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Baustein 1 Eingangsdiagnose

UE zur dialektischen Erörterung, Klasse 9

Ausgangsüberlegungen

  • Die Eingangsdiagnose entspricht der Phase II der „Lernschleife“.
  • Die UE steht am Anfang des Schuljahres, so dass auf mehrere Teilkompetenzen im Laufe des Schuljahres bei anderen UE rekurriert werden könnte.
  • Von Klasse 8 nach 9 findet oft ein Lehrerwechsel statt.
  • Die Eingangsdiagnose soll helfen, die Ausgangslage der Klasse zu bestimmen.
  • Eine offenere und komplexer angelegte Diagnose bietet der (neuen) Lehrperson mehr Erkenntnisse über den Leistungsstand der Klasse.
  • Ausgangspunkt der Diagnose ist die in Klasse 8 eingeführte einfache oder lineare Erörterung. Sehr viele Teilkompetenzen sind bei der linearen und dialektischen Erörterung identisch. Es wird in der UE also auch um Erweiterung und Vertiefung dieser bereits eingeführten Teilkompetenzen gehen. Dies spricht auch eher gegen eine kleinschrittige Diagnose.
  • Neue Teilkompetenzen einer UE zur dialektischen Erörterung sind vor allem die Struktur der dialektischen Erörterung sowie die respektvolle und zugleich kritische Auseinandersetzung mit einer anderen Position (vgl. Tabelle Kompetenzaufbau).
  • Bei dieser Eingangsdiagnose geht es weniger um den Lernstand des einzelnen Schülers (→ Zwischendiagnose), sondern mehr um den der Klasse.
  • Die Diagnose sollte möglichst in den fortlaufenden Unterricht integriert werden.
  • Die Eingangsdiagnose sollte im Sinne der Vorbereitung auf die neue UE auch schon einen Teil des Neuen beinhalten, hier: die dialektische Struktur der Erörterung.
  • Die Eingangsdiagnose sollte als erster Baustein einer neuen UE für die Schülerinnen und Schüler auch eine motivierende Wirkung haben. Dies lässt sich vor allem durch eine entsprechende schüleraktivierende Methode und einen, für die SuS leicht zugänglichen Inhalt erreichen. Dies gilt auch für die ganze UE: Die Inhalte müssen von den SuS als subjektiv bedeutsam erachtet werden.
  • Die Diagnose dient der Analyse einer Hauptkompetenz sowohl der linearen als auch der dialektischen Erörterung, überprüft wird nämlich der Standard „Argumente sinnvoll strukturieren und präzise darstellen“ (vgl. Standard 1.13 für Klasse 8).
  • Die Auswertung sollte möglichst zusammen mit den SuS erfolgen, das heißt auf der Ebene einer Metakognition (→ Feedbackkultur). Es geht darum, gemeinsam Ziele für die geplante UE zu vereinbaren.
  • Außerdem sollte die Auswertung mit einem für die Lehrperson geringen Zusatzaufwand verbunden sein. Hier kommt vor allem die gezielte Beobachtung während einer offenen Unterrichtsphase in Frage.
  • Da eine Niveaukonkretisierung für diesen Standard vorliegt, könnte darauf zurückgegriffen werden, indem daraus ein Beobachtungsbogen abgeleitet wird.
  • Um Stigmatisierungseffekte zu vermeiden, wäre eine Auswertung durch die Mitschülerinnen und  –schüler denkbar, die zugleich wenigstens teilweise eine Schülerselbstbewertung darstellen würde, da alle SuS in die Erarbeitung der zu diagnostizierenden Aufgabe eingebunden sind.
  • Die Eingangsdiagnose soll bei der weiteren Gestaltung der UE berücksichtigt werden und zu einer entsprechenden Schwerpunktsetzung führen.
  • Eine zeitsparende Alternative könnte ein Rückgriff auf die Items 34 bis 41 der Vergleichsarbeit 2008 für die Klassen 8 sein. Allerdings entfiele hier das motivierende Moment, das gleichzeitig einen geschickten Übergang zur Darbietungsphase bieten würde. Und die Lehrperson müsste die Schüleraufschriebe wahrscheinlich selbst korrigieren, wodurch bereits eine individuelle Rückmeldung erfolgen würde.