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Un­ter­richt­s­prin­zi­pi­en

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Un­ter­richt­s­prin­zi­pi­en der Bil­dungs­stan­dards BW
Ver­steht man die Stich­wor­te des Bil­dungs­plans als bloße Samm­lung von Un­ter­richts­in­hal­ten, so kann der Ein­druck ent­ste­hen, man müsse künf­tig die­sel­be Menge „Stoff“ in noch we­ni­ger Zeit „be­han­deln“. Ge­for­dert ist ein an­de­rer Blick auf Un­ter­richt. Ziel ist der selbst­stän­dig Ler­nen­de, der Ver­ant­wor­tung für sein ei­ge­nes Han­deln über­nimmt.

Kon­se­quen­zen für die Pla­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on von Un­ter­richt

  • Die Ziel­for­mu­lie­rung in einer Ein­zel­stun­de soll­te auf einen Schwer­punkt, d.h. eine ein­zel­ne Haupt­kom­pe­tenz aus einem Kom­pe­tenz­be­reich kon­zen­triert sein. Die­ser Haupt­kom­pe­tenz soll­ten Teil­kom­pe­ten­zen zu­ge­ord­net sein. („Stan­dard­bün­de­lung“)
    • Sorg­fäl­tig kon­zi­pier­ter, meist in­duk­ti­ver Lern­gang
    • stei­gen­der Schwie­rig­keits-, Kom­ple­xi­täts­grad (Pro­gres­si­on)
    • Der Un­ter­richts­ge­gen­stand ist in Teil­kom­pe­ten­zen aus­dif­fe­ren­ziert.
  • Mög­lichst jede Stun­de soll­te die vier Kom­pe­tenz­be­rei­che (fach­lich-in­halt­lich, me­tho­disch-stra­te­gisch, so­zi­al-kom­mu­ni­ka­tiv, per­so­nal) be­rück­sich­ti­gen.
  • Pas­sung von In­halt und Kom­pe­tenz
    • Kom­pe­ten­zen wer­den an In­hal­ten er­wor­ben.
    • Kom­pe­ten­zen wer­den am han­deln­den Um­gang mit In­hal­ten er­lernt.
  • Ex­em­pla­ri­sches Ler­nen (=> Re­duk­ti­on der Stoff­fül­le)
    Der Ge­gen­stand der UE ist ty­pisch für einen Ar­beits­be­reich, für viele As­pek­te der Er­ar­bei­tung. Die Er­geb­nis­se sind trans­fe­rier­bar.
    Trans­fer in­ner­halb des Fa­ches oder fä­cher­über­grei­fend. (Ziel: gründ­li­ches Er­ar­bei­ten, nach­hal­ti­ges Ler­nen sowie Zeit­er­spar­nis)
    Bei­spie­le:
    • Ana­ly­se­ver­fah­ren von Er­zäh­lun­gen als ex­em­pla­ri­sches Vor­ge­hen für das Er­schlie­ßen er­zäh­len­der Texte ge­ne­rell
    • Film­ana­ly­se in Deutsch/Fremd­spra­chen (ein Fach für die an­de­ren)
    • Le­se­kom­pe­tenz: Nicht-li­te­ra­ri­sche Texte, dis­kon­ti­nu­ier­li­che Texte (Deutsch für an­de­re Fä­cher)
  • Ver­net­zung ver­schie­de­ner Kom­pe­tenz­be­rei­che, Kom­pe­ten­zen => Nach­hal­tig­keit des Ge­lern­ten si­chern
  • Bin­nen­dif­fe­ren­zie­ren­des Ar­bei­ten => in­di­vi­du­el­le För­de­rung
  • Au­then­ti­zi­tät von Auf­ga­ben : nach­voll­zieh­ba­rer Hand­lungs­zu­sam­men­hang => Un­ter­richts­ge­stal­tung

Selbst­stän­dig­keit und Ei­gen­ver­ant­wor­tung der Ler­nen­den er­mög­li­chen
(=> Schü­ler­zen­trie­rung => in­di­vi­du­el­les Ar­bei­ten)

  • Ler­nar­ran­ge­ments
  • Ver­mitt­lung von Ar­beits­tech­ni­ken
  • So­zi­al­for­men
  • Iso­lie­ren­des Üben und kom­ple­xes An­wen­den => Lern­gang, Lern­auf­ga­ben

Me­ta­ko­gni­ti­on bei Ler­nen­den för­dern (über den ei­ge­nen Lern­pro­zess re­flek­tie­ren, um dar­aus Kon­se­quen­zen zu zie­hen).
För­dert die Re­fle­xi­on des er­wor­be­nen Kom­pe­tenz­ni­veaus.
Ziel: Über­füh­rung der Ak­ti­vi­tä­ten aus der Ver­ant­wort­lich­keit der Lehr­kraft in die der Ler­nen­den.

Üben
Kom­pe­ten­zen in ver­schie­de­nen Be­rei­chen immer wie­der auf­grei­fen.

  • Jah­res­pla­nung
  • Ge­le­gen­heit zur fle­xi­blen An­wen­dung in un­ter­schied­li­chen Ar­beits­be­rei­chen und Si­tua­tio­nen bie­ten.

Ori­en­tie­rungs­wis­sen
Über­blicks­wis­sen, das in va­ria­blen Si­tua­tio­nen an­ge­wandt wer­den kann.

Wis­sens­er­werb ist auch im kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richt von Be­deu­tung.

  • Fak­ten­wis­sen
  • be­griff­li­ches Wis­sen
  • pro­ze­du­ra­les Wis­sen (Ver­fah­rens­ori­en­tier­tes Wis­sen)
  • me­ta­ko­gni­ti­ves Wis­sen

Lehr-, Lern­zie­le
Es ging im lern­ziel­ori­en­tier­ten Un­ter­richt um De­tail­kennt­nis­se oder Fer­tig­kei­ten (1970er Jahre). Auch beim kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richt gibt es Lern­zie­le. Sie de­fi­nie­ren sich hier aber als Kön­nen-Ziele, mit denen auch die Ver­mitt­lung von Wis­sen ver­bun­den ist.

Bei­spiel: Ein Ge­dicht in­ter­pre­tie­ren kön­nen. Wenn diese Kom­pe­tenz er­wor­ben wurde, kann vom Ler­ner jedes Ge­dicht wer­kim­ma­nent in­ter­pre­tiert wer­den, auch wenn der Kom­pe­ten­z­er­werb an einem spe­zi­el­len Genre ge­schah.