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Die Eingangsdiagnose


Zu Beginn der Klasse 6 war die Unterrichtseinheit „Lebendiges Erzählen“ geplant. Grundlage sind diese Niveaukonkretisierungen:

  • Einfache Schreibstrategien entwickeln
  • Erlebniserzählung
  • Sprachbewusstsein entwickeln (vor allem bzgl. Semantik)
  • Technik der Erzählens: Innere und äußere Handlung
  • Überarbeiten eigener und fremder Schreibprodukte

Eingangsdiagnose: Lebendiges Erzählen ist nicht möglich, ohne einen angemessenen Wortschatz, ohne die Fähigkeit, sich passend und variantenreich auszudrücken. Die Eingangsdiagnose greift auf den gerade erfolgten Landheimaufenthalt der Klasse zurück, die Breitachklamm wurde besucht und vor Ort „lebendig“ beschrieben.
Die Diagnose erfasst diese Kompetenzen:

4.18  Formen bildlicher Ausdrucksweise
4.17  sinnverwandte Wörter 
4.16  Wortbedeutungen klären
2.4    lebendig und anschaulich erzählen

Ergebnis : Erstaunlich war das Ergebnis des Tests, denn eigentlich wurde aufgrund der Vorerfahrung ein umfassender Wortschatz erwartet. Aber fast genau 50% der Klasse wählte bei der Frage nach den Synonymen von „donnert“ völlig falsche Wörter wie „rieseln“, „säuseln“. Das Wort „berauschend“ wurde nur von sehr wenigen Kindern angemessen erklärt.

Damit ergibt sich in der Klasse ein deutlicher Leistungsunterschied, der so (trotz guter Kenntnis der Klasse) nicht erwartet worden war. Bildliche Ausdrucksweisen können zudem noch nicht erwartet werden. 

Folgerung : Die UE kann nicht wie geplant mit dem Schwerpunkt „Aufbau einer Erzählung“ beginnen, zumindest begleitend muss immer wieder der Wortschatz auf verschiedenen Niveaustufen trainiert beziehungsweise aufgebaut werden. Dazu dienten kleine „Checks“ zu Stundenbeginn, differenzierte Übungen und eine diesem Sachverhalt angemessene Klausur  (siehe Punkte unten).
Das „bildliche Sprechen“ wurde in eine andere UE verlegt und hier nicht weiter trainiert.
Insgesamt brachte die Eingangsdiagnose eine Reduktion der Erwartungen, eine intensivere Förderung von Teilkompetenzen des Erzählens und die Betonung des Schwerpunktes „Wortschatz“. Als Folge konnte bspw. die Forderung nach „Dehnung und Raffung“ nur sehr knapp behandelt werden.

Weiteres Vorgehen: Eine schriftliche Information an die Schüler und Eltern erläuterte das differenzierende Vorgehen in den folgenden Stunden.  
Die Klasse ist mit dem Begriff „Erzählmaus“ vertraut – diese diente in der Folge als optische Stütze für den Aufbau einer Erzählung. Es war von Anfang das Ziel, die aus dem Wortschatzlexikon der Universität Leipzig ( www.wortschatz.uni-leipzig.de ) gewonnenen Begriffe auf der Erzählmaus anzuordnen, um ihre Stellung in der gesamten Erzählung zu verdeutlichen. Damit war der Aufbau des Textes eng verbunden mit der Wortschatzarbeit. (siehe Wortschatz und Spannungskurve )