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Teil 1: Ab­lei­tung der Text­sor­ten­merk­ma­le

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Schritt 1:

Im UG wird das Vor­wis­sen der Schü­ler über jour­na­lis­ti­sche Text­sor­ten und ihre mög­li­chen Merk­ma­le ge­klärt.

Schritt 2: Grup­pen­ar­beit mit → M 1 bis 4

Die Klas­se wird in 4er-Grup­pen auf­ge­teilt. Even­tu­ell übrig ge­blie­be­ne Schü­ler wer­den auf die Grup­pen ver­teilt. In den so ent­stan­de­nen 5er-Grup­pen ar­bei­ten je­weils zwei Schü­ler zu­sam­men (also ein Paar und drei Ein­zel­ar­bei­ter).

Jede Grup­pe be­kommt von M 1 bis 4 je ein Ex­em­plar, so­dass zu­nächst jeder Schü­ler (bzw. das Paar) nur eine Re­por­ta­ge vor sich lie­gen hat.

Die Auf­ga­be lau­tet:

Er­stellt eine Rang­fol­ge für die vier Zei­tungs­tex­te da­nach, in­wie­weit sie ge­lun­gen sind. Un­ter­sucht dafür ins­be­son­de­re den Auf­bau, den In­for­ma­ti­ons­ge­halt sowie Spra­che und Stil. Mar­kiert euch auf­fal­len­de Stel­len und no­tiert am Rand, was euch gut bzw. schlecht ge­schrie­ben er­scheint.

Zur Aus­wahl der Texte :

Es han­delt sich um von ehe­ma­li­gen Schü­lern für Zei­tungs­pro­jek­te ver­fass­te Texte, so dass eine ge­wis­se Neu­gier und Mo­ti­va­ti­on ge­för­dert wird. Die In­hal­te dürf­ten den Schü­lern weit­ge­hend ver­traut sein, sie sind ohne Vor­wis­sen ver­ständ­lich. Mit un­ge­fähr einer Din-A4-Seite sind die Texte lang genug, um viele in­ter­es­san­te Stel­len zu ent­de­cken, aber kurz genug, um sie gründ­lich und ge­ge­be­nen­falls mehr­fach zu lesen. Die Qua­li­tät ist un­ter­schied­lich und bie­tet Stoff genug für eine er­gie­bi­ge Dis­kus­si­on um die Rang­fol­ge.

Vor­ge­schla­ge­ne Me­tho­de : „ Über-den-Rand-hin­aus-Schrei­ben

Die Texte wer­den am bes­ten im Din-A3-For­mat fo­to­ko­piert. Jeder Schü­ler liest sei­nen Text gründ­lich und no­tiert am Rand seine Be­mer­kun­gen, am bes­ten mit zwei Far­ben für ge­lun­ge­ne bzw. miss­lun­ge­ne Stel­len. Da­nach wer­den die Texte in­ner­halb der Grup­pe wei­ter­ge­reicht. Erst wenn alle Team-Mit­glie­der alle Texte ge­le­sen haben, be­ginnt die Dis­kus­si­on über die Rang­fol­ge.

Schritt 3: Vor­stel­lung der Rang­fol­ge

Ein Schü­ler aus jeder Grup­pe trägt aus­führ­lich die Er­geb­nis­se der Grup­pen­dis­kus­si­on vor, wäh­rend ein zwei­ter Schü­ler die Kri­te­ri­en an die Tafel schreibt. Der Leh­rer hält an einer Sei­ten­ta­fel die Rang­fol­ge aller Grup­pen fest. In der Regel er­gibt sich eine große Über­ein­stim­mung, klei­ne Ab­wei­chun­gen las­sen sich leicht in einem kur­zen UG klä­ren.

Schritt 4: Er­stel­lung eines vor­läu­fi­gen Kri­te­ri­en­ka­ta­lo­ges

Die Schü­ler fas­sen in PA die Merk­ma­le einer guten Re­por­ta­ge mit Hilfe der No­ti­zen an der Tafel in ge­ord­ne­ter Weise zu­sam­men.

Schritt 5:

Die Schü­ler er­hal­ten ein Blatt (→ M 5) mit einer De­fi­ni­ti­on und Hin­wei­sen zum Schrei­ben einer guten Re­por­ta­ge. Sie ver­glei­chen die­ses Blatt mit ihren No­ti­zen. Im UG wer­den mög­li­che Fra­gen bzw. Un­stim­mig­kei­ten ge­klärt.

Schritt 6:

Die Schü­ler er­hal­ten eine Re­por­ta­ge (→ M 6 bzw. → M 7) mit der Auf­ga­be, in EA die er­ar­bei­te­ten Merk­ma­le zu ent­de­cken. Dabei er­hal­ten zwei Ban­knach­barn je­weils M 6 bzw. M 7. An­schlie­ßend in­for­mie­ren sie sich ge­gen­sei­tig über ihre Texte und die je­weils ge­fun­de­nen Merk­ma­le.

Schritt 7:

Be­ur­tei­lung einer wei­te­ren Re­por­ta­ge (→ M 8a) wie bei Schritt 2. Die ge­lun­ge­nen Stel­len wer­den am rech­ten Rand fest­ge­hal­ten, die Män­gel am lin­ken. Zur Be­spre­chung im UG kann die Lö­sung (→ M 8b) auch als Folie ein­ge­setzt wer­den.

(Schritt 6 oder 7 eig­nen sich auch als HA.)

Schritt 8:

Alle Schü­ler er­hal­ten einen wei­te­ren Text (→ M 9) mit der Auf­ga­be, ihn zu über­prü­fen und schließ­lich zu re­di­gie­ren.

Vor­ge­schla­ge­ne Me­tho­den :

Ex­per­ten-Team (Schritt 8), Grup­pen­puz­zle (Schritt 9), Sta­tio­nen­be­trieb (Schritt 11).

Für Schritt 8 wer­den fünf Ex­per­ten-Teams ge­bil­det, so dass bei einer Klas­se von 25 Schü­lern jede Ar­beits­grup­pe aus fünf Schü­lern be­steht, die als Ex­per­ten den Text je­weils unter einem Spe­zi­al­ge­biet ana­ly­sie­ren:

  • An­fang und Schluss
  • Auf­bau
  • Ge­lun­ge­ne Stel­len
  • Wir­kung auf den mög­li­chen Zei­tungs­le­ser
  • Stel­len mit Män­geln

(Bei grö­ße­ren Klas­sen wird ein­fach ge­dop­pelt, d. h. in einer oder meh­re­ren Grup­pen sit­zen dann sechs Ex­per­ten.)

Schritt 9:

Nach dem Prin­zip des Grup­pen­puz­zles wer­den fünf neue Teams ge­bil­det. In jedem Team soll min­des­tens ein Ex­per­te zu jedem Ge­biet sit­zen. In Form einer Re­dak­ti­ons­sit­zung tau­schen die Schü­ler ihre Be­ob­ach­tun­gen aus und dis­ku­tie­ren die Frage, ob die­ser Ar­ti­kel im Rei­se­teil der Stutt­gar­ter Zei­tung ver­öf­fent­licht wer­den könn­te.

Schritt 10:

Die Grup­pen be­rich­ten vor der Klas­se. (Das soll­ten jetzt an­de­re Schü­ler als in Schritt 3 tun.) Ein Schü­ler be­rich­tet aus­führ­lich, zwei an­de­re hal­ten an der Tafel die ge­lun­ge­nen Stel­len (rech­te Seite) bzw. die Stel­len mit Män­geln (linke Seite) fest. Zwei oder drei An­re­gun­gen der lin­ken Ta­fel­sei­te soll­te der Leh­rer nach Mög­lich­keit noch in Schritt 11 für zu­sätz­li­che Sta­tio­nen be­nut­zen.

Schritt 11:

In Form eines Sta­tio­nen­be­triebs wird der Text nun Schritt für Schritt unter Teil­as­pek­ten über­ar­bei­tet. Die Rei­hen­fol­ge ist dabei be­lie­big. Die Sta­tio­nen kön­nen sehr gut in PA durch­lau­fen wer­den. Wenn die Schü­ler je­weils nach er­folg­ter Be­ar­bei­tung einer Sta­ti­on ihre Er­geb­nis­se mit dem Leh­rer be­spre­chen, muss keine (meist zähe) Ab­si­che­rung im UG mehr er­fol­gen. Au­ßer­dem kann so eine in­ne­re Dif­fe­ren­zie­rung leicht rea­li­siert wer­den, denn der Leh­rer kann die Schü­ler nach der Be­spre­chung der ers­ten Sta­ti­on ge­ge­be­nen­falls zu einer für sie be­son­ders sinn­vol­len Sta­ti­on schi­cken. Auch muss nicht jeder Schü­ler alle Sta­tio­nen durch­lau­fen. Eine Min­dest­an­zahl soll­te al­ler­dings fest­ge­legt wer­den.

Die Schü­ler er­fah­ren die Ge­samt­zahl der Sta­tio­nen. Die ein­zel­nen Ar­beits­auf­trä­ge holen sie sich vom Leh­rer­pult in Form von (nach Mög­lich­keit la­mi­nier­ten) Din-A5-Kar­ten ab, die je nach Klas­sen­grö­ße in vier- bis sechs­fa­cher An­zahl vor­lie­gen soll­ten. Die Auf­ga­ben kön­nen be­lie­big im Klas­sen­zim­mer oder auch au­ßer­halb (wenn ru­hi­ge Ti­sche vor­han­den sind) be­ar­bei­tet wer­den.

Fol­gen­de Sta­tio­nen wer­den vor­ge­schla­gen und kön­nen be­lie­big er­gänzt wer­den:

  1. Ver­bes­sert die Über­schrift! Sie soll aus einer mo­ti­vie­ren­den Schlag­zei­le und einer in­for­mie­ren­den Un­ter­zei­le be­ste­hen.
  2. Ver­fasst einen an­de­ren Ein­stieg! Be­ach­tet dabei die Hin­wei­se des Blat­tes „Merk­ma­le der Re­por­ta­ge“.
  3. Z. 33 – 57: Die­ser Teil ist zu lang. Kürzt ihn um zehn Zei­len!
  4. Z. 74 – 91: Auch die­ser Teil ist etwas zu lang ge­ra­ten. Um fünf Zei­len kür­zen!
  5. Ver­bes­sert den Schluss! Be­ach­tet dabei die Hin­wei­se des Blat­tes „Merk­ma­le der Re­por­ta­ge“.
  6. Über­prüft alle Er­wäh­nun­gen des Watt­füh­rers! Ach­tet dar­auf, dass Wie­der­ho­lun­gen mög­lichst ver­mie­den wer­den und auch kein „Herr“ auf­taucht.
  7. Über­prüft alle Bei­sät­ze der wört­li­chen Rede! Ist immer klar, wer spricht? Wie­der­ho­len sich Ver­ben? Kann ein Bei­satz auch weg­ge­las­sen wer­den?
  8. Die bei­den Sätze von Z. 12 – 16 bzw. von Z. 33 bis 36 sind etwas lang ge­ra­ten. For­mu­liert Al­ter­na­ti­ven!
  9. In dem Satz von Z. 51 – 53 könn­te man auch Bil­der (Me­ta­phern, Ver­glei­che) ein­set­zen. Fin­det Bil­der, die die At­mo­sphä­re an­schau­li­cher wie­der­ge­ben!
  10. Schreibt eine Va­ri­an­te, bei der Ein­stieg und Schluss eine Ein­heit bil­den, der Schluss also den An­fang wie­der auf­greift, so dass sich der Kreis schließt!