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Das Stoff­teil­chen­mo­dell

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Vor­über­le­gun­gen:

Bil­dungs­stan­dards und Kom­pe­ten­zen

"Das Teil­chen­mo­dell zur Er­klä­rung von Ag­gre­gat­zu­stän­den, Dif­fu­si­ons- und Lö­sungs­vor­gän­gen an­wen­den kön­nen"

Dies steht in den Bil­dungs­stan­dards Che­mie (2004). Eine häu­fi­ge Kri­tik an den Bil­dungs­stan­dards be­zeich­net diese als zu vage, um eine aus­rei­chen­de Grund­la­ge für die Un­ter­richst­pla­nung dar­zu­stel­len.

Tat­säch­lich ist es un­um­gäng­lich sich in der Phase der Un­ter­richts­pla­nung, die Frage zu stel­len: "Was sol­len denn, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen, wenn Sie die in den Bil­dungs­stan­dards for­mu­lier­te Kom­pe­tenz be­sit­zen. Und hier wird man in Ab­hän­gig­keit der ge­wähl­ten In­hal­te, des ge­wähl­ten Un­ter­richts­gangs und der ein­ge­setz­ten Ma­te­ria­li­en wei­te­re Kom­pe­ten­zer­war­tun­gen for­mu­lie­ren kön­nen und müs­sen. Nur so lässt sich der Un­ter­richt und Lern­er­folg wirk­sam über­prü­fen

In­halt­li­che Di­men­si­on Hand­lungs­di­men­si­on
Fach­wis­sen (F) Er­kennt­nis­ge­win­nung (E) Kom­mu­ni­ka­ti­on (K) Be­wer­tung (B)

F1: das Stoff­teil­chen­mo­dell ken­nen

F2: wis­sen, dass die ma­te­ri­el­le Welt aus Teil­chen und Leere auf­ge­baut ist

F3: die Be­trach­tungs-ebe­nen von Stof­fen und Teil­chen ken­nen

F4: wis­sen, was Ag­gre­gat­zu­stän­de sind

F5: wis­sen, was beim Über­gang zwi­schen Ag­gre­gat­zu­stän­den ge­schieht

F6: wis­sen, dass zwi­schen Teil­chen Kräf­te her­schen kön­nen

F7: wis­sen, was Lö­sungs­vor­gän­ge und Lö­sun­gen sind

E1: das Teil­chen­mo­dell zur Er­klä­rung von Ag­gre­gat-zu­stän­den, Dif­fu­si­ons- und Lö­sungs­vor­gän­gen an­wen­den kön­nen [ 1 ]

E2: einen Ver­such zur Be­stim­mung der Schmelz-tem­pe­ra­tur einer nied­rig schmel­zen­den Sub­stanz pla­nen, durch­füh­ren und aus­wer­ten kön­nen

E3: das In­ter­net als In­for­ma­ti­ons­quel­le und Re­cher­che­me­di­um nut­zen kön­nen

K1: das Teil­chen­mo­dell be­schrei­ben kön­nen

K2: Ver­suchs­be­ob­ach­tun­gen for­mu­lie­ren kön­nen

K3: zwi­schen Be­ob­ach­tung und In­ter­pre­ta­ti­on un­ter­schei­den kön­nen.

K4: na­tur­wis­sen­schaft­li­che Fra­gen for­mu­lie­ren kön­nen

K5: ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen be­schrei­ben und mit­tei­len kön­nen

K6: mit an­de­ren über Ge­dan­ken und Vor­stel­lun­gen dis­ku­tie­ren kön­nen

B1: die Er­klä­rungs-be­rei­che und Gren­zen des (Stoff)teil­chen­mo­dells ein­schät­zen kön­nen

B2: De­mo­krits Bei­trag zur Ent­wick­lung der Na­tur­vor­stell­lung (Na­tur­phi­lo­soi­phie) wür­di­gen kön­nen

(er­wei­ter­bar)

Di­dak­ti­sche Prin­zi­pi­en

Die Ent­wick­lung des Teil­chen­kon­zepts ist eine Schlüs­sel­stel­le des Che­mie­un­ter­richts. Teil­chen­vor­stel­lun­gen müs­sen für alle nach­fol­gen­den che­mi­schen Un­terichts­the­men (ver­ti­ka­le Ver­net­zung), aber auch für viel Kon­zep­te in an­de­ren Na­tur­wis­sen­schaf­ten (ho­ri­zon­ta­le Ver­net­zung) trag­fä­hig ent­wi­ckelt wer­den. Trag­fä­hig heißt hier: ohne Fehl­vor­stel­lun­gen (ohne Miss­kon­zep­te) und nach­hal­tig ver­füg­bar.

Des­halb bil­det die Ei­gen­ak­ti­vi­tät der Schü­ler einen me­tho­di­sche Schwer­punkt. Ei­gen­ak­ti­vi­tät för­dert nach­hal­ti­ges Ler­nen und be­zieht sich nicht nur auf den Lern­pro­zess son­dern auch auf die Über­prü­fung und Eva­lua­ti­on des Ge­lern­ten. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern soll ihre Ei­gen­ver­ant­wor­tung für den Er­folg des Lern­pro­zess klar wer­den. Des­halb sol­len sie im Un­ter­richt auch zur Mes­sung des ei­ge­nen Lern­fort­schritts (Kom­pe­tenz­zu­wach­ses) und zur Auf­fül­lung von Lü­cken er­hal­ten.

Ge­ne­rell scheint Dop­pel­stun­den­un­ter­richt für eine kom­pe­tenz­ori­en­tier­te Un­ter­richts­pla­nung güns­ti­ger zu sein. Zwar scheint im Dop­pel­stun­den­un­ter­richt nicht die glei­che stoff­li­che Fülle "be­ar­beit­bar", aber kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Un­ter­richt er­for­dert mehr Zeit als in­pu­tori­en­tier­ter Un­ter­richt. We­ni­ger, dafür gründ­li­cher, mit einem nach­hal­ti­ge­ren Er­geb­nis ist des­halb Leit­prin­zip der kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richts­pla­nung.

[1] Bil­dungs­plan Gym­na­si­en 2004, Bil­dungs­stan­dards für Che­mie, Gym­na­si­en (Baden-Würt­tem­berg)

Das Teil­chen­mo­dell in Klas­se 8: Her­un­ter­la­den [doc] [20 MB]
Das Teil­chen­mo­dell in Klas­se 8: Her­un­ter­la­den [pdf] [3,8 MB]