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  1. Klassifizierung der Argumentationsschritte:
    Untersuche die folgenden beiden Argumentationen [4] , indem du die einzelnen Argumentationsschritte in Form einer Skizze darstellst .

Die Freigabe der Ladenöffnung am Sonntag verschlechtert die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel. Vor allem Frauen, die ca. 2/3 der Beschäftigten im Einzelhandel ausmachen und nach wie vor Erwerbsarbeit und Familienarbeit in Einklang bringen müssen, würden durch eine Freigabe der Ladenöffnung am Sonntag in überproportional hohem Maße betroffen. Die Sonntagsöffnung wird auf dem Rücken der Frauen und Mütter ausgetragen. Es ist unverantwortlich, mit dem Hinweis auf die Anforderungen einer Dienstleistungsgesellschaft sog. Kundenwünsche gegen Interessen der Beschäftigten auszuspielen.

Die Freigabe der Ladenöffnung am Sonntag führt zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Im Bereich von Handel und Dienstleistungen ist die Sonntagsarbeit innerhalb von nur sieben Jahren um die Hälfte gestiegen. Die vielen Sonntage, an denen Geschäfte in Kur- und Erholungsorten geöffnet sein dürfen, die überzogene Anerkennung von Orten als Erholungsorte und Tourismusziele, die Entwicklung von Tankstellen zu Einkaufscentern und Getränkemärkten sind einzelne Stationen einer schleichenden Aushöhlung des Sonntagsschutzes. Wir sind auf dem Weg in eine „totale Dienstleistungsgesellschaft“, in der zu jeder Zeit jedem alles zur Verfügung stehen muss. Wo Konsum und Umsatz die zentralen Werte sind, die auch den Sonn- und Feiertag bestimmen, verkommt unsere Kultur zu einem „Tanz um das goldene Kalb“. [5]

  1. Überprüfung einer Argumentation:
    Überprüfe die folgende Argumentation, die sinngemäß von dem antiken Philosophen Aristoteles stammt, und erläutere schriftlich und ausführlich dein Ergebnis .
  • Eine menschliche Gemeinschaft ist ein Gebilde, das sich aus vielen Individuen zusammensetzt. Entsprechend muss es dort Herrscher und Beherrschte geben.
  • Und zwar findet sich dies – das Herrschende und das Beherrschte – bei den beseelten Lebewesen aufgrund ihrer gesamten Natur.
  • Wie im einzelnen Menschen die Seele über den Körper gebietet, so stößt man auch in den Beziehungen zwischen den Lebewesen auf bestimmte natürliche Abhängigkeiten.
  • Man denke in diesem Zusammenhang an die Herrschaft der Menschen über die Tiere sowie das Verhältnis zwischen den beiden Geschlechtern. Das Männliche ist besser, das Weibliche ist schlechter. Und so regiert das eine, während das andere regiert wird.
  • Nicht alle Menschen sind fähig zur Vernunft; also müssen sie untergeordnete Arbeiten verrichten. Und eben das macht sie zu natürlichen Sklaven.
  • Die Natur ist bestrebt, auch die Körper der Freien und der Sklaven unterschiedlich zu gestalten, die einen kräftig für die Beschaffung des Notwendigen, die anderen hochaufgerichtet und ungeeignet für derartige Verrichtungen, doch brauchbar für das politische Leben.
  • Der Mensch, der seiner Natur nach nicht sich selbst, sondern einem anderen gehört, ist von Natur aus ein Sklave.
  • Allerdings sollten Kriegsgefangene griechischer Nationalität besser nicht als „Sklaven“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung sollte den Barbaren vorbehalten bleiben.
  • Die Herrschaft der Freien über die Sklaven bringt nicht nur den Herrschenden Vorteile, sie liegt ebenso im Interesse der Beherrschten selbst. So, wie es für alle zahmen Tiere am besten ist, von den Menschen regiert zu werden, weil nur das sie am Leben erhält, so ist es auch für die Sklaven von Natur besser, auf die entsprechende Art regiert zu werden.
  1. Entfaltung einer Argumentation:
    Schreibe eine überzeugende und vollständige Pro- und Kontra-Argumentation zum Thema „Sollte man den Stierkampf abschaffen?“. Die folgenden Aussagen von Jugendlichen können dir dabei vielleicht etwas helfen :
  • Ich finde, dass der Stierkampf eine abscheuliche Tierquälerei ist.
  • Mir gefällt der Stierkampf, weil er so gefährlich und männlich ist.
  • Der Stierkampf ist langweilig, weil immer wieder das gleiche passiert.
  • Ich verstehe nicht, was man davon hat, einen Stier zu töten.
  • Wer den Stierkampf nicht mag, braucht ja nicht hinzugehen.
  • Ich kann solche Menschen nicht verstehen, die sich so blutige Stierkämpfe anschauen und dafür auch noch Geld bezahlen.
  • Ich glaube, dass ein Autorennen oder ein Boxkampf genauso gefährlich wie ein Stierkampf ist.
  • Da kann man nur sagen: Andere Länder, andere Sitten.
  • Die Tierfreunde der ganzen Welt müssten sich vereinigen und gegen den Stierkampf etwas machen.
  • Der Matador geht doch freiwillig in die Arena. Wenn ihm etwas zustößt, ist es seine eigene Schuld.

[4] verabschiedet vom Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising am 18. März 2000

[5] nach: http://www.dekanat-kronberg.de/sonntag/laden.php