Klassenarbeit
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Klassenarbeit Deutsch Klasse 7 – Unterhaltsames Erzählen – Möglichkeit 1
Eine Eulenspiegel-Geschichte
Eines Tage kam Eulenspiegel in Schwäbisch Hall an. Er hängte an die Türen von St. Michael, an das Rathaus und in der Stadtbibliothek große Plakate, auf denen stand, dass er ein guter Arzt gegen alle Krankheiten wäre. Nun war im DIAK eine große Zahl von armen Kranken, und der neue Krankenhausdirektor hätte gerne viele nach Hause geschickt, um andere reiche Patienten in seinem Krankenhaus zu haben. Deshalb ging er ins Hotel Hohenlohe, wo Eulenspiegel in einer Suite wohnte, und fragte ihn: „Können Sie wirklich allen Kranken helfen, wie Sie auf Ihren Plakaten schreiben?“ Eulenspiegel antwortete: „Ich kann Ihnen so viele Kranke wieder gesund machen, wie Sie wollen. Aber meine Medikamente sind sehr teuer und Sie müssen das natürlich bezahlen.“ „Ich belohne Sie gut“, erwiderte der Krankenhausdirektor eifrig, „wenn Sie meinen Kranken helfen.“
Eulenspiegel verlangte 20.000 €, fügte aber hinzu: „Das Honorar müssen Sie aber erst zahlen, wenn ich die Kranken gesund gemacht habe.“ Das gefiel dem DIAK-Chef natürlich sehr und er gab Eulenspiegel schon mal 1.000 € als Anzahlung.
Eulenspiegel ging bald ins DIAK und fragte jeden Patienten nach seiner Krankheit. Am Schluss, bevor er weiterging, sagte er zu jedem Kranken: „Ich werde dir noch ein Geheimnis verraten. Du darfst es aber nicht weitersagen.“ Alle Kranken versprachen, niemandem das Geheimnis zu erzählen. Dann flüsterte Eulenspiegel zu jedem Kranken: „Wenn ich euch Kranke gesund machen soll, dann kann ich das nur, wenn ich einen von euch zu Pulver verbrenne und es den anderen zu trinken gebe. Das muss ich machen. Darum will ich den von euch, der am kränksten ist und nicht laufen kann, zu Pulver verbrennen. Morgen werde ich mit dem Krankenhausdirektor zu euch kommen und mit lauter Stimme rufen: Wer von euch nicht mehr krank ist, der soll herauskommen! Pass genau auf, dass du schnell herausgehst, denn der letzte von euch ist der kränkste und muss sterben.“ So sprach er zu jedem Kranken und jeder Kranke merkte sich das genau.
Am nächsten Tag ging Eulenspiegel mit dem Krankenhausdirektor ins DIAK. Sobald Eulenspiegel seinen Satz sagte, sprangen alle aus ihren Betten und eilten mit ihren kranken und lahmen Beinen aus dem Krankenhaus, denn keiner wollte der letzte sein. Unter ihnen gab es einige, die schon seit zehn Jahren nicht mehr aus dem Bett gekommen waren. Als nun das ganze Krankenhaus leer war, sprach Eulenspiegel zu dem frohen Krankenhausdirektor: „So, nun geben Sie mir meinen verdienten Lohn, denn ich muss schnell weiter, um anderen Patienten helfen zu können.“ Der Direktor gab ihm das Geld und bedankte sich herzlich für seine Arbeit. Eulenspiegel aber reiste schnell ab.
Aber nach drei Tagen kamen alle Kranken wieder und klagten über ihre Krankheit. Der Direktor fragte überrascht: „Wie ist das möglich? Der Wunderdoktor hat euch doch alle gesund gemacht.“ Da erzählten ihm die Kranken, wie Eulenspiegel ihnen gesagt hatte, dass er einen von ihnen zu Pulver verbrennen würde. Erst jetzt merkte der Direktor, dass er von Eulenspiegel betrogen worden war. Aber der war schon weit weg. So war alles wieder wie zuvor, die Kranken blieben im DIAK und das Geld war verloren.
Aufgaben:
Erzähle die Geschichte neu aus der Perspektive einer beteiligten Person.
Gestalte dabei den Höhepunkt ausführlich.
Vergiss auch nicht: wörtliche Rede, Überschrift und Abschnitte.