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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


  1. Klas­si­fi­zie­rung der Ar­gu­men­ta­ti­ons­schrit­te:
    Un­ter­su­che die fol­gen­den bei­den Ar­gu­men­ta­tio­nen [4] , indem du die ein­zel­nen Ar­gu­men­ta­ti­ons­schrit­te in Form einer Skiz­ze dar­stellst .

Die Frei­ga­be der La­den­öff­nung am Sonn­tag ver­schlech­tert die Ar­beits­be­din­gun­gen im Ein­zel­han­del. Vor allem Frau­en, die ca. 2/3 der Be­schäf­tig­ten im Ein­zel­han­del aus­ma­chen und nach wie vor Er­werbs­ar­beit und Fa­mi­li­en­ar­beit in Ein­klang brin­gen müs­sen, wür­den durch eine Frei­ga­be der La­den­öff­nung am Sonn­tag in über­pro­por­tio­nal hohem Maße be­trof­fen. Die Sonn­tags­öff­nung wird auf dem Rü­cken der Frau­en und Müt­ter aus­ge­tra­gen. Es ist un­ver­ant­wort­lich, mit dem Hin­weis auf die An­for­de­run­gen einer Dienst­leis­tungs­ge­sell­schaft sog. Kun­den­wün­sche gegen In­ter­es­sen der Be­schäf­tig­ten aus­zu­spie­len.

Die Frei­ga­be der La­den­öff­nung am Sonn­tag führt zur Öko­no­mi­sie­rung aller Le­bens­be­rei­che. Im Be­reich von Han­del und Dienst­leis­tun­gen ist die Sonn­tags­ar­beit in­ner­halb von nur sie­ben Jah­ren um die Hälf­te ge­stie­gen. Die vie­len Sonn­ta­ge, an denen Ge­schäf­te in Kur- und Er­ho­lungs­or­ten ge­öff­net sein dür­fen, die über­zo­ge­ne An­er­ken­nung von Orten als Er­ho­lungs­or­te und Tou­ris­mus­zie­le, die Ent­wick­lung von Tank­stel­len zu Ein­kaufs­cen­tern und Ge­trän­ke­märk­ten sind ein­zel­ne Sta­tio­nen einer schlei­chen­den Aus­höh­lung des Sonn­tags­schut­zes. Wir sind auf dem Weg in eine „to­ta­le Dienst­leis­tungs­ge­sell­schaft“, in der zu jeder Zeit jedem alles zur Ver­fü­gung ste­hen muss. Wo Kon­sum und Um­satz die zen­tra­len Werte sind, die auch den Sonn- und Fei­er­tag be­stim­men, ver­kommt un­se­re Kul­tur zu einem „Tanz um das gol­de­ne Kalb“. [5]

  1. Über­prü­fung einer Ar­gu­men­ta­ti­on:
    Über­prü­fe die fol­gen­de Ar­gu­men­ta­ti­on, die sinn­ge­mäß von dem an­ti­ken Phi­lo­so­phen Aris­to­te­les stammt, und er­läu­te­re schrift­lich und aus­führ­lich dein Er­geb­nis .
  • Eine mensch­li­che Ge­mein­schaft ist ein Ge­bil­de, das sich aus vie­len In­di­vi­du­en zu­sam­men­setzt. Ent­spre­chend muss es dort Herr­scher und Be­herrsch­te geben.
  • Und zwar fin­det sich dies – das Herr­schen­de und das Be­herrsch­te – bei den be­seel­ten Le­be­we­sen auf­grund ihrer ge­sam­ten Natur.
  • Wie im ein­zel­nen Men­schen die Seele über den Kör­per ge­bie­tet, so stößt man auch in den Be­zie­hun­gen zwi­schen den Le­be­we­sen auf be­stimm­te na­tür­li­che Ab­hän­gig­kei­ten.
  • Man denke in die­sem Zu­sam­men­hang an die Herr­schaft der Men­schen über die Tiere sowie das Ver­hält­nis zwi­schen den bei­den Ge­schlech­tern. Das Männ­li­che ist bes­ser, das Weib­li­che ist schlech­ter. Und so re­giert das eine, wäh­rend das an­de­re re­giert wird.
  • Nicht alle Men­schen sind fähig zur Ver­nunft; also müs­sen sie un­ter­ge­ord­ne­te Ar­bei­ten ver­rich­ten. Und eben das macht sie zu na­tür­li­chen Skla­ven.
  • Die Natur ist be­strebt, auch die Kör­per der Frei­en und der Skla­ven un­ter­schied­lich zu ge­stal­ten, die einen kräf­tig für die Be­schaf­fung des Not­wen­di­gen, die an­de­ren hoch­auf­ge­rich­tet und un­ge­eig­net für der­ar­ti­ge Ver­rich­tun­gen, doch brauch­bar für das po­li­ti­sche Leben.
  • Der Mensch, der sei­ner Natur nach nicht sich selbst, son­dern einem an­de­ren ge­hört, ist von Natur aus ein Skla­ve.
  • Al­ler­dings soll­ten Kriegs­ge­fan­ge­ne grie­chi­scher Na­tio­na­li­tät bes­ser nicht als „Skla­ven“ be­zeich­net wer­den. Diese Be­zeich­nung soll­te den Bar­ba­ren vor­be­hal­ten blei­ben.
  • Die Herr­schaft der Frei­en über die Skla­ven bringt nicht nur den Herr­schen­den Vor­tei­le, sie liegt eben­so im In­ter­es­se der Be­herrsch­ten selbst. So, wie es für alle zah­men Tiere am bes­ten ist, von den Men­schen re­giert zu wer­den, weil nur das sie am Leben er­hält, so ist es auch für die Skla­ven von Natur bes­ser, auf die ent­spre­chen­de Art re­giert zu wer­den.
  1. Ent­fal­tung einer Ar­gu­men­ta­ti­on:
    Schrei­be eine über­zeu­gen­de und voll­stän­di­ge Pro- und Kon­tra-Ar­gu­men­ta­ti­on zum Thema „Soll­te man den Stier­kampf ab­schaf­fen?“. Die fol­gen­den Aus­sa­gen von Ju­gend­li­chen kön­nen dir dabei viel­leicht etwas hel­fen :
  • Ich finde, dass der Stier­kampf eine ab­scheu­li­che Tier­quä­le­rei ist.
  • Mir ge­fällt der Stier­kampf, weil er so ge­fähr­lich und männ­lich ist.
  • Der Stier­kampf ist lang­wei­lig, weil immer wie­der das glei­che pas­siert.
  • Ich ver­ste­he nicht, was man davon hat, einen Stier zu töten.
  • Wer den Stier­kampf nicht mag, braucht ja nicht hin­zu­ge­hen.
  • Ich kann sol­che Men­schen nicht ver­ste­hen, die sich so blu­ti­ge Stier­kämp­fe an­schau­en und dafür auch noch Geld be­zah­len.
  • Ich glau­be, dass ein Au­to­ren­nen oder ein Box­kampf ge­nau­so ge­fähr­lich wie ein Stier­kampf ist.
  • Da kann man nur sagen: An­de­re Län­der, an­de­re Sit­ten.
  • Die Tier­freun­de der gan­zen Welt müss­ten sich ver­ei­ni­gen und gegen den Stier­kampf etwas ma­chen.
  • Der Ma­ta­dor geht doch frei­wil­lig in die Arena. Wenn ihm etwas zu­stößt, ist es seine ei­ge­ne Schuld.

[4] ver­ab­schie­det vom Diö­ze­san­rat der Ka­tho­li­ken der Erz­diö­ze­se Mün­chen und Frei­sing am 18. März 2000

[5] nach: http://​www.​de­ka­nat-​kron­berg.​de/​sonn­tag/​laden.​php