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Ausblicke auf die Kursstufe


Der Bildungsplan verlangt die Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur. Die vorgestellten Hilfsmittel erlauben in vielen Fällen eine sehr profunde Forschung – und damit eine Überprüfung von Thesen aus gängigen Schülerinterpretationen. Das Gefühl, es „besser“ gemacht zu haben, kann stark beflügeln.  

Beispiel:   In einer Interpretation für Schüler wird behauptet:
“Augen“ sind im Prozess immer ein Symbol für Erotik und Anmache.

Die Schülerinnen und Schüler können nun

eine Zitatliste erstellen
die Zitate ordnen nach ihrem Kontext (Beispiel Mann – Frau)
Zitate exemplarisch auswählen (bspw. Zusammenhänge mit Frauen)
Konkretisierende Fragen formulieren (In Zusammenhang mit welchen Frauen kommen das Augenmotiv vor, welche Bedeutung hat es dann?)
Ergänzende Fragen finden (Welche Bedeutung hat das Augenmotiv, wenn K. mit Männern zusammentrifft?)
abschließend die Aussage der Sekundärliteratur bestätigen, konkretisieren oder ganz widerlegen.

Das abschließende Beispiel einer Zitatliste zum Begriff „verhaftet“ erlaubt genaue und sehr erhellende Einsichten in die Verwendung von „verhaftet werden“ und „verhaftet sein“.

Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet . Die Köchin der Frau Grubach, seiner Zimmervermieterin, die ihm jeden Tag gegen acht Uhr früh das Frühstück brachte, kam diesmal nicht. Das war noch


jetzt erkannte, sein Frühstück verzehrten. “Warum ist sie nicht eingetreten?” fragte er. “Sie darf nicht,” sagte der große Wächter, “Sie sind doch verhaftet .” “Wie kann ich denn verhaftet sein? Und gar auf diese Weise?” “Nun fangen Sie also wieder an,” sagte der Wächter und tauchte ein Butterbrot ins


um nichts schlechter stehn. Ich kann Ihnen auch durchaus nicht sagen, daß Sie angeklagt sind oder vielmehr ich weiß nicht, ob Sie es sind. Sie sind verhaftet , das ist richtig, mehr weiß ich nicht. Vielleicht haben die Wächter etwas anderes geschwätzt, dann ist eben nur Geschwätz gewesen. Wenn ich nun also


sie hier herum und lassen mich vor Ihnen die hohe Schule reiten. Welchen Sinn es hätte, an einen Staatsanwalt zu telephonieren, wenn ich angeblich verhaftet bin? Gut, ich werde nicht telephonieren.” “Aber doch,” sagte der Aufseher und streckte die Hand zum Vorzimmer aus, wo das Telephon war, “bitte


sollten, bis zum Haustor nachzulaufen und ihnen seine Verhaftung anzubieten. Darum wiederholte er auch: “Wie kann ich denn in die Bank gehn, da ich verhaftet bin?” “Ach so,” sagte der Aufseher, der schon bei der Tür war, “Sie haben mich mißverstanden, Sie sind verhaftet , gewiß, aber das soll Sie nicht


bin ja bloß die Vermieterin. Nun, ich habe also einiges gehört, aber ich kann nicht sagen, daß es etwas besonders Schlimmes war. Nein. Sie sind zwar verhafte t, aber nicht so wie ein Dieb verhaftet wird. Wenn man wie ein Dieb verhaftet wird, so ist es schlimm, aber diese Verhaftung –