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Le­se­kom­pe­tenz (Texte ver­ste­hen kön­nen)

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Le­se­kom­pe­tenz
ak­ti­ve (Re)Kon­struk­ti­on der Text­be­deu­tung
Vor­aus­set­zun­gen beim Le­sen­den:

  • ko­gni­ti­ve Grund­fä­hig­kei­ten,
  • sprach-, Welt- u. in­halt­li­ches Vor­wis­sen,
  • stra­te­gi­sche Kom­pe­tenz
  • mo­ti­va­tio­na­le Fak­to­ren (Wert­ori­en­tie­rung, In­ter­es­sen)

Le­se­stra­te­gi­en
Son­der­fall von Lern­stra­te­gi­en: Le­se­me­tho­den (über­schau­ba­rer Satz von Le­se­ak­ti­vi­tä­ten),  die be­wusst ge­lernt und dann beim Lesen neuer Texte ei­gen­stän­dig an­ge­wandt wer­den.

Fünf Schrit­te zum Ver­ste­hen –  Le­se­stra­te­gi­en

1. im Über­blick lesen:

  • Thema, Über­schrift, Zwi­schen­über­schrif­ten, Bil­der, Her­vor­he­bun­gen be­ach­ten
  • Be­nen­nen, wovon der Text han­delt

Funk­ti­on: erste Vor­stel­lung, wovon der Text han­delt.

2. Fra­gen an den Text stel­len

  • Auf wel­che Fra­gen gibt der Text Ant­wor­ten?
  • Wich­ti­ge Text­stel­len an­strei­chen

3. un­be­kann­te Wör­ter klä­ren:

  • aus dem Zu­sam­men­hang
  • durch Ab­lei­ten
  • durch Nach­schla­gen

4. ab­schnitt­wei­se ar­bei­ten:

  • Schlüs­sel­wör­ter mar­kie­ren
  • Über­schrif­ten zu den Ab­schnit­ten for­mu­lie­ren
  • Die wich­tigs­ten In­for­ma­tio­nen mit ei­ge­nen Wor­ten zu­sam­men­fas­sen

5. zu­sam­men­fas­sen und wie­der­ho­len 

  • Die wich­tigs­ten In­for­ma­tio­nen des ge­sam­ten Tex­tes schrift­lich zu­sam­men­fas­sen
  • Münd­lich den Text noch ein­mal wie­der­ho­len. (leise vor sich hin spre­chen)

In­fe­renz / In­fe­ren­zen zie­hen
Die­ser Be­griff aus der Le­se­for­schung kenn­zeich­net alle die­je­ni­gen ko­gni­ti­ven Pro­zes­se des Le­sers bei der Text­re­zep­ti­on, die zur An­rei­che­rung, Struk­tu­rie­rung oder Ver­dich­tung von Text­in­for­ma­tio­nen füh­ren. (Fül­len von Leer­stel­len) Beim Zie­hen von In­fe­ren­zen stellt der Re­zi­pi­ent eine Ver­bin­dung des Vor­wis­sens mit den Textin­hal­ten her. Dies ge­schieht unter Ein­fluss von Vor­wis­sen, Ziel­set­zun­gen und Er­war­tun­gen. Er zieht Schluss­fol­ge­run­gen, ohne die ein Text­ver­ste­hen nicht mög­lich ist, da kein Text dem Leser alle zum Ver­ständ­nis not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen gibt.
Bei­spiel: Anna holte die Pick­nick-Uten­si­li­en aus dem Wagen. Das Bier war warm.

Um diese bei­den Sätze mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen, muss der Leser die ei­ge­ne Schluss­fol­ge­rung tref­fen, dass das Bier ein Teil der Pick­nick-Uten­si­li­en ist.

Beim Lesen tre­ten immer In­fe­ren­zen auf. Sie kön­nen eng am Text blei­ben oder weit über ihn hin­aus­ge­hen. Sie las­sen sich da­nach un­ter­schei­den, ob sie eng am Text blei­ben oder weit über die­sen hin­aus rei­chen – bis hin zum Er­ken­nen der In­ten­ti­on des Au­tors.