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Kom­pe­tenz­ana­ly­se/Ele­men­ta­ri­sie­rung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

I. Text­ge­bun­de­ne Er­ör­te­rung

Aus­zu­wäh­len­de Kom­pe­tenz

(Stan­dards Kl. 10)

In­halt, an dem die Kom­pe­tenz er­ar­bei­tet wer­den soll

Kom­pe­tenz­ana­ly­se /

Teil­kom­pe­ten­zen

Ele­men­ta­ri­sie­rung

  • 3.3 In­halt und Aus­sa­ge eines Tex­tes er­fas­sen
  • 2.9 Texte zu­sam­men­fas­sen, ana­ly­sie­ren

(= Stan­dard­bün­del)

Dia­lek­ti­sche Er­ör­te­rung, auch als Tex­t­er­ör­te­rung, am Bei­spiel ver­schie­de­ner The­men:

  • Wehr­pflicht für Frau­en?
  • Le­ga­li­sie­rung von Do­ping?
  • Quote für deutsch­spra­chi­ge Musik im Radio?
  • Für und Wider von Face­book (vgl. Ma­te­ria­li­en in Pra­xis Deutsch 211 (2008) und 214 (2009)) [3]
  • etc.

1) Thema be­stim­men

 
   

2) The­sen be­stim­men

  • The­sen er­ken­nen
  • The­sen in ei­ge­nen Wor­ten wie­der­ge­ben

3) Ar­gu­men­ta­ti­ons­gang ana­ly­sie­ren

  • These / Ar­gu­men­te / Be­le­ge / Bei­spie­le kor­rekt be­stim­men und in Zu­sam­men­hang brin­gen
  • ‚Ana­ly­se’-Vo­ka­bu­lar ver­wen­den (um Nach­er­zäh­lung zu ver­mei­den)

4) rhe­to­ri­sche Mit­tel er­ken­nen und funk­tio­nal deu­ten

  • Adres­sa­ten­be­zug her­stel­len
  • Kennt­nis gän­gi­ger rhe­to­ri­scher Mit­tel
 

5) Wir­kungs­ab­sicht des Tex­tes be­rück­sich­ti­gen

  • Ap­pel­le, Leer­stel­len auf­fin­den und funk­tio­nal deu­ten
  • Wer­tun­gen er­ken­nen und for­mal/funk­tio­nal be­schrei­ben (z.B. wer­ten­de At­tri­bu­te)
  • Wir­kung des Tex­tes auf un­ter­schied­li­che Le­ser­grup­pen er­fas­sen
  • Beeinflussungs­versuche be­mer­ken und be­nen­nen (Iro­nie, Sar­kas­mus, rhe­to­ri­sche Fra­gen)
       
  • 1.6 auf die Ar­gu­men­te an­de­rer ein­ge­hen und den ei­ge­nen Stand­punkt an­ge­mes­sen ver­tre­ten
  • 2.6 Sach­ver­hal­te und Pro­ble­me in grö­ße­re Zu­sam­men­hän­ge ein­ord­nen, ei­ge­ne Stand­punk­te klar und fol­ge­rich­tig ent­wi­ckeln und sich mit frem­den Sicht­wei­sen und Ar­gu­men­ta­tio­nen sach­lich und fair aus­ein­an­der­set­zen.
  • 2.7 Ar­gu­men­ta­ti­ons-
    stra­te­gi­en er­ken­nen, dar­auf re­agie­ren und ei­ge­ne Ar­gu­men­ta­tio­nen ent­fal­ten

(= Stan­dard­bün­del)

dito

sowie, mit Blick auf 1.6: For­men der De­bat­te / Dis­kus­si­on, z.B. zu den oben­ge­nann­ten The­men (Reiß­ver­schluss-De­bat­te, Po­di­ums­dis­kus­si­on, Pro-/Con­tra-De­bat­te, Plan- und Kon­fe­renz­spie­le etc.)

1) The­men­fel­der er­schlie­ßen

  • ver­fü­gen über je­wei­li­ges Welt­wis­sen
  • Ge­dan­ken ord­nen (Ide­en­s­tern, Mind­map, etc.)
  • Re­cher­che­kom­pe­ten­zen
  • Er­mit­teln – Klä­ren – Prü­fen

2) vom Ein­zel­nen auf Be­son­de­res schlie­ßen und um­ge­kehrt / Abstraktions­vermögen

  • be­gin­nen­des Den­ken in abs­trak­ten Be­grif­fen

3) sol­che Zu­sam­men­hän­ge sprach­lich be­wäl­ti­gen

  • Ver­wen­dung ei­ni­ger pas­sen­der abs­trak­ter Be­grif­fe

4) Ar­gu­men­te sinn- und wir­kungs­voll auf­be­rei­ten

  • Argumentations­zirkel ken­nen und sinn­voll durch­füh­ren (The­sen, Ar­gu­men­te, Be­le­ge, Bei­spie­le, Schluss­fol­ge­run­gen) (schon in den Stan­dards ge­nannt)
  • Ar­gu­men­te in schlüs­si­ge, wirk­sa­me An­ord­nung brin­gen
  • Auf­bau­for­men der Er­ör­te­rung ken­nen und über einen Auf­satz hin­weg ein­hal­ten (li­ne­ar vs. dia­lek­tisch bzw. stei­gernd, ‚Sand­uhr’, ‚Reiß­ver­schluss’)
  • Ar­gu­men­te sprach­lich und in­halt­lich mit­ein­an­der ver­knüp­fen
  • Bei­spie­le aus dem ei­ge­nen Er­fah­rungs­schatz ein­brin­gen

5) mit Mei­nungs­äu­ße­run­gen an­de­rer kor­rekt und wirk­sam ar­gu­men­tie­rend um­ge­hen

  • un­ter­schied­li­che Zi­tier­tech­ni­ken an­wen­den (Zitat, Ein­bet­tung in ei­ge­nen Satz, Pa­ra­phra­se)
  • Zi­ta­te sinn­voll aus­wäh­len
  • Zi­ta­te in sinn­vol­len Zu­sam­men­hang ein­bet­ten
       
  •   2.8 be­herr­schen un­ter­schied­li­che For­men schrift­li­cher Er­ör­te­rung [...].
  •   2.16 Texte pla­nen und über­ar­bei­ten. Sie nut­zen dabei auch die Mög­lich­kei­ten des Com­pu­ters
  •   2.17 fol­gen­de Schreib­for­men ver­wen­den: Er­ör­te­rung ([...] text­ge­bun­de­ne Er­ör­te­rung, [...])
  • 2.5 Tech­ni­ken und For­men des Ar­gu­men­tie­rens und Er­ör­terns an­wen­den (The­sen, Ar­gu­men­te, Be­le­ge, Bei­spie­le, Schluss­fol­ge­run­gen; [...])

(= Stan­dard­bün­del)

dito        

1) Auf­bau der text­ge­bun­de­nen Er­ör­te­rung

  • Ein­lei­tung, Haupt­teil, Schluss (vgl. Über­sicht ‚li­nea­re Er­ör­te­rung’)
  • Text­wie­der­ga­be
  • Tren­nung von Text­ana­ly­se und Ar­gu­men­ta­ti­on bei Tex­t­er­ör­te­rung
  • selbst­stän­di­ge Ar­beit mit Ar­gu­men­ten des Tex­tes
  • an­ge­mes­se­ner Um­gang mit Wi­der­spruch / Über­ein­stim­mung

2) Er­stel­len eines Schreib­plans

 

3) (Vor-)Glie­de­rung der ei­ge­nen Ar­gu­men­ta­ti­on (Ar­gu­men­te sam­meln, ord­nen, be­wer­ten, ge­wich­ten)

 

4) kri­te­ri­en­ge­stütz­te Be­wer­tung von Er­ör­te­rungs­auf­sät­zen

  • frem­de Texte be­wer­ten
  • ei­ge­ne Texte be­wer­ten
  • Be­wer­tung in Grup­pen selbst or­ga­ni­sie­ren (Schreiblu­pe, Texte wan­dern, Schreib­kon­fe­renz)

5) kri­te­ri­en­ge­stütz­te Be­wer­tun­gen zur Über­ar­bei­tung der Texte nut­zen

  • kon­struk­ti­ve Kri­tik un­vor­ein­ge­nom­men prü­fen
  • ei­ge­nen Text als Zwi­schen­stand an­se­hen: Be­reit­schaft zum Über­ar­bei­ten aus­prä­gen

6) Text­ver­ar­bei­tungs-
pro­gram­me

  • Texte or­dent­lich prä­sen­tie­ren
  • Mög­lich­kei­ten des Pro­gramms zur Über­ar­bei­tung nut­zen (z.B. Über­ar­bei­tungs­mo­dus)
  • 2.5 Tech­ni­ken und For­men des Ar­gu­men­tie­rens und Er­ör­terns an­wen­den ([...]; Zi­tier­tech­ni­ken)
  • 2.11 Tech­ni­ken des Zi­tie­rens und des re­fe­rie­ren­den Spre­chens sinn­voll ein­set­zen

(= Stan­dard­bün­del)

 

1) Ar­gu­men­te sinn- und wir­kungs­voll auf­be­rei­ten

  • s.o. (Ele­men­ta­ri­sie­rung des Stan­dard­bün­dels 1.6, 2.6 und 2.7)

2) sinn­vol­le Aus­wahl des Zi­tier­ten

  • zen­tra­le Ge­dan­ken er­ken­nen
  • er­ken­nen, wo Fremd­mei­nung nütz­lich und wo über­flüs­sig ist.

3) in­di­rek­te Rede/Kon­junk­tiv

  • Bil­dung des Kon­junk­tiv I und II
  • Ent­schei­dung für Zitat oder re­fe­rie­ren­des Spre­chen sti­lis­tisch be­grün­det tref­fen
  • Ent­schei­dung für Kon­junk­tiv oder ‚würde’-Kon­struk­ti­on be­grün­det tref­fen

4) stim­mi­ger, sti­lis­tisch ge­lun­ge­ner Ein­bau von Zi­ta­ten in den ei­ge­nen Text

  • un­ter­schied­li­che Zi­tier­tech­ni­ken be­herr­schen (Zitat, Ein­bet­tung in ei­ge­nen Satz, Pa­ra­phra­se)
  • diese va­ria­bel, mit Ge­spür für den Satz­bau, ein­set­zen

 

[3] Tors­ten Stein­hoff: „Wie viel Öf­fent­lich­keit ver­trägt das Pri­va­te? Mei­nungs­bil­dung zu On­line-Netz­wer­ken“, in: Pra­xis Deutsch 211 (2008), S. 44-51,
sowie
Iris Wink­ler, Ka­ro­li­ne Heu­b­lein und Ste­fa­nie Theel: „Nicht immer auf das Ganze schau­en. Teil­kom­pe­ten­zen beim ar­gu­men­tie­ren­den Schrei­ben über­prü­fen und för­dern“, in: Pra­xis Deutsch 214 (2009), S. 34-43.