau neben mir ent­zwei. Meine beste Freun­din wurde von mir weg­ge­ris­sen, und ich habe sie bis heute nicht wie­der ge­se­hen. Jetzt wer­den wir pro­vi­so­risch durch einen Kno­ten zu­sam­men­ge­hal­ten. Zum Kram­pen­schie­ßen aber tau­gen wir zum Glück nicht mehr.

Teil­chen­mo­dell: Her­un­ter­la­den [doc] [61 KB]
Teil­chen­mo­dell: Her­un­ter­la­den [pdf] [138 KB]